Ernst Prost

 

 

 

Sehr geehrte Frau Schröder,

 

(entschuldigen Sie bitte mein Unwissen, aber ich hoffe Nirmalo ist ein weiblicher Vorname)

 

vielen Dank für Ihre E-Mail und die freundlichen Worte.

 

Wenn Sie erlauben, möchte ich Ihnen noch schreiben, was ich gestern bei Anne Will gesagt habe, bzw. sagen wollte und was ich alles so glaube und denke. Bleiben Sie uns auch weiterhin gewogen.

 

Sehr geehrter Herr Prost,

trotz einiger weiblicher Anteile bin ich ein Kerl 😉 Jahrgang 1949.

Ihre Erlaubnis mal vorausgesetzt, gebe ich zu den mir von Ihnen zugesandten Text mal ein paar Anmerkungen...

 

Und sollten Sie mal meine Homepage (siehe oben) besuchen, über

Ihre Anmerkungen, Kommentare und Einwürfe würde ich mich sehr freuen.

 

Ist Steuern-Zahlen wirklich so etwas Schlimmes, das man auf jeden Fall vermeiden muss? Wird nicht erst durch das Bezahlen von Steuern die Voraussetzung geschaffen, dass unser Staat, unsere Gemeinschaft wiederum die Voraussetzung schaffen kann, dass es uns allen gut geht? Ist Steuern-Zahlen nicht viel mehr eine Art Investition in das eigene Land, in die eigene Zukunft und somit auch in die eigene Firma?

Die Voraussetzung für Wohlstand, Einkommen und Reichtum ist und bleibt ein funktionierender Staat mit hervorragenden ordnungspolitischen Strukturen - damit sich Unternehmertum frei und zum Nutzen aller entfalten kann und so der einzelne überhaupt erst zu Wohlstand kommen kann.

Demokratie, die soziale Marktwirtschaft; ja, unsere ganze Freiheit - gibt es nicht umsonst.

 

Eine funktionierende Justiz, eine hervorragende Infrastruktur, gut ausgebildete Fachkräfte, tragfähige Netzwerke; ja, der soziale Frieden schlechthin - all dies ist notwendig, damit überhaupt erst Einkommen, Gewinne, Wohlstand und Reichtum entstehen können.

 

Versuchen Sie sich einmal irgendwo in Afrika oder in anderen Teilen der Welt selbstständig zu machen oder eine Firma zu betreiben. Auch die noch so größten unternehmerischen Einzel-Talente, Ideenreichtum, Arbeitskraft und Fleiß führen zu keinerlei Erfolg. Es braucht schon den fruchtbaren Boden, damit eine Ernte aufgeht.

Steuern sind der Dünger für diesen Boden in Deutschland.

Sie sind gewissermaßen eine Abgabe an den Staat, damit dieser sicherstellt, dass wir im Rahmen der sozialen Marktwirtschaft arbeiten, etwas unternehmen und Gewinne machen können.

Des Weiteren sehe ich es als völlig normal an, dass diejenigen, die in diesem System der freien Marktwirtschaft und der geordneten

gesellschaftspolitischen Strukturen am meisten Geld verdienen, auch am meisten in dieses System über Steuern zurückinvestieren.

 

So spricht kein Egoist, sondern ein Mann, der weiß, daß wenn auf der einen Seite der Münze "Freiheit" steht, auf der anderen Seite "Verantwortung" erscheint.

 

Mit anderen Worten: Die Millionen-Euro-Einnahmen und –vermögen von Firmen und Privatmenschen sind nicht nur deren eigener Leistung zuzuschreiben, sondern genauso den Umständen und Zuständen, die wir in Deutschland geschaffen und erarbeitet haben. Und diese Voraussetzungen für geschäftlichen Erfolg zu erhalten, kostet Geld.

 

Man muss zugestehen und einsehen, dass der eigene Reichtum auch anderen Menschen, der Gesellschaft und unserem System zu verdanken ist.

Interdependenz...

 

Ich persönlich sage: Meine 550 Kolleginnen und Kollegen in der Firma Liqui Moly haben mich reich gemacht.

 

Das ist auch so - einerseits. Andererseits machen Sie ihre Mitarbeiter reich, sorgen für deren "reich"-liches Ein- und damit Auskommen.

 

Und nicht zuletzt bereichern Sie die Gesellschaft mit guten Produkten. Denn wären diese nicht gut, würden sie nicht gut laufen und Sie und die Belegschaft nicht bereichern können.

 

Und dann: Ihre unternehmerischen Fähigkeiten !

Ohne sie wäre der generierte Reichtum ebenfalls nicht denkbar.

 

Weiters ist da noch die uns alle umgebende Intelligenz, die Ihr gesamtes Unternehmen als Ganzes umgibt, die das Zusammenspiel der Einzel- und Spezialintelligenzen erst im Einklang zu dem macht, was es jetzt ist.

 

In gewisser Weise fungieren Sie wie ein Dirigent.

 

Ein Dirigent arbeitet wie ein Ochse; aber das, was dann geschieht, wenn allles in Harmonie fällt, ist nicht "sein" Werk.

 

Ein wacher Dirigent weiß das auch und das macht ihn demütig.

 

Und so wie dies im Kleinen in einer Firma ist, ist es auch in einem Staat, einer Gesellschaft: Der Reichtum einiger weniger ist der Arbeit und der Leistung vieler zu verdanken. Auch aus diesem Grund bin ich dafür, dass über Steuern diese entstandenen Gewinne und Vermögen zum Teil wieder in die Gesellschaft und an den Staat zurück fließen. – Nicht nur um „ausgleichende Gerechtigkeit“ herzustellen, sondern um den Kreislauf von Investitionen und Gewinnen aufrecht zu erhalten.

 

Ja, der kindische Egoismus wird in letzter Konsequenz den Raffgierigen selbst fressen.

 

Weiter denke ich, dass die sogenannten Reichen ein weitaus größeres Interesse daran haben müssen, dass der „Laden Deutschland“ so weiter läuft wie bisher.

 

Das hab ich gemeint.

 

Die Armen haben nichts zu verlieren. Deshalb muss über Freiwilligkeit und über Gesetze dafür gesorgt werden, dass nicht alles kaputt geht, was nicht nur der einzelne aufgebaut hat, sondern diese gesamte Gesellschaft und die Generationen vor uns. Denn auch von dieser „Vorleistung“ profitieren wir heute.

 

Ihr Engagement erinnert mich auch an das von Götz Werner (dm).

Da ist Mitgefühl einerseits, aber auch eine Sorge bezüglich der Gesellschaft als Ganzes.

 

Er hat diese Arbeit sicher nicht nötig, aber...

 

Man erzählt sich die Geschichte von Buddha, der neben dem Himmelstor sitzt.

Er wird gefragt, warum er denn nicht einträte.

Buddha antwortet: "Wie kann ich denn eintreten, solange auch nur ein Mensch noch draußen weilt?"

 

Mein Glück ist von mehr abhängig, denn von meinem privaten Wohlstand.

 

Wir sind mehr als wir selbst.

 

Wir sind in diesem Land in den Wohlstand, in die Sicherheit, in die Freiheit hineingeboren worden. Das hat nicht nur mit Tüchtigkeit oder Fleiß zu tun, sondern sehr viel mit Glück und Zufall.

 

Die Unterstützung der Existenz (oder Gottes, Allahs, Jehovas...) Ohne die - geht gar nix.

Die Segnungen unserer Zeit, unseres Landes zu erhalten, ist eine Aufgabe zu der man aber auch Geld benötigt. Deshalb plädiere ich dafür, den Staat mit den finanziellen Mitteln auszustatten, die er benötigt um Sicherheit, sozialen Frieden, Demokratie und Freiheit zu garantieren. Wenn sich jeder um seine Steuern kunstvoll mit Hilfe von Beratern und Finanzjongleuren drückt, schaden wir uns selbst. Natürlich muss der Staat verantwortungsvoll und sparsam mit den eingenommen Geldern wirtschaften und diese sinnvoll einsetzen. Wir müssen unsere Schulden abbauen um unsere Zinszahlungen zu reduzieren. Wir müssen investieren – in Bildung und Ausbildung junger Menschen und die Menschen in die Gesellschaft und in die Arbeit holen, die bisher am Rande leben und von unserer Arbeitswelt ausgeschlossen sind.

Indem sie aus der Arbeitswelt ausgeschlossen sind, fühlen sie sich nicht willkommen in der Gesellschaft, sondern wie Ausgestoßene.

Denn hauptsächlich über Geld bekommen wir Anerkennung, Wertschätzung.

In den nächsten 15 Jahren haben wir ¼ weniger Schüler und 5 Millionen Erwerbstätige weniger. Auf einen Erwerbstätigen und Beitragszahler kommen demnächst zwei Nicht-Erwerbstätige. Dies liegt daran, dass wir immer älter werden, früher in Rente gehen und immer weniger Kinder haben. Die Gesellschaft vergreist – dieser Umstand führt auch nicht gerade dazu, dass Geld in den Staatskassen übrig bleibt. So kommen zu den jetzigen Problemen und den jetzigen Schulden noch weitere Aufgaben und finanzielle Belastungen in der Zukunft hinzu, die wir jetzt schon ganz klar erkennen können. Für Risiken in der Zukunft bilden gewissenhafte Kaufleute Reserven und Rückstellungen. Auch dies geht nur, wenn wir nicht an der bereits vorhandenen Schuldenlast zugrunde gehen, sondern durch Haushaltsüberschüsse noch Geld für zukünftige Aufgaben zurücklegen können.

 

Es ist erstaunlich zu sehen, dass aber nicht nur die Schuldenberge wachsen, sondern auch die Privatvermögen der Deutschen.

 

Angeblich stehen unseren 2 Billionen € Staatsschulden 4,8 Billionen € Privatvermögen gegenüber.

 

Nun ist dieses Geld sicherlich nicht zum Großteil in der Hand von Arbeitern, Angestellten, Handwerksbetrieben, Kleinunternehmern, Rentnern und Schülern.

So frage ich mich: Wer besitzt dieses Geld? Und weiter: Wer bekommt die Zinsen für diese Kapitalanlagen?

 

Ich denke die „Soll-Zinsen“, die wir in Deutschland für unsere 2 Billionen € Schulden bezahlen sind ja irgendwo auf der anderen Seite „Haben-Zinsen“, bei denen die das Geld ausleihen.

 

Die Schulden des einen sind somit das Vermögen eines anderen. Ist es da zu viel verlangt auf die Zinserträge anstatt einer 25%-igen Abgeltungssteuer mindestens den gleichen Steuersatz zu verlangen, der auf Einkommen durch Arbeit erhoben wird? – Also derzeit 42%? Ich empfinde es als absolute Ungerechtigkeit, dass derjenige, der für sein Geld hart arbeitet und zusätzlich auch noch in die Sozialversicherungssysteme einbezahlt, wesentlich mehr Steuern zu bezahlen hat als der, der nur sein Geld für sich arbeiten lässt und die Zinsgewinne eben nur mit 25% versteuern muss.

 

Genauso vorrangig und dringend notwendig erachte ich es, eine Finanztransaktionssteuer einzuführen, die alle Finanz-Geschäfte an den Börsen mit einem Satz von 0,05%-0,1% betrifft. Diese Maßnahme könnte auch helfen die überwiegend kurzfristigen und spekulativen Geldgeschäfte, die mehr Schaden als Nutzen für die Allgemeinheit darstellen, zu regulieren.

Gegner werden behaupten, dass die Finanzgeschäfte dann an andere Börsenplätze ausweichen. – Nur: Die Schuldenkrankheit grassiert nicht nur in Deutschland, sondern in allen westlichen Ländern Europas. Somit stehen die Zeichen für eine globale und internationale Einführung dieser Finanztransaktionssteuer so gut wie noch nie! Nach Schätzungen würde diese Steuer in Deutschland ca. 30 Milliarden € Mehr-Einnahmen erbringen.

Einen Unternehmer muß das sehr frustrieren, nehme ich an, da er jede Lösung auf schnellstem und reibungslosesten Wege sucht.

 

  • Der Politiker hat es erstmal mit sich und seinem Denken zu tun, dann mit

  • dem nächsten Politiker

  • mit der Fraktion

  • mit der Lobby

  • mit der Partei

  • mit...

 

Stellen Sie sich mal vor, Sie müßten die derzeitigen Parlamentarier in der Führungs-Etage Ihres Betriebes einstellen, zwecks Arbeiten an Lösungen... :-) Ich bitte um Antwort.

Natürlich stellt sich auch die Frage in welcher Form man den Spitzensteuersatz erhöhen kann. Dieser liegt zurzeit bei 42% + 3% Reichensteuer + 5,5% Soli. Der Spitzensteuersatz wird bereits ab einem Jahreseinkommen von 53.000 € angewandt. Die Reichensteuer ab 250.000 €. Nun meine ich, dass man durchaus den Spitzensteuersatz erhöhen kann, aber nur für Einkommen, die deutlich über der derzeitigen Einkommensgrenze liegen.

Ohne diese Anpassung würde man wieder nicht „die Reichen“ treffen, sondern sehr viele Leistungsträger aus dem Mittelstand.

 

Neben der Diskussion um Steuersätze muss man auch die Themen „Abschreibungen“ und „Steuersparmodelle“ bearbeiten. Die wenigsten Steuerpflichtigen bezahlen den nominalen Spitzensteuersatz. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht entweder als Privatmann oder als Geschäftsführer Angebote zur Steuervermeidung bekomme. Steuerberater, Banken und Finanzinstitute liefern sich einen Wettlauf wer es am besten kann: Steuern reduzieren oder möglichst ganz vermeiden. – Wie krank ist das denn? Auch hier muss man den Hebel ansetzen und Steuerschlupflöcher schließen. Diese „Geiz ist geil“-Mentalität hat zusammen mit der ohnehin vorhandenen menschlichen Gier den Volkssport „Steuern-Vermeiden“ bis hin zur Extremvariante „Steuern-Hinterziehen“ zu ungeahnten Höhenflügen geführt.

 

Kein Mensch käme auf die Idee, seiner Firma oder seinem Haushalt Gelder vorzuenthalten. Eigentlich darf dies bei seinem Land, bei seinen Mitmenschen auch nicht anders sein.

Das ist eine Frage der Bewußtheit:

  • Bin ich in der Lage, über mich als Individuum hinaus auch die Familie zu sehen?
  • Bin ich in der Lage, über meine Familie hinaus die Gesellschaft zu sehen?

 

Die Wurzel der Gier ist Angst.

 

Das Handeln und Denken der allermeisten Menschen ist angstbestimmt.

Ich bin durchaus der Meinung, dass man den monetär leistungsfähigsten Teil der Gesellschaft stärker zur Kasse bitten darf als andere.

 

In den vergangenen 15 Jahren hat es stets Steuergeschenke gegeben – und zwar reichlich von jeder Regierung. Stets für die Vermögenden, Reichen und Einkommensstarken.

 

Gemolken wurde unten, bei

Arbeitern, Angestellten, Handwerkern, Kleinbetrieben.

 

Gerettet wurde oben, bei

Banken, der Großindustrie, der Finanzwelt, bei Staaten.

 

Aber nicht nur gerettet wurde, Bürgschaften wurden erstellt und Rettungsschirme aufgespannt. 1 Milliarde € Schulden hat unser Staat, haben wir. Länder und Kommunen haben eine weitere Milliarde € Schulden aufgehäuft.

 

Also insgesamt stehen wir Deutschen mit 2 Milliarden € in der Kreide.

30 Milliarden € neue Schulden macht Herr Schäuble allein dieses Jahr zusätzlich.

 

Allein für die Schuldenlast des Bundes zahlen wir jährlich ca. 40 Milliarden € an Zinsen.

 

Das sind fast 15% des Bundeshaushaltes.

 

Spielräume für andere staatliche Aufgaben gibt es bei solchen erdrückenden Zinsbelastungen nicht mehr.

 

Wo Geld der Finanzwirtschaft in Form von Schuldzinsen in den Rachen gesteckt wird, fehlen Möglichkeiten für Investitionen, aber auch zur Ankurbelung von Konsum, zur Belebung der Wirtschaft und noch mehr für Bildung und Ausbildung der nächsten Generation, der wir somit nichts anderes hinterlassen als unsere Schulden. Jeder Unternehmer, jeder Privatmann muss seine Finanzen umgehend in den Griff bekommen, wenn er nicht pleitegehen will. Keiner kann auf die Dauer mehr ausgeben, als er einnimmt. Der Staat jedoch macht es - und zwar seit 1969. Dies war das letzte Jahr mit einem ausgeglichenen Bundeshaushalt. Und jetzt? „Weiter wursteln“? 3 Billionen € Schulden? Noch mehr „Würge-Zinsen“ bezahlen? Unser Land und unsere Bürger noch mehr dem Zusammenspiel zwischen geldgierigen Finanzhaien und unseren Schuldenpolitikern ausliefern? Das darf nicht sein.

 

Ich denke, mit einem neu geschnürten Steuer-Paket kämen wir ruck-zuck auf Zusatzeinnahmen von weit über 30 Milliarden € pro Jahr ohne dabei irgendjemandem überhaupt weh zu tun. Wir müssten dadurch keine neuen Schulden mehr aufnehmen; ja, könnten sogar unseren Schuldenberg abtragen und würden Zinsausgaben einsparen und dadurch mit dem Geld Sinnvolleres für unsere Gesellschaft, für unser Land und damit auch für unsere Wirtschaft tun können.

Das würde den Gläubigern, den ZinsGewinnlern, nicht gefallen.

 

Reife-Stufen:

 

Hier mal die Skizze eines sich natürlich entwickelnden Mannes:

 

7 - Der (schweigende) Mystiker

6 - Der weise Alte

5 - Der Lehrer

4 - Der erwachsene, verantwortungs-bewußte Mann

3 - Der allesauseinandernehmende, rebellische, provozierende Ju-         gendliche

2 - Das nach Zuneigung und Aufmerksamkeit verlangende Klein-           kind

1 - Das sich alles einverleibende, nimmersatte Baby

 

Auf den Ebenen 1-3 ist "brauchen",

auf den Ebenen 4-7 ist "geben" vorrangig.

 

Auf welcher Reife-Stufe befindet sich - mal ganz pauschal...

 

Helmut Schmidt

Der Dalai Lama

Ernst Prost

Barack Obama

Guido Westerwelle

Ein ZinsGewinnler

 

Alle 7 Stufen oder Stockwerke sind immer gleichzeitig da und wir fahren spielend, wie mit dem Aufzug, zwischen den 7 Stockwerken. Und wir alle bringen alleEbenen zum Ausdruck, die eine mehr, die anderen weniger. Und manche Menschen verharren – vorzugsweise – auf einer zu ihnen passenden.

Darum kann man zu jeder Zeit nachschaun, auf welcher Ebene man sich selbst, in diesem Moment, gerade befindet: Im Denken, im Re-den, beim Schreiben und auch sonst..

 

Für einen Abgeordneten sollte

Stufe 4 die unterste Ebene sein!

 

Sobald wir uns auch Politiker der Ebenen 5 und 6 vorstellen können, dürfte alles ProblemLösen recht einfach werden... 

Im selben Atemzug sage ich aber auch: Der Staat muss lernen endlich verantwortungsvoll und sparsam mit unserem Geld, sprich mit den Steuereinnahmen, umzugehen. Die Misswirtschaft der Politik, die den Wert des Geldes nicht mehr kennt und dem Rausch des Schulden-Machens zum Zwecke von Wahlgeschenken erlegen ist, muss aufhören. Es macht keinen Sinn 30 Milliarden € mehr Steuern einzunehmen und diese dann postwendend unsinnig mit beiden Händen wieder zum Fenster hinaus zu werfen. Also: Strikter Sparkurs, konsolidierter Haushalt, Ausgabenkürzungen und vor allem massives Abschaffen aller möglichen unsinnigen Subventionen.

 

Subventionen sind schon lange keine Steuer-Instrumente um die Realwirtschaft zu beflügeln, sondern das Ergebnis von Lobby-Arbeit in Berlin. Wer am lautesten schreit, der bekommt am meisten – und zwar das Geld anderer. „Koste es andere doch was es wolle – Hauptsache ich bekomme den Rachen voll.“ Unter Subventionen versteht man auch reduzierte Steuersätze, z.B. nur 7% Mehrwertsteuer anstatt 19% für allerlei Produkte und Dienstleistungen. Was früher einmal gut gemeint war, macht nach 40 Jahren unter Umständen keinen Sinn mehr. Steuerreduzierungen dienen immer einigen wenigen und müssen von einer Vielzahl ausgeglichen werden. Die Reduzierung der Mehrwertsteuer für Hotelübernachtungen ist das hässlichste Beispiel für erfolgreiche Lobbyisten, die Politiker wie Marionetten tanzen lassen und uns alle an der Nase herumführen. Oder haben Sie von der Mehrwertsteuer-Reduzierung für Hotelübernachtungen von 19% auf 7% an Ihren Übernachtungsrechnungen etwas gesehen?

 

Man redet beim Thema Steuererhöhungen immer über die Reichen und Wohlhabenden. Im Blick hat man dabei einzelne Menschen und vergisst dabei ganz, dass die größten Steuerhinterzieher nicht die einzelnen Steuerpflichtigen sind – auch nicht die deutschen Familienunternehmen, sondern Ausgeburten der Finanzwelt; Konglomerate, die über Grenzen hinweg in multinationalen Verschachtelungen zwar gute Geschäfte in unserem Lande machen, aber ihre Gewinne trickreich am deutschen Fiskus vorbei und so lange hin und her schieben bis das Geld in irgendeiner Niedrigsteuer-Oase gelandet ist. Ich meine, wer in Deutschland gute Geschäfte macht, sollte auch in Deutschland Steuern bezahlen – auch die Erbschaftssteuer! Wenn hier alle abhauen um ihrer Steuerzahlung zu entgehen, dann gehen auch die Lichter aus.

 

Zu dieser Kaste passen auch die von mir angesprochenen Steuerflüchtlinge.

Dazu gehören nicht nur Unternehmer oder Millionenerben, sondern die teilweise von Millionen umjubelten Sportler. Weder Politik noch der Deutsche Michel stört sich daran, dass die Athleten durch Preis- und Werbegelder reich geworden sind, oftmals ihre Grundlagen und ihre sportliche Ausbildung in Deutschland genossen haben, dem Heimatland aber den Rücken kehren und sich in Monaco, Österreich oder der Schweiz gemütlich, weil steuerbegünstigt oder befreit, einrichten. Sich von diesen Egoisten, oder wie ich gerne sage „Ich-lingen“, zu distanzieren, traut sich niemand oder hält es für nötig. Ein generelles Umdenken täte unserer Gesellschaft gut. Steuerflucht, auch die der „normalen“ Steuerflüchtlinge müsste viel härter geahndet und geächtet werden. Denn diese Menschen haben ausschließlich das eigene Wohlergehen im Sinn, nicht aber die Gemeinschaft, von der sie profitieren. Oder auf einen simplen Nenner gebracht: Infrastruktur, Krankenversorgung, Rechtssicherheit und die Demokratie hat man gerne, nur selbst etwas beitragen will man nicht.

 

Wie gesagt, ich für meinen Teil glaube, dass Steuern bezahlen keine unnötige Last darstellt und schon gar keine Strafe, sondern eine Art Refinanzierung unseres gesamten Systems der Marktwirtschaft und schlussendlich auch der Demokratie. Weiter meine ich, dass diejenigen, die von diesem System über Einkommen, Gewinne, Wohlstand und Vermögen am meisten profitieren, auch am meisten über Steuern zurückführen müssen um nicht ihre eigenen Pfründe auszutrocknen.

 

Das hat noch nicht einmal etwas mit sozialer

Gerechtigkeit zu tun, sondern mit

betriebswirtschaftlicher Logik.

 

Wir müssen von unseren Schulden und von unseren Zinslasten herunter – da gibt es für mich gar keine Frage! Um dies zu erreichen gibt es auch nur zwei Wege:

 

1. Die Einnahmen erhöhen. – Dies geht nur durch ein komplettes Paket und nicht mit Einzelmaßnahmen. Höhere Einnahmen für die öffentliche Hand bedeuten Steuererhöhungen, keine Frage! Aber es ist auch eine Frage der Liebe zu unserem Land und der Vorsorge für unsere ureigenste Zukunft, diese höheren Steuern auf Einkommen, Gewinne und Vermögen freiwillig und gerne zu bezahlen.

 

2. Die Ausgaben reduzieren. – Der Staat muss sparen, haushalten, sinnvoll wirtschaften und mit den Mehreinnahmen unsere Schulden zurückführen, damit wir wieder handlungsfähig und krisenfest werden.

 

Unser Wohlstand, unsere Zukunft, unsere Sicherheit bekommen wir nicht geschenkt! Alles hat seinen Preis. – In unserem Falle sind es die Steuern und Abgaben, die uns das Schlaraffenland Deutschland erst ermöglichen. Ich möchte in keinem anderen Land der Welt wirtschaften, arbeiten und ein Unternehmen führen.

 

Beste Grüße

Ernst Prost

 

Sehr ungewöhnlich, nach meinen Erfahrungen, aber ich habe im Wesentlichen nahezu keinen Dissens zu Ihren Aussagen.

 

Zwei "heilige Kühe" haben Sie aber (noch) nicht angesprochen:

 

  • Die derzeitige Struktur des Geldes

  • Unsere Parteien-Landschaft

 

 

Ganz liebe Grüße an Sie schickt Ihnen

zusammen mit besten Wünschen, 

Nirmalo J.Schröder

 

 

Mal so von Kerl zu Kerl.

 

Sie haben wunderbare Gedanken und Erkenntnisse.

 

- Die 7 Bewußtseinstufen.

- Gott.

- Politiker.

- Das ganze Leben.

 

Man spürt ihre Erfahrung.

Und ihre Nächstenliebe.

 

Beste Grüße

Ernst Prost