Das Unbewußte

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"Das Unbewusste versteht nur Bilder. Das Unbewußte ist nach wie vor das eines Kindes."

– Osho

Das Unbewußte

wird nicht erwachsen.

 

Das muß uns klar sein, wenn wir es mit ihm im Umgang mit uns selbst, mit anderen oder auch mit dem Kollektiv, zu tun haben.

 

Das Unbewußte

versteht keine Logik.

 

Wenn wir mit dem Unbewußten kommunizieren, müssen wir ganz einfache, bildhafte Sätze benutzen. Wir können das bei jeder Art von Propaganda in der Praxis abgucken: Wer die Regeln kennt und anwendet, hat (bestimmte Grundbedingungen vorausgesetzt) den entsprechenden Erfolg – den dann kein Logiker versteht. Unsere Psyche funktioniert halt so... bei jedem !

 

Grob gesehen, haben wir es mit drei Ebenen zu tun:

 

C - Die Bewußtheit  (spielt individuell und kollektiv kaum eine Rolle)

B - Das Tagesbewußtsein  (Verstand, Logik, Wille)

A - Das Unbewußte (wirkt beständig, ist uns aber zumeist nicht bewußt)

  

Unser Bildungssystem – von der Grundschule bis zum Hochschul-Abschluß – hat fast ausschließlich die Ratio im Fokus. Deshalb sind für uns die beiden anderen Bereiche... große weiße Flecken.

 

Vieles in uns und um uns herum können wir aber schlicht nicht verstehen, wenn wir das individuelle und das kollektive Unbewußte nicht in unsere Beobachtungen und die daraus folgenden Bewertungen (Einordnungen) einbeziehen.

 

Die Logiker schauen ein bißchen verzweifelt drein, wenn sie realisieren, daß Argumentationen und selbst Auflistungen von „Fakten“, nicht – ihren Erwartungen entsprechend – funktionieren.

 

Haben wir aber das Unbewußte verstanden, und es also in seinem Sosein akzeptiert, wird uns der (auch kollektive) Umgang mit vielen Phänomenen viel leichter fallen – so, wie es Eltern ganz leicht fällt, mit kleinen Kindern verständig und sogar liebevoll umzugehen, selbst wenn diese „schwierig“ sind!

 

Wollen wir uns nicht ganz dumm anstellen, müssen

wir grundsätzlich das Gefälle von Reife akzeptieren. 

 

 

 

 

Das kollektive Unbewußte

 

Der österreichische Neurologe Sigmund Freud hat für uns alle, für das Kollektiv Mensch das Unbewußte „entdeckt“ und Carl Gustav Jung hat, weiter differenzierend, auch noch auf das "kollektive Unbewußte“ hingewiesen, aber... wir haben die Glocke (noch) nicht gehört. 

 

Bisher wissen nur wenige Leute

um das... kollektive Unbewußte. 

 

Das Problem: Einige clevere Leute benutzen bereits das kollektive Unbewußte und clevere Gruppen mißbrauchen das kollektive Unbewußte, aber die Politik (und in der Folge der Staat) weiß nichts davon, die "aufgeklärten Medien" wissen nichts davon, die „Intellektuellen“ wissen nichts davon (diese schwören lieber auf die Macht des Intellekts) und die Bevölkerung weiß selbstverständlich auch nichts davon. 

 

Die Gefahr des kollektiven Unbewußten besteht einerseits darin, daß es zu einem sehr hohen Anteil in Bezug zum Bewußten, zwar in allen möglichen Bereichen ungeheuer wirksam ist, aber kaum jemand davon weiß. 

 

Und die noch weit größere Gefahr des kollektiven Unbewußten besteht darin, daß es nur sehr weniger Leute bedarf, um dieses kollektive Unbewußte zum Erreichen eigener Zwecke zu benutzen und steuernd zu mißbrauchen. 

 

Da aber weder auf Seiten der Exekutive, noch auf Seiten der Judikative, noch auf Seiten der Legislative ein Wissen bezüglich des kollektiven Unbewußten besteht, bleibt sowohl die individuelle als auch die kollektive Manipulation unbewußt und damit auch unkontrolliert: Sie wird als solche nicht einmal erkannt.

 

Noch immer wird so gerne geglaubt, wir könnten mit Hilfe des Tages-Verstandes gegen das kollektive Unbewußte an-diskutieren, irgendwie "ankämpfen" oder wenigstens überzeugen, u.s.w. Das ist dann ein Hinweis darauf, daß das Wissen um das Unbewußte nicht vorhanden ist. 

 

Manchmal hört man: "Das Verhältnis von Bewußtem zum Unbewußten beträgt etwa 5% zu 95%" oder auch: "Die Bandbreite unseres Bewußtsein ist mikroskopisch, verglichen mit der Bandbreite unseres Unbewußten!"

 

In welchem prozentualen Abstand sich die beiden Phänomene auch befinden mögen: Ihr Abstand sollte uns wach machen; er sollte uns nicht schlafen lassen. 

 

 

 

 

Unbewußtheit

 

 

Es ist nicht wichtig, zu wissen, wie viel Prozent genau das Bewußte gegenüber dem Unterbewußten ausmacht.

 

Tatsache ist, daß die unbewußten Menschen (also die meisten) aus dem Unterbewußten heraus denken, reden und handeln.

 

Im Großen und Ganzen bewegen wir uns

also... wie in einem hypnotischen Schlaf. 

 

Da wir innerhalb der automatischen (instinktiven), gelernten und internalisierten Strukturen gut funktionieren, ist das Maß an Intelligenz, das wir dazu benötigen, vergleichsweise gering.

 

Bezüglich der uns zur Verfügung stehenden Intelligenz, leben wir kollektiv gesehen (unnötigerweise) auf Sparflamme.

 

 

Intelligenz

 

 

 

 

Aspekte der unbewußten Ebene

 

 

 

...sind Begriffe für psychologische Aspekte, die mit der Unbewußtheit der Menschen korrelieren, nicht mit der Bewußtheit. Im Spiegel der Geistigen Reife gesehen, rangieren sie auf den unteren (2) Ebenen.

 

 

 

 

Grenzen

 

 

Ihr führt Krieg? Ihr fürchtet euch vor einem Nachbarn? So nehmt doch die Grenzsteine weg – so habt ihr keinen Nachbarn mehr. Aber ihr wollt den Krieg und deshalb erst... setztet ihr die Grenzsteine.“ 

 

― Friedrich Nietzsche

Ganz so einfach ist das nicht.

Wir müssen das Nationalgefühl der Menschen berücksichtigen.

 

Dieses Nationalgefühl ist zwar schwer zu „greifen“, schwer zu beschreiben und zu erklären, aber... es ist vorhanden und wirksam.

 

Nationalgefühl = ist ein (hauptsächlich) kollektives Zugehörigkeitsgefühl.

 

Wir haben es hier mit dem kollektiven Unbewußten zu tun. Und das ist um vieles stärker, als die Vernunft und auch viel stärker als eine Empathie mit den "Anderen".

 

Selbst, wenn wir alle Grenzsteine entfernen würden, so bliebe bei den Menschen in den verschiedenen Regionen doch ein gewisses Einheitsgefühl wirksam. Grenz-Zäune und -Steine symbolisieren und materialisieren diese „emotionalen Grenzen" nur.

 

Die Menschen sind sogar bereit, gewaltsame Auseinandersetzungen zu unterstützen, sobald sie „ihre Grenze“ gefährdet sehen. Das kann man verächtlich betrachten, dennoch ist es so.

 

In sogenannten, weil scheinbaren Friedenszeiten halten sich innere Distanz und Empathie zu den Nachbarn in einer gewissen Balance. Aber sobald die Situation kritisch wird, sobald es auf kriegerische Auseinandersetzungen hinaus läuft, wird das Einheitsgefühl stärker und die Empathie zu den Nachbarn entsprechend schwächer.

 

 

Psychologie der Massen

Ordnung