Daten – Daten über alles...

 

 

Miß alles, was sich messen läßt, und mach alles meßbar, was sich nicht messen läßt!“

Galileo Galilei

 

Wegen dieses Imperativs und ein paar weiterer, verkommt unsere uns derzeit bekannte Wissenschaft zu einer riesigen Daten-Halde:

 

  • Zähl alles, was sich zählen läßt und mach alles zählbar, was sich nicht zählen läßt!
  • Wieg alles, was sich wiegen läßt und mach alles wiegbar, was sich nicht wiegen läßt!
  • Miß alles, was sich messen läßt, und mach alles meßbar, was sich nicht messen läßt!
  • Sezier (analysier) alles, was sich sezieren läßt und mach alles sezierbar, was sich nicht sezieren läßt!
  • Sammele alles, was sich sammeln läßt und mach alles sammelbar, was sich nicht sammeln läßt!

 

Aber irgendwann wird neben diesen kindischen (2) Methoden auch die höhere Intelligenz Einzug halten, in die Labore unserer Wissenschaft.

Irgendwann.

Wenn das mechanistische Denken

durch höherwertigere Denkstrukturen abgelöst wird.

 

 

 

 

Größenwahn

 

 

„Wer die Geometrie begreift, vermag in dieser Welt alles zu verstehen.“

– Galileo Galilei

 

Es ist die Geistige Reife von Kindern (2) vor der Pubertät, die sich in solch großspurigem Daherreden zeigt.

 

Alles, was wir verstehen können, ist nicht von

sonderlich großem Wert.  Es ist bloß nützlich.

 

Die Dampfmaschine können wir

verstehen: Sie ist kleiner als wir.

 

Unser Verstand ist nicht so beschaffen, als daß wir mehr verstehen könnten, als wir verstehen können. Er hat seine Grenzen. – Was allein schon dieses Zitat des Galileo beweist.

 

Einen ähnlich großspurigen Satz mit Brechstange gibt es auch vom Archimedes.

 

Daß sich das Ego einzelner Individuen in Momenten der Dunkelheit derart aufplustert, ist nicht weiter schlimm. Doch dieses Denken hat sich in der Masse der Menschen festgesetzt, so daß wir immer noch glauben, tun zu können, was wir wollen weil wir die Größten sind.

 

Wenn wir nicht rechtzeitig vom pubertären (3) Denken in das erwachsenere, nämlich in das sich der Verantwortung (4) bewußt seiende wechseln, wird uns der eigene Größenwahn noch um die Ohren fliegen.

 

 

 

p

Nichts ist uns fremd

J

 

„Die größte Gefahr, vor der wir stehen, sind wir selbst – unsere irrationale Angst vor dem Unbekannten. Aber es gibt kein Unbekanntes. Nur Dinge, die vorübergehend verborgen sind, vorübergehend nicht verstanden.“

– Gene Roddenberry

 

Ja, "die größte Gefahr, vor der wir stehen, sind wir selbst", aber nicht wegen einer "irrationalen Angst vor dem Unbekannten", sondern wegen unserer geistigen Unreife, die sich in mangelndem Unrechtsbewußtsein zeigt. Unser geistiges Reifen hält mit der rasanten Entwicklung in Wissenschaft, Forschung und Technik nicht mit.

 

Angst ist immer "irrational". Sie ist von der Ratio getrennt. Ihre Wurzel ist die Furcht vor Auslöschung. Während einiger spannender Filmsequenzen, die wir "packend" nennen, können wir sie während eines Kino-Besuchs in Funktion erleben.

 

Gene Roddenberry: "Aber es gibt kein Unbekanntes."

 

JA, soweit du es allumfassend (spirituell) meinst.

NEIN, soweit du unsere menschlichen Erfahrungsmöglichkeiten meinst, denn hier auf der 3D-Ebene sind wir sehr eingeschränkt:

 

Wie sich der eigene Körper mit einem elefantösen Rüssel anfühlt, wird dem Hasen... Zeit seines Lebens verborgen bleiben. Genauso können auch wir nur die Erfahrungen (inklusive der intellektuellen) machen, die wir im Rahmen unserer Inkarnation als Menschenwesen machen können.

 

JA: Letztlich ist uns nichts im Universum fremd.

Jedoch als Mensch haben wir nur beschränkten Zugang:

 

  1. Es gibt Sachen, die wir individuell oder kollektiv bereits erdacht, erkannt, erfunden oder erlebt haben.
  2. Es gibt Sachen, die wir bisher noch nicht erdacht, erkannt, erfunden oder erlebt haben, aber (zumindest zum Teil) irgendwann erdacht, erkannt, erfunden oder erlebt haben werden.
  3. Es gibt Sachen, die wir in dieser Frequenz niemals erdenken, erkennen, erfinden oder erleben werden/können.

 

Der Raum des Erforschbaren ist immer noch groß genug, sodaß wir Zeit unseres Lebens genug zu tun haben. – Allein damit, die Folgen dessen, was wir in den letzten paar hundert Jahren mit unserem kindischen Vorgehen versaubeutelt haben, einigermaßen zu korrigieren.

 

(Kindisches (2) Vorgehen = Tun ohne Verantwortungsbewußtsein)

 

 

 

 

Tätig sein

z

 

Die Tätigkeit ist eine Folge verzweifelter Handlungen, welche erlauben, die Hoffnung zu bewahren.“

Georges Braque

Es ist eine Frage der Geistigen Reife.

 

Auf der Reife-Ebene des Kleinkindes (2) gibt es noch so etwas wie „Hoffnung“. So lange wir um diese bangen, bleiben wir dort unten stecken und Verzweiflung ist die übliche Folge. Denn Hoffnung & Verzweiflung sind ein vertrautes und untrennbares Paar.

 

Nein, Tätigsein muß keine Folge verzweifelter Handlungen sein. Unsere Schwingung beim tätig sein kennt auch andere Quellen, auch solche, die aus höheren Ebenen gespeist sind.

 

Es genügt bereits, einer Tätigkeit die volle Aufmerksamkeit zu widmen. Dann ist schon kein Platz mehr für trübes Gedankenzeugs. Einfach jede Tätigkeit mit Achtung ausführen, genügt – und die Frequenz verändert sich. Jetzt befinden wir uns auf einer höheren Ebene der Reife.

 

Dankbarkeit, Freude, Ehrfurcht... zum Beispiel

schwingen auf einer höheren, auf einer hohen Ebene.

 

Es macht einen Unterschied, ob jemand seinen Lobgesang in sein Tun fließen läßt, oder aber sein Unwohlsein. Die jeweilige Schwingung belebt das Werk auf ihre Weise.

 

Wir nennen nahezu jede kreative Tätigkeit – außerhalb des Nützlichen – „Kunst“, ohne den jeweiligen Stand der Reife des „künstlerisch“ tätigen Handwerkers im Augenblick der Kreation in Betracht zu ziehen.

 

Das wiederum ist ein Hinweis... 

auf die Unreife des Rezipienten.

 

 

 

 

Kleingeistigkeit

z

 

„Große Menschen sind stolz, kleine eitel.“

– George Gordon Noel Byron

Eine Frage des momentanen

Stands der Geistigen Reife.

 

Die Vertreter von Eigenschaften wie Eitelkeit und Stolz

- beide haben die Erwachsenen-Reife (4) noch vor sich.

 

 

 

 

Liebe

z

  

"Gewiss ist es bitter, nicht mehr geliebt zu werden, während man selbst liebt; doch unvergleichlich bitter ist es, geliebt zu werden, während man selbst nicht mehr liebt." 

~ Georges Courteline

  

Georges, du legst den Fokus auf die Liebe, nicht auf Bedürftigkeit. Du sprichst hier auf einer hohen Ebene geistiger Reife.

 

Meist wird nicht zwischen Liebe und Bedürftigkeit unterschieden. Zwischen diesen beiden klafft aber ein riesiger Graben.

 

In der Bedürftigkeit (nach Aufmerksamkeit, nach Zuwendung, geliebt werden zu wollen) dümpeln wir auf der untersten Stufe unserer Reife – wie ein ungestilltes Baby (1und sind damit unfrei, weil abhängig von anderen.

 

Auf der liebenden Ebene sind wir frei und unabhängig. Hier entfaltet sich der Mensch.

 

Einwand: "Der Mann hat sich gegen die Liebe zum Vaterland im weitesten Sinne gewehrt."

 

Die „Liebe zum Vaterland“ ist keine Liebe, sondern ein emotionales Phänomen, funktionierend aufgrund kollektiver Unbewußtheit.

 

 

 

 

Wie bin ich ?

D

 

„Es ist nie zu spät, so zu sein, wie man es gerne gewesen wäre.“

 

– George Eliot

 

Dahinter steckt die Idee, daß wir anders sein könnten, als wir sind. Und sobald wir dieser Idee Glauben schenken.., beginnt der Streß.

 

Mein Vater sagte zu uns Geschwistern kurz vor seinem Tod: „Im Grunde habt ihr euch nicht verändert.“ So ist es einfach. Ich meinerseits bin der Selbe, der ich schon immer war.

 

Es gibt Leute, die jahrelang „an sich arbeiten“ und sehr viel Geld für alle möglichen Kurse ausgeben. Veränderungen? Falls sie geschahen, blieben sie mir verborgen.

 

Eine Frau, die ihren Mann umgebracht hatte, nach ihrer Entlassung in einer Talk-Show: In der damaligen Situation würde sie es genau so wieder tun, sagte sie.

 

Die Vorstellung, wie jemand gerne sein würde oder „gerne gewesen wäre“, ist eine Vorstellung, eine Phantasie, weiter nichts.

 

Wir kommen als ein bestimmter Typ hier auf der Erde an, werden an der Oberfläche ein bißchen zurechtgestutzt (konditioniert) und machen ein paar Erfahrungen. Dann dürfen wir wieder gehn.

 

Das Leben schickt uns in bestimmte Situationen und wir denken, daß wir sie gewählt hätten, daß wir alles im Griff haben, daß wir die Dinge entscheiden.

 

Oberflächlich können wir mit der Idee gut leben,

doch falls wir mal etwas genauer hinschauen…

 

 

 

 

Vernunft schlägt Ratio

z

 

Gewiß ist alle Wissenschaft, die diesen Namen verdient, rational. Aber vernunftgemäß ist Wissenschaft nur, wenn sie vernunftgemäßen Zielen dient.“

Georg Picht

 

Georg, du unterscheidest die Vernunft von der Ratio. Von Vielen werden die beiden als das Selbe angesehen. Wenn wir mal von der Besetzung der Vokabeln absehen, sind wir im Grunde einig:

 

Die Wissenschaft muß sich, wenn auch nicht nur, der Ratio als ein wichtiges Werkzeug bedienen. Aber man darf die Ratio keinesfalls allein und sich selbst überlassen!

 

Schon die Ideen kommen aus Regionen, die weit oberhalb der Möglichkeiten des Verstandes beheimatet sind. Denn der Verstand kann immer nur in der selben ihm bekannten Suppe rühren.

 

Des weiteren benötigt die Wissenschaft auch alle Fähigkeiten, für die die andere Hälfte unseres Gehirns steht, sonst bleibt sie auf der Stelle stehen. Wissenschaft braucht die Neugierde des Kleinkindes (2), die Kreativität des Jugendlichen (3), aber auch und nicht zuletzt (!) die Verantwortung des Erwachsenen (4). Und aus der Einsicht zur Verantwortung geboren, muß auch noch die Weisheit (6) ihren anerkannten Platz einnehmen.

 

Wissenschaft...

darf nicht alles!

 

Wissenschaft, die sich vorwiegend auf die Ratio stützt, entwickelt sich zum Schaden von Mensch und übriger Natur. Kleinkindern (2) lassen wir zu Recht (!) nicht alles durchgehen.

 

Entsprechend müssen wir auch die Wissenschaft (2) kontrollieren.  

 

Einwand: "Gesellschaftlich deuten folgende Eigenschaften auf eine integre Persönlichkeit hin: Aufrichtigkeit, Humanismus, Gerechtigkeitsstreben, Vertrauenswürdigkeit, Zivilcourage." 

 

Wenn du dir wirklich erlaubst, aufrichtig zu sein, erfüllst du das, was du hier eine "integre Person" nennst. Alles weitere von dir genannte und noch mehr... entwickelt sich ganz natürlich aus dem Mut zur Wahrhaftigkeit.

 Aufrichtigkeit genügt.

 

 

 

 

Das Leben

z

 

Wenn das Leben ein Traum ist, was passiert dann - wenn ich aufwache?“

– Georg Simmel

 

Wir leben und wissen nicht, wozu. Wir sterben und wissen nicht, wohin.“

– Ernst Bloch

Alles weitere Sinnieren darüber

läuft unter „Sinnloses Problematisieren“.

 

So wie die Flügel nicht zum Schwimmen und die Flossen nicht für´s Fliegen gemacht sind, so hat auch der Verstand zwar seine Möglichkeiten, aber vor allem auch... seine Grenzen.

 

Wenn wir es intelligent anstellen, schauen wir nach, wo genau seine Fähigkeiten und wo seine Grenzen liegen. Das ist die Voraussetzung dafür, ihn sinnvoll nutzen zu können.

 

Lernen können wir die „intelligente Nutzung von Werkzeugen“ von fast jedem Handwerker. Er benutzt nicht den Seitenschneider, wenn er Stahlnägel in die Betonwand schlagen will und nicht den Hammer, wenn er millimetergenau die Isolierung der Kupferdrähte entfernen will. Und wenn er ein Loch graben will, benutzt er weder das eine, noch das andere, dann nimmt er einen Spaten.

 

Der Verstand beginnt mit seiner Funktion im frühen Kindesalter und beendet sie meist kurz vor dem Sterben des Körpers. In der Zeit dazwischen... können wir ihn, wenn wir es intelligent angehen, sinnvoll nutzen. Dafür ist er gemacht.

 

Für das Davor und das Danach

hat der Verstand keine Zugangsberechtigung.

 

 

 

 

Schmeichelei

z

 

„Schmeichelei ist Aggression auf Knien.“

Gerhard Branstner

 

„Es gibt kein anderes Mittel, sich vor Schmeichelei zu hüten als daß die Menschen einsehen, daß sie dich nicht beleidigen, wenn sie dir die Wahrheit sagen.“

– Nicoló Machiavelli

Beleidigungen sind

nicht die Wahrheit !

 

Beleidigungen sind gekrümmte Schmeichelei.

 

Zwischen Beleidigung und Schmeichelei besteht kein wesentlicher Unterschied. Worte, Gestus und Energie mögen differieren – das war´s aber auch schon.

 

Menschen in ausgebildeter Reife werden

sich weder schmeicheln, noch beleidigen.

 

Der reifere Mensch bevorzugt den achtungsvollen, den

selbstverständlich ehrlichen Umgang auf Augenhöhe.

 

Er neigt auf selbstverständliche Weise dazu, die Wahrheit zu sagen.

 

 

 

 

Kultur

z

  

"Die Kultur der Menschheit besitzt nichts Ehrwürdigeres als das Buch, nichts Wunderbareres und nichts, das wichtiger wäre."

 

– Gerhart Hauptmann

  

Einwand: "Ob diese "Dekor-Objekte" wohl jemals gelesen wurden?"

 

– Es ist nicht wichtig, ob die schönen Bücher gelesen wurden. 

B  Es ist überhaupt nicht wichtig, daß Bücher gelesen werden. 

 

Man kann dich verstehen, Gerhard: Du bist halt ein Schreiberling. Aber wenn du Recht hättest und das Buch wirklich das Zentrum, also das Wichtigste der menschlichen Kultur wäre..., wie armselig!

 

Das Buch ist – zu seiner Zeit* – so wichtig wie ein Telefon, nicht wichtiger: Das Gesagte hat seinen Wert (oder halt auch nicht). Ob Buch oder Telefon, sie haben ihren Wert nur als Medium, als Übermittler, als technische Unterstützung, aber nicht aus sich selbst heraus.

 

Und wenn alle Büchereien auf der Erde  wie damals in Alexandria  in Feuer und Rauch aufgingen...., es wäre nichts verloren.

 

Die „Kultur“ des Menschen wird

durch seine Reife repräsentiert. 

 

Ein Buch kann ein Indiz dafür sein  muß aber nicht.

 

Siehst du nicht auch, daß Liebe, Achtsamkeit und Dankbarkeit, daß Freude und Bewußtheit, daß die Kreativität des Menschen ehrwürdiger, wunderbarer und wichtiger sind, als  j e d e s  Buch der Erde?

 

Auf die Bücher können wir verzichten, 

nicht aber auf all das... eben Genannte. 

 

 

 

 

Illusion

z

  

„Glück sollte nicht zu leicht und nicht zu schwer zu erringen sein.“

 

– Giacomo Girolamo Casanova

Frage: "Und wie dann?"

 

Du weißt es nicht?  "Glück" kann man nicht ersportlern, denn:

 

Glück = Illusion

 

Eine Illusion ist weder leicht, noch schwer zu erlaufen, 

zu erspringen, zu erringen oder sonst wie zu erreichen.

 

Das Spezielle einer Illusion

ist... ihre Unerreichbarkeit.

 

Der Hamster bleibt im Rennen. Oder: Die Möhre vor dem Esel hält den Karren in Schwung.

 

Frage: "Beziehst du das auf Schopenhauers Aussage?"

 

Nein, ich beziehe mich auf deine Frage.

 

Einwand: "Glück = Illusion - das mag wohl stimmen."

 

"Wohl"? Sieh doch genau hin! Dann ist es kein Larifari, sondern eindeutig: Entweder es stimmt – oder nicht.  Was sonst noch jemand dazu sagen mag, ist doch schnurz.

 

 

 

 

Einschätzung

z

 

„Man kann einen Baum nicht nach der Güte seiner Blätter einschätzen, sondern nur nach der Güte seiner Früchte.“

― Giordano Bruno

 

Zu deiner Zeit war das ein passendes Bild, als der Baum rein wirtschaftlich, nach dem Ertrag seiner Früchte bemessen wurde.

 

Inzwischen hat sich das kollektive Denken diesbezüglich aufgrund gewisser Anstöße zwar noch nicht sehr viel, aber immerhin etwas erweitert.

 

Und ja, man kann den Geist eines Menschen nicht durch sein Äußeres, nicht durch sein Auftreten und sein Gehabe einschätzen, sondern nur an seiner Geistigen Reife und an seinem Mitgefühl.

 

 

 

 

Die Gelegenheit

z

 

„Eine Gelegenheit klopft nie zweimal an. Das ist die traurige Wahrheit. Und wenn wir Dinge auf den nächsten Tag verschieben, kann es sein, dass dieser Tag nicht stattfindet.“

– Gloria Estefan

Worte aus dem Space der Weisheit.

 

Gloria: „Eine Gelegenheit klopft nie zweimal an."

 

So ist es. Selbst wenn es uns manchmal etwas anders erscheinen mag oder wenn wir es anders deuten mögen: Es ist einfach wahr.

 

Gloria: „Das ist die traurige Wahrheit."

 

Warum "traurig"? Es ist einfach so. Warum spricht man nicht auch von einer fröhlichen Wahrheit, warum immer nur von einer traurigen?

 

Traurig... nennen wir die Wahrheit immer dann, wenn sie uns nicht paßt.

 

Gloria: „Und wenn wir Dinge auf den nächsten Tag verschieben, kann es sein, dass dieser Tag nicht stattfindet.“

 

...oder daß die Konstellationen andere sind.

Das Leben ist...

in stetem Fluß.

 

Ob wir das wollen oder nicht: Es gibt

keine Sicherheit, keine Beständigkeit.

 

Beispiel: Du willst auf ein laufendes Kinderkarussell springen. Du hattest gezögert und willst eine zweite Gelegenheit nutzen. Nur sitzt du jetzt: Statt auf einem Pferd – auf einem Schwein.

 

Aber selbst wenn du nach einem weiteren Anlauf das
Pferd erwischst: Es ist nicht mehr die selbe Situation.

 

C'est la vie.

 

 

 

 

Stille

z

 

Am Anfang war das Wort und nicht das Geschwätz, und am Ende wird nicht die Propaganda sein, sondern wieder das Wort.“

 

– Gottfried Benn

Am Ende... ist Stille. 

 

Schon mitten im Lärm des sozialen Lebens können wir uns mittels Meditation einstimmen... in die Stille.

 

 

 

 

Kleingeistigkeit

 

 

Wer kleingeistig denkt,

sich selber beschränkt! 

Gudrun Zydek

 

Einwand: Der Kleingeist kann naturgemäß nicht anders, als alles was ihm begegnet, auf sein Niveau des Verständnisses herunter zu deklinieren. Also können wir ihm sein Tun nicht vorwerfen, denn:

 

Wir können niemals

mehr als wir können.

 

Anders ist die Lage, wenn jemand aus freien Stücken und niederen Beweggründen unterhalb seiner geistigen Möglichkeiten kommuniziert.

 

 

Wer nicht guten Willens ist,

die Notwendigkeiten positiv

und konstruktiv zu formulieren,

hat sein Recht verwirkt, sich

lamentierend zu beklagen.

 

 

Scheuklappen garantieren

eine sichere Orientierung. 

 

Griechisches Sprichwort

 

 

 

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Intelligenz

J

  

"Wenn die Gesellschaft so fortfährt, wird in zweitausend Jahren nichts mehr sein, kein Grashalm, kein Baum; sie wird die Natur aufgefressen haben."

– Gustave Flaubert

 

Wie ich hörte, bräuchten wir bereits heute vier (!) Planeten Erde, wenn JEDER Mensch auf diesem Globus so gut leben wollte, wie wir.

 

Ich stelle mir ein intelligentes Europa vor,

 

das nicht die Mittelmehr-Küste entlang eine riesige Mauer chinesischen Vorbilds baut (von innen verspiegelt, damit wir uns selber gut sehen können – und nicht das Elend auf der anderen Seite), sondern ein Europa, das realisiert, daß wir ALLE... Geschwister der selben (Erden-)Familie sind und uns auch außerhalb unseres Wohlstands-Nestes, auf der Basis einer freundlichen Selbstverständlichkeit entsprechend zu engagieren haben.

 

Nicht widerwillig, aber auch nicht mit dem Gestus der Generosität, der Überlegenheit, sondern auf Augenhöhe: In der Erwartung einer langfristigen Win-win-Partnerschaft.

 

So könnte Europa, statt nur „großzügige Spenden“ in die riesigen Flüchtlingslager in Jordanien und anderswo zu geben, zumindest mittelfristig kleine oder mittelgroße Städte bauen. Nach dem Vorbild von Ägypten zum Beispiel.

 

Allein in Indien werden derzeit 100 neue Städte mit allen modernen Standards gebaut. Wir können das und vieles andere auch ganz gut.

 

Das Häuser- und Straßenbauen ist ein Beispiel und stellt nur  e i n e Möglichkeit von hunderten dar, wie wir uns sinnvoll einbringen können.

 

Warum nicht mit dazu beitragen, daß mehr Menschen... wieder gut leben können? 

 

Wir schaffen das. 

 

 

PS: Wenn Gustave Flaubert mit seiner düsteren Vision Recht behält, dann hat es leider nicht geklappt...  (das mit der Intelligenz)

 

 

 

 

Sehnsucht

z

 

Die Liebe ist Sehnsucht, und gestillte Sehnsucht vergeht.“

 

...meint  Hans Christian Andersen

Liebe kennt

keine Sehnsucht.

 

Was du wohl meinst, Hans Christian, kann auch „Gefühlsduselei oder Lust auf Sex“ genannt werden.

Mit Liebe (7) hat das nichts zu tun, eher mit Bedürftigkeit (1).

 

Liebe...

ist absichtslos.

 

"Die Liebe lebt tief im Inneren und nicht im außen, sie ist nicht abhängig von einer äußeren Form, einem Körper. Liebe ist ein Seinszustand, ich kann sie nie verlieren und sie kann mich nie verlassen. Liebe bevorzugt niemanden und schließt niemanden aus, Ausschließlichkeit gehört zur Liebe des Egos, der mit seinem Verstand ein Drama veranstaltet, das dann "Liebe" genannt wird."  

 

Tolle“ Buchstaben. 

 

(Eckhart Tolle – Jetzt! Die Kraft der Gegenwart, Seite 164, 1997, Tepperwein 2008)

 

K. Tepperwein fand sie wohl auch so attraktiv, daß er sie (ohne seriös zu zitieren, scheint´s) in eines seiner Bücher aufgenommen hat. Aber:

 

In Sachen „Liebe“ brauchen wir nicht abzuschreiben, denn... die Liebe ist uns nicht wirklich fremd. Wir brauchen nur genau genug hinzusehen.

 

PS: 

Wir sollten Zitate anderer deutlich erkennbar und unter Urheberbenennung von unseren Texten unterscheidbar machen. Das gebietet... die Achtung vor dem Anderen, die Seriosität, die Wahrhaftigkeit, die Intelligenz und der Respekt gegen uns selbst. 

 

 

 

 

Europa und die Reife

J

  

"Die Vokabel „altes Europa“ zu benutzen, das ist, als würde man sagen, die Bürgerrechte sind alt, Jesus ist alt, die Philosophen sind alt – und genau das ist der Punkt. Noch mal: Geschichte ist dazu da, aus ihr zu lernen. Europa ist da in einem höheren Reifestadium. Das ist nicht eure Schande, sondern eure Ehre."

Harry Belafonte

 

Die Ehrerbietung eines sympathischen Vertreters des jugendlichen Amerika an das schon etwas ältere (erwachsenere?) Europa. Eine Verneigung vor den höheren Werten, als denen des Egos.

 

Harry Belafonte sagt: „Geschichte ist dazu da, aus ihr zu lernen.“

 

Dieser Illusion ist schon so mancher aufgesessen. Aber nicht der Inder Mahatma Gandhi und auch nicht der deutsche Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel. Dieser sagt (mit viel mehr Worten natürlich): 

Geschichte lehrt:

Sie lehrt nichts.

 

Man beobachte kleine Kinder in einem Sandkasten. Dann beobachte man das Treiben in genau dem selben Sandkasten ein Jahr später und dann nochmal, zehn Jahre später. Man wird feststellen:
 
Die Kinder haben gar nichts
aus ihrer Geschichte gelernt.

 
Sie spielen immer noch die selben Spiele. Die Spielsachen waren vielleicht mal aus Holz, dann aus buntem Plastik und später wieder biologisch abbaubar, aber die Spiele sind die selben. Die selben Kratzer, die selben Tränen, die selbe Freude, die selbe Wichtigkeit. Diese Generation Kinder will so ziemlich genau das selbe Potpourri an Erfahrungen erleben, wie die der Kollegen vor und nach ihnen.

 
Daß die Geschichte etwas lehre, ist eine Wunsch-Idee, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun hat. Das Mahnen, Gedenken, Beklagen, Erinnern lenkt uns bloß von der klaren Sicht auf die aktuellen, die real existierenden Konstellationen und den uns nicht bewußten, aber dennoch unbewußt wirkenden kollektiven Stimmungen ab.

 

Harry Belafonte: „Das ist nicht eure Schande, sondern eure Ehre.“

 

Klingen ein bißchen von vorgestern: Ehre & Schande 😊 Diese beiden Elemente einer äußerst rigiden Moral. Und passen so gar nicht zusammen mit dem freundlichen Hinweis auf die fast vergessene Geistige Reife und die Unterschiedlichkeit ihrer Stadien:

 

Harry Belafonte: „Europa ist da in einem höheren Reifestadium.“

 

Selbst die Anwärter auf die wichtigsten Staatsämter wählen wir immer noch mittels diffuser Regungen aus dem individuellen und kollektiven Unbewußten und lassen dabei das wichtige Kriterium der Geistigen Reife großzügig außen vor!

 

So, als wäre sie nichts wert.

  

 

 

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Revolution

z

 

„Jede Revolution ist viel weniger Bauplatz der Zukunft als Auktion der Vergangenheit.“

– Heimito von Doderer

 

Ja, die Revolution ist ein Umstürzen des Alten.

 

Hier ist der Gott der Zerstörung am Werk und der Gott der

Konstruktivität... hält sich vorläufig noch ein wenig abseits.

 

Auf die Entwicklung der Geistigen Reife übertragen, handelt es sich hier um die Phase des Rebellen (3), des jugendlichen Heißsporns.

 

Während erst die folgende Ebene den sich verantwortlich sehenden und also konstruktiv tätigen Erwachsenen (4) abbildet.

 

 

 

 

Reinfall

z

 

"Reif ist, wer auf sich selbst nicht mehr hereinfällt." 

– Heimito von Doderer

  

Mal abgesehen davon, daß es ein Ende (des Reifungsprozesses) des Körpers gibt, aber nicht von "mir", zeigt es schon einen gewissen Reifegrad, wenn man nicht mehr/immer auf seinen Verstand und die mit ihm verbundene Gefühlswelt hereinfällt.

 

Beispiel Bungee-Jumping: Trotz Gummiband an den Füßen..., der gesamte Gefühlshaushalt, sowie mein "gesunder Verstand" raten mir sehr dringend von dieser Unvernunft ab, einfach ins Bodenlose zu springen! Einen gewissen Reifegrad hat, wer trotzdem springt.

 

Wir fallen nicht mehr auf "uns" rein, wenn wir in der Lage sind, (möglichst) jede Situation aus der nächsthöheren Ebene zu betrachten.

 

Von Doderer: „Reif ist, wer auf sich selbst nicht mehr hereinfällt.“

 

Du fällst nicht „auf dich selbst“ herein, lieber Heimito, du fällst auf den Verstand herein.

 

Dein „Selbst“ hat mit dem Verstand nichts zu tun, es befindet sich jenseits davon. Auf dein Selbst kannst du nicht hereinfallen – du bist es.

 

Reif ist, wer auf den Verstand nicht mehr herein fällt.

 

Der Verstand ist listig, aber nicht weise.

Reif ist, wer diesen Unterschied bemerkt.

 

Hier auf der Erde gibt keine einzige Situation, die wir nicht von der nächst höheren Ebene aus betrachten könnten! Diese Fähigkeit... nennen wir auch: Nutzung der Intelligenz.

  

 

 

 

Zu dumm

z

  

Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles seine Bemerkungen.“

Heinrich Heine

Bemerkst du wirklich alles? 

 

Nein? Deiner Definition und Logik folgend, zählst du dich also zu der Gruppe, die du die „Dummen“ nennst. – Andernfalls mußt du dich zu den Lügnern zählen, denn wir können nun mal nicht "alles" bemerken. Letztlich ist es soo wenig, was wir überhaupt bemerken können, daß es der Rede nicht wert ist.

 

Solange wir uns auf der Ebene zwischen den Begriffen Klugheit und Dummheit bewegen, lassen wir die anderen Ebenen unseres Potenzials der Geistigen Reife (1 - 7) komplett außer Acht.

 

Uns steht aber neben der Horizontalen

auch noch die Vertikale zur Verfügung.

 

So können wir sehen, daß wir uns mit Klugheit & Dummheit (sie gehören zusammen) auf einer der untersten Stufen (2) der Reife aufhalten.

 

Schon dann, wenn du das sehen kannst, eröffnet sich eine weitere, zeigt sich dir eine höhere Ebene, blitzt ein erster Lichtschein... der Weisheit (6).

 

 

  

 

 Frei denken

z

 

Ein frei denkender Mensch bleibt nicht da stehen, wo der Zufall ihn hinstößt.

― Heinrich von Kleist

Wo will oder soll er denn hin, der Mensch?

 

Ob er nun frei denkt oder gelenkt denkt, der Mensch: Wo kann er anderes sein als genau dort, wo er atmet?

 

Und was hat der frei denkende Mensch dem nicht frei denkenden Menschen voraus?

 

Worin genau besteht denn der Unterschied... zwischen diesem und solchem Denken?

 

Ist der Zufall reiner Zufall - oder doch die Vorsehung?

 

Denken oder Bewußtsein? Das ist die Frage.

 

 

 

 

Relative Wirklichkeit & Wahrheit

z

  

„Wir können nicht entscheiden, ob das, was wir Wahrheit nennen, wahrhaft Wahrheit ist, oder ob es uns nur so scheint.“

– Heinrich von Kleist

 

Wir brauchen nichts zu entscheiden, aber wir können sehen, ob das, was wir Wirklichkeit nennen, wahrhaft Wahrheit ist, oder ob es uns nur so scheint.

 

Es ist eine Frage der Ebene, von der aus wir etwas betrachten. 

 

Das was wir Wirklichkeit nennen, ist ein Bild, das wir uns von der Welt und ihren Dingen machen. Es hilft uns, in ihr zu leben, aber... es ist nicht die Wahrheit. 

 

 

 

 

Eine Frage der Ebene

z

  

Ich weinte, weil ich keine Schuhe hatte,

bis ich einen traf, der keine Füße hatte. 

Helen Keller

 

Jemand sagte mal: "Das ist das Schöne an den Gleichnissen von Jesus, sie erschließen sich erst, wenn wir reif dafür sind."

 

Worte, die auf einer hohen Ebene der Reife gesprochen werden, können auch nur hier verstanden werden. Wenn ich mich aber derzeitig auf einer niedrigen Stufe befinde, werde ich das Gleichnis auf meine momentane Ebene, also auf mein derzeitiges Verständnis herunterbrechen und damit verstümmeln.

 

Wollen wir weise Worte verstehen, müssen wir selbst den Raum der Weisheit betreten. Dazu gibt es keine Alternative.

  

 Von der weisen Ebene aus können wir dummes Zeug verstehen. 

 Auf der albernen Ebene können wir Weisheit nichtmal erkennen.

 

 

 

 

Menschlichkeit

z

 

„Unsere Selbstsucht ist nicht mehr als ein animalischer Instinkt. Wahre Menschlichkeit beginnt für den Menschen erst mit der Selbstaufgabe.“

– Henri-Frédéric Amiel

 

Henri-Frédéric: "Unsere Selbstsucht ist nicht mehr als ein animalischer Instinkt."

 

...und der basiert auf Angst. 

 

Henri-Frédéric: "Wahre Menschlichkeit beginnt für den Menschen erst mit der Selbstaufgabe."  

 

Quatsch. Mitgefühl und Fürsorge für andere schließt mitfühlendes und fürsorgliches Verhalten in Bezug auf uns selbst nicht aus.

 

Altruismus & Egoismus...

Beide (!!) haben einen pathologischen Anstrich.

 

 

 

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Strukturveränderung

z

 

"Weltverbesserer gibt es genug, aber einen Nagel richtig einschlagen können die wenigsten."

...klagt Henrik Ibsen

  

Zu deiner Zeit mag das so gewesen sein, lieber Henrik, zu meiner Zeit und in meiner Umgebung ist es genau umgekehrt: Die Baumärkte sind voll von Menschen, die handwerklich gut drauf sind.

 

Aber man sieht und findet kaum jemanden, der bereit ist, sich auch nur gelegentlich mal ein paar Gedanken zu machen, wie man „die Welt verbessern“ könnte.

 

Damit ist natürlich nicht die „Welt“ gemeint, die dreht sich perfekt nach ihren Gesetzen, sondern gemeint ist die menschengemachte Rahmenstruktur für das nähere und weitere Miteinander.

 

Hier könnten wir gut ein paar Leute gebrauchen, die auf Grund ihrer Herzensbildung befähigt sind, mit dem Handwerkszeug Eigenständiges Denken, den Nagel auf dem Kopf zu treffen.

 

Ja, es sollten eher Praktiker sein, die die Fähigkeiten der Theoretiker zu schätzen wissen, aber auch willens und in der Lage sind, die Dinge umzusetzen.

 

Einwand: "Ich trage keine Eulen nach Athen."

 

Warum nicht? Athen freut sich. Hast du denn welche anzubieten? Denn so manch einer, der glaubte, eine Eule nach Athen oder sonst wohin zu tragen, sah (als er aufwachte) einen ausgestopften Vogel in der Hand. 😃

 

Solltest du aber Weisheit im Gepäck haben (nicht zu verwechseln mit Angelesenem), halte sie nicht geizig zurück, sondern bring sie ans Licht und... teile sie !

 

Die Zeit, als Athen genug der Eulen hatte, ist nicht die heutige.

 

Einwand: "...die Weigerung das Leid in sich selbst nicht sehen zu wollen und stattdessen lieber das Leid im Außen zu bekämpfen."

 

Warum leiden? 

Leiden ist eine Konstruktion des Verstandes, der man aufgesessen ist, wenn eine unabänderliche (!) Situation ignoriert, verdrängt, nicht akzeptiert wurde. Leiden ist nicht der Weisheit letzter Schluß, es hockt störrisch auf der Stufe (2) unserer Reife.

 

Warum kämpfen? 

Wurden intelligente Lösungen... jemals durch Kämpfen erreicht?

  

Warum Leiden bekämpfen?  

Da ist der Einsatz eines Don Quichottes an seinen Windmühlen um einiges erfolgreicher :-) Wie kann man etwas bekämpfen, was (z.B. im Gegensatz zum akuten Schmerz) keine Realität hat?

 

Schon die Einsicht...

kann Leiden beenden.

 

Eignungskriterien

 

 

 

 

Unsere Glocke 

J

 

„Der motorisierte Verkehr ermöglicht es Menschen und Objekten, sich zu versammeln und zu vermischen, ohne sich zu begegnen, und stellt somit ein eindrucksvolles Beispiel für Gleichzeitigkeit ohne Austausch dar, wobei jedes Element in seiner Hülle verborgen ist. Solche Bedingungen tragen zur Auflösung des Stadtlebens bei.“

 

– Henri Lefebvre

Der Mensch ist kein Opfer,

Henri, sondern.. Gestalter.

 

Ob ihm das immer bewußt ist, oder nicht. Wir gestalten uns unsere Umgebung: Häßlich, nachlässig, schön, einengend oder zauberhaft.

 

Wir sind nicht Opfer, sondern Creator unserer

„Bedingungen“, auch der unseres Stadtlebens.

 

Henri Lefebvre: „Der motorisierte Verkehr ermöglicht es Menschen und Objekten, sich zu versammeln (...) wobei jedes Element in seiner Hülle verborgen ist.“

 

Kleiner Einwand: Objekte können „sich“ nicht versammeln. Wir tun das.

 

Und ja, es ist schon faszinierend, wie viele Menschen gleichzeitig unterwegs sind, sich auf engstem Raum vermischen, ohne Unfälle zu produzieren und... ohne sich zu begegnen!

 

Das Phänomen kennen wir aber nicht nur vom Auto-Verkehr: Die Radfahrer, die an mir vorbei zischen, verlassen auch nicht ihre Glocke. Nicht mal für einen Gruß. 😎

 

Auch ohne die blecherne Hülle findet selbst im engsten Gedränge der Verkaufszonen keine Begegnung statt. Trotz der körperlichen Nähe bleibt jeder in seiner unsichtbaren Hülle und sieht nur seinen privaten Film.

 

Findet am Obststand doch mal eine Berührung statt, hagelt es schon Entschuldigungen, weil jemandes Film gestört oder sogar unterbrochen sein könnte.

 

Wir lieben die Glocken über unserem Kopf: Ich, meine Partner-schaft, meine Familie, meine Freunde, mein Clan. Alles andere spielt sich in anderer Leuts Glocken ab.

 

Ob in unserer materiellen Umgebung, ob im Interpersonellen, oder im Bereich Wahrnehmung:

 

Wenn wir Anderes wollen.., werden wir

in Nullkommanichts Anderes gestalten.

 

 

 

 

Die Ehe ― Hölle oder Paradies ?

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Die Ehe ist eine Hölle bei gemeinsamem Schlafzimmer;

bei getrennten Schlafzimmern ist sie nur noch ein Fegefeuer;

ohne Zusammenwohnen wäre sie vielleicht das Paradies.

 

– Henry de Montherlant

 

Es herrscht noch immer das Märchen vor, die Ehe biete das Paradies. Warum sonst stürzen sich die jungen Leute scharenweise und mit viel Getöse und Tamtam in einen vermeintlich ruhigen Hafen?

 

Kraft der Illusion

 

Daß sie (unter Anleitung, aber freiwillig) einer Illusion aufgesessen sind, entdecken sie schneller, als ihnen lieb ist. Aber die meisten von denen sind schon wenige Tage später... bereit für den nächsten Sturz.

 

Es ist kein Zufall, daß sich die Kirchen diese Form

einvernahmen: Die Ehe eignet sich für Schäfchen.

 

Wagnis Weisheit

 

Wir können den Schmerz, den die Realität für uns bereit hält etwas aufschieben, aber nicht vermeiden.

 

Für manche Menschen ist die "Hölle" die passende Form des zusammen lebens, für manche das "Fegefeuer".

 

Doch je mehr die Menschen die Freiheit zur Entfaltung über die Illusion von der Beständigkeit angenehmer Gefühle stellen, desto häufiger werden sie sich... für das "Paradies" entscheiden.

 

Dann wird man auch den Architekten...

komplett neue Aufgabenfelder zuweisen.

 

 

 

 

In Frieden kommen

z

 

"Der Schmerz, der uns zugefügt wird, ist nicht die schwerste Last des Lebens. Viel schwerer legt sich eines Tages auf unsre Schultern der Schmerz, den wir den anderen zugefügt haben.“

Herman Bang

 

Ja, es ist eine Frage von Bewußt-sein. Oft wissen wir nichts von den Schmerzen, die wir anderen zufügen, weil wir so sehr mit unserem eigenen Wohlstand beschäftigt sind, daß wir gar keine Zeit haben, die Zusammenhänge zu erkennen.

 

Es ist z.B. die Idee von "Eigentum", die zwar einerseits Wohlstand schafft, aber andererseits – auf Grund von (Existenz-)Angst – Gemeinwohl verhindert.

 

Jesus soll das mal viel einfacher ausgedrückt haben:

"Liebe deinen Nächsten wie dich selbst." So einfach!

 

"Das, was ihr dem Geringsten

meiner Brüder getan habt,

das habt ihr MIR getan."

 

Alle Menschen sind seine Brüder.

Alle Menschen sind meine Brüder.

Alle Menschen sind deine Brüder

 

Ob wir das sehen können, oder nicht. Daß es mindere als mich gibt, ist nicht die Wahrheit, das ist allenfalls mein Denken.

 

Wenn du lange genug an einem Platz wartest, schwimmen die Leichen deiner Feinde an dir vorüber.“

Chinesische Weisheit

 

Wer aber keine Feinde kennt, kann fröhlich pfeifend seines Weges ziehn.

 

Einwand: „Das scheint mir das Risiko am unerkannten Altruismus zu sein: Dass wir andere lieben und annehmen wie sie sind...und uns doch dabei endlos selbst weh tun, wenn wir nicht erkennen, dass wir uns selbst vergessen haben.“

 

Der Altruismus ist so faul wie der Egoismus. Die Selbstfürsorge, die Achtsamkeit gegenüber der eigenen Person sollte nicht auf der Strecke bleiben. So, wie niemand unbedeutender ist als du, so ist auch niemand bedeutender als du.

 

Einwand: „...wird genaues Hinschauen ins eigene Innere unumgänglich.“

 

Im frühen Alter ist das Nach-außen-gehen von großem Nutzen für das Wachstum des Menschen. Ab einem gewissen Stadium der Reife ist das Nach-innen-schauen unumgänglich.

 

Wir basteln uns die Probleme im Außen; 

Die Lösungen finden wir nur im Inneren.

 

 

 

 

Zynismus

z

 

„Zynismus ist Humor in schlechtem Gesundheitszustand.“

– H. G. Wells

 

Zwischen billigem Humor und einer heiteren Verfassung besteht ein großer (gesundheitlicher) Unterschied.

 

Der Zyniker interessiert sich für kaum etwas mehr... als seinen Zynismus. Er steckt in seinen Kinderschuhen (2) wie festgewachsen und verhält sich wie jemand, dem die Erde am Arsch vorbei geht und noch auf sie spuckt.

 

Es gibt jede Menge kindische Zyniker, aber...

 

Es gibt keinen

weisen Zyniker.

Keinen einzigen.

 

Zynismus und Weisheit schließen sich aus, so wie sich Eis und Wasserdampf... ausschließen. Der Zyniker ist in seinem niedrigwelligem Aggregatzustand erstarrt.

 

Allein, um die geistige Erwachsenenreife (4) zu erreichen, müßte der Zyniker seinen derzeitigen Aggregatzustand aufgeben und in den konstruktiven („flüssigen“) Modus wechseln. Dann befände er sich bereits auf halbem Wege der möglichen geistigen Entfaltung.

 

Doch Zyniker halten nicht viel von geistiger Entwicklung. Kontrolle ist ihnen wichtiger.

 

 

 

 

Grenzen des Verstehens

z

  

"Darum bekenne ich, daß ich habe unweislich geredet, das mir zu hoch ist, und ich nicht verstehe." 

– Hiob

 

Den Philosophen ist auch Vieles zu hoch, lieber Hiob. Im Gegensatz zu dir kapieren sie das nicht. Auch sie reden unweislich, wissen das aber nicht, denn:

 

Sie kennen nur die Horizontale und nicht auch die Vertikale.

  

   

 

 

Grenzen der Vernunft

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„Der Mann ist so beschaffen, daß er dem vernünftigsten Argument eines Mannes widersteht, aber dem unvernünftigsten Blick einer Frau erliegt.“

– Honoré de Balzac

 

Für viele Männer mag das gelten - doch nicht für jeden.

 

Denn du sprichst hier von nur zwei Kräften, der Vernunft und dem (mächtigen!) Instinkt.

 

Solche Konfliktsituationen in Sachen Verhalten-bestimmender Motivation (oder Impuls) können wir gut bei unseren Verwandten beobachten:

 

Nehmen wir an, du hast deinem Hund beigebracht, wie er sich am Straßenrand verhalten soll. Das funktioniert bestens, bis daß... auf der anderen Straßenseite eine Hündin vorbei stolziert.

 

Die Vernunft ist nur eines (und ein vergleichsweise kleines) der uns zur Lebensbewältigung zur Verfügung stehenden Tools. Mit ihr sind unsere – ebenfalls zumeist unbewußt wirkenden – Konditionierungen verknüpft.

 

Instinkt, Konditionierung und anderes... steuert uns aus dem Feld des Unbewußten. Mit der Vernunft agieren wir vorwiegend im Halbwachen; aber dann gibt es schließlich noch die Bewußtheit.

 

Mit der Bewußtheit...

verlassen wir die Tierwelt.

 

 

 

 

 Lieben oder zweifeln

z

 

„Wer liebt, zweifelt an nichts oder an allem.“

– Honoré de Balzac

Entweder – Oder.

Beides gleichzeitig ist nicht möglich.

Wo die Liebe ist
findet
der Zweifel keinen Platz.

 

Vice versa: Wo der Zweifel regiert, hat die Liebe keine Chance.

 

 

 

 

Das Wort

z

  

Einmal entsandt,

fliegt das Wort

unwiderruflich dahin. 

Horaz

 

Deswegen müssen wir Acht geben. – Auf jedes einzelne Wort.

 

 

 

 

Umkehrung

z

  

Mische ein bisschen Torheit

in dein ernsthaftes Tun und Trachten!

Albernheiten im rechten Moment

sind etwas ganz Köstliches. 

                                                                                 – Horaz

Das gilt für den einen. 

Für einen anderen gilt womöglich die Umkehrung: 

 

Mische ein bißchen  Weisheit

in dein albernes Tun und Trachten!

Ernsthaftigkeit im rechten Moment

ist etwas dem Menschen Würdiges.

 

                                                                                                                                             Nirmalo

  

 

 

Aufmerksamkeit & Liebe

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„Aufmerksamkeit und Liebe bedingen einander wechselseitig.“

 

– Hugo von Hofmannsthal

  

Aufmerksamkeit können wir absichtlich herbeiführen - Liebe nicht. Aber...

 

Wo Aufmerksamkeit ist, fließt Liebe.

Wo Liebe fließt, ist Aufmerksamkeit.

 

Einwand: "Ergo bedingen sich Liebe und Aufmerksamkeit doch wechselseitig. Oder?" 

 

Was fragst du? Siehst du´s denn nicht selbst? Schau doch einfach hin - ohne zu denken. Dann weißt du´s. Das "Ergo" wird hier nicht gebraucht. Es ist keine Schlußfolgerung, keine „Philosophie“.

 

Einwand: "Ich frage doch nicht mich."

 

Schade, eigentlich. Denn genau da... ist der Born der Weisheit zu entdecken!  

 

Einwand: "Da wo Aufmerksamkeit ist, muss nicht gleich Liebe sein." 

 

Schlürf mal eine Tasse Tee...

in entspannter Aufmerksamkeit.

 

 

 

 

Auf dem Weg

z

  

"Reife ist, wenn man das Vollkommene nicht im Ungewöhnlichen, sondern im Alltäglichen sucht."

– Hugo von Hofmannsthal

 

Damit sind wir zunächst erst mal auf dem Weg zur Reife. 

 

Die Reife zeigt sich dann, wenn wir das Vollkommene

nicht mehr suchen, sondern es im Alltäglichen finden.

 

 

 

 

Das Wort

z

  

Hätten wir das Wort, hätten wir die Sprache, wir bräuchten die Waffen nicht.“

Ingeborg Bachmann

Wir haben das Wort.

Wir haben die Sprache.

Wir haben die Waffen. 

 

(Deutschland ist derzeit drittgrößter Waffen-Exporteur)

 

Noch geben wir dem Verstand mehr 

Aufmerksamkeit – als dem Herzen.

 

Einwand: "Beim Waffenkampf quatscht man nicht miteinander."

 

Mann gegen Mann? Auf des Messers Schneide? Ja, da ist jede Menge Aufmerksamkeit. Das macht die meisten (Kampf-) Sportarten so interessant: Keine Zeit zum Denken. Total im Moment sein !

 

Einwand: "Die Kriegstreiber, die Militaristen, die Bosse der Rüstungsindustrien und ihre Marionetten in den Parlamenten, hätten wir doch nur was zu sagen."

 

Wir können von anderen nichts anderes erwarten als das, was wir auch selber hinkriegen: Wenn mehr Leute sich von Gleich zu Gleich ansehen – in gegenseitiger Wertschätzung – sind Veränderungen in allen Bereichen... unvermeidlich.

 

  

 

 

Rangordnung

z

  

„Wer den höchsten Rang in einer Gruppe von Tieren oder Menschen hat, ist leicht zu erkennen. Er ist immer derjenige, der am meisten angeschaut wird. Davon kommt auch das Wort Ansehen.“ 

– Irenäus Eibl-Eibesfeldt

Ob Tier oder Mensch, das ist wahr...

im Bereich der UnbewußtheitIn Unbewußtheit sind sich Mensch und Tier noch sehr ähnlich. Die Instinkte übernehmen und setzen die Ordnung. 

 

Im Licht der Bewußtheit gelten andere Gesetze. Hier können die engmaschigen Strukturen und Automatismen gesehen werden und verlieren so ihre Macht.

 

Bewußtheit

setzt den Instinkt-

Automaten außer Kraft.

 

 

 

 

Meilensteine

z

  

„Eine Diktatur ist ein Staat, in dem das Halten von Papageien mit Lebensgefahr verbunden ist.“

– Jack Lemmon

 

Einwand: "Demokratie ist ein Meilenstein in der Geschichte der Menschheit. Sie sollten wir mit Zähnen und Krallen verteidigen."

 

Warum sollten wir einen Meilenstein "mit Zähnen und Krallen verteidigen"Ein Meilenstein markiert eine Wegstrecke. Warum an einer solchen Markierung stehen bleiben? Warum nicht einfach weiter gehen?

 

Ist die Intelligenz eingetrocknet?

Solange das nicht der Fall ist, geht es weiter, auf dem Weg... 

 

 

 

 

Schwäche & Stärke

z

 

„Die größte aller Schwächen ist, zu fürchten, schwach zu erscheinen.“

– Jacques Bénigne Bossuet

 

Diese Art Schwäche führt leicht dazu, Stärke demonstrieren zu wollen. Sie ist das Kind aus einem geringem Selbst(wert)bewußtsein, gepaart mit einer niedrigen Geistigen Reife.

 

Dem reiferen und seiner selbst bewußten Menschen ist es nicht wichtig, wie ihn die Leute beurteilen. Er macht sein Ding so gut und so lange er kann, zum Besten des Ganzen.

 

Jeder Job hat seinen Anfang und sein Ende. Manchmal haben wir das Ende unseres Tuns in der Hand und manchmal... nicht.

 

Mindestens zwei Typen von Mensch ist die Außenwirkung einerlei: Dem Draufgänger, der sich weitgehend von seinen Empfindungen abschneidet und dem Selbstbewußten & Reifen, der sich in lauterer Absicht engagiert.

 

 

 

 

Quell des Friedens

z

 

"Gute Grundsätze, zum Extrem geführt, verderben alles.“

 

– Jacques Bénigne Bossuet

 

"Religion ist die Quelle des Friedens und nicht des Krieges."

 

Papst Franziskus

 

Wer das auch gesagt haben mag... als Wunschdenken o.k., aber fern der Realität.

 

Religiosität – im Sinne von religio – führt als Beipack selbstverständlich die Friedfertigkeit mit sich.

 

Aber exoterisch, an den Rändern der stark die Massenpsychologie beeinflussenden Religionen, bleibt die Reibung nicht aus. Dort ist das Gefühl der Fremdheit sehr stark ausgeprägt und schnell mobilisiert. 

 

(Damit sei aber nicht gesagt, daß die Dinge auch tatsächlich so ablaufen, wie die Medien und in der Folge die Politik sie uns darstellen.)

 

 

 

 

 Wunder

z

 

„Es gibt keine fünf oder sechs Weltwunder, sondern nur eines: die Liebe.“

― Jacques Prévert

 

Wunder = bezeichnet das Eintreten einer (insgeheim) ersehnten Situation, jedoch entgegen aller Erwartungen, aller Berechnungen aller bekannten Gesetzmäßigkeiten und Prognosen, also jenseits der Vorstellbarkeit einer Verwirklichung.

  

Es gibt zwei Arten, sein Leben zu leben:

entweder so, als wäre nichts ein Wunder,

oder so, als wäre alles ein Wunder.

 

― Albert Einstein

 

Es kommt darauf an, wie wir auf die Dinge schauen: Blicken wir durch den Filter der Nützlichkeit, können wir kein Wunder sehen.

 

Um Wunder erleben zu können, müssen

wir uns den Filter-freien Blick erlauben.

 

 

 

 

Geld

z

 

Geld, hatte sich herausgestellt, war genau wie Sex. Du hast an nichts anderes gedacht, wenn du's nicht gehabt hast, und du hast an andere Dinge gedacht, wenn du es hattest.“

– James Baldwin

 

Das, was du hier sagst, was du beobachtet hast, liegt nicht am Geld und auch nicht am Sex.

 

Es ist der Verstand,

der so funktioniert.

 

Der Verstand kann weder den augenblicklichen Moment ertragen, noch kennt er die Zufriedenheit. Er kann die Dinge nicht nehmen, wie sie gerade sind.

 

Wenn wir im gegenwärtigen Moment, also total präsent sein wollen oder wenn wir die Zufriedenheit kennenlernen wollen, müssen wir den Verstand mal für eine gewisse Zeit beiseite lassen.

 

Er wird es uns schon nicht verübeln, wenn wir mal nicht... seinen Automatismen aufsitzen.

 

 

 

 

Verwandtschaft

z

 

Die Leute werden weiterhin morgens aufstehen, ins Auto steigen und ins Büro fahren - aber in ihren Köpfen geht etwas Gefährliches vor sich. Denn sie leiden unter der bürgerlichen Langeweile. Nichts passiert. Die Politik kann man nicht ernst nehmen. Unsere Monarchie hier in England ist ein Witz. Woran sollen die Leute noch glauben? Alles Aufregende geschieht in ihren Köpfen. Das ist ein gefährlicher Ort. [...] Es ist wie im Zoo mit den Schimpansen. Wenn man ihnen den Tisch deckt, sitzen sie eine Weile still und trinken eine Tasse Tee. Aber urplötzlich fangen sie an, alles zu zertrümmern, weil sie die Langeweile, die Ereignislosigkeit nicht ertragen. Da greifen sie lieber zur Gewalt. Ich fürchte, wir sind noch immer sehr eng mit den Schimpansen verwandt.“

– James Graham Ballard

 

Ja, auf der einen Seite sehen wir unsere Verwandtschaft mit den Tieren. Auf der anderen Seite können wir unser EinsSein mit dem Göttlichen sehen. Es kommt also ganz darauf an, worauf wir unsere Aufmerksamkeit lenken: Auf das Tierische in uns, oder auf das Göttliche.

 

Einwand: "Londoner Unruhen, Vandalismus in Berlin, steuern wir auf den "Planet der Affen" zu?" 

 

Du schaust wohl viel fern?

Schau mal nach innen und antworte selbst.

 

 

 

 

Würde

z

 

Das Leben eines Entwurzelten scheint mir viel weniger verächtlich, als das Leben eines Menschen, der sich mit der Tyrannei des Durchschnitts abfindet.“

James Joyce

 

Was willst du uns damit sagen? Es ist doch egal, ob sich jemand mit der Tyrannei seiner Frau oder der seiner Regierung abfindet, ob sich jemand mit der „des Durchschnitts“ (?) abfindet und ob dir jemand als „entwurzelt“ oder als „verwurzelt“ erscheint...

 

Was auch immer das heißen soll: Du unterscheidest zwischen mehr und „weniger verächtlich“, aber offenbar verachtest du.

 

Es gibt Gründe,

eine Handlung zu mißbilligen,

aber keine, einen Menschen zu verachten!

 

Ob du jemandes Verhalten magst

oder nicht: Er behält seine Würde.

 

 

 

 

Höhere Form der Intelligenz

z

 

Die Vernunft spricht leise, deshalb wird sie so oft nicht gehört.“

 

– Jawaharlal Nehru

 

Wenn du Edward Teller fragst, sagt er dir, daß es die reine Vernunft war..., die ihn in seiner Arbeit antrieb.

 

Die Vernunft ist sehr laut.

Die Logik rattert sehr laut.

Unser Denken ist sehr laut. 

 

Die Gaben, die uns aus den höheren Ebenen erreichen, klingen sehr leise. Die Intuition, aus der auch die Weisheit gespeist wird, ist im Lärm des Verstandes... kaum zu hören.

 

 

 

 

Kleinigkeiten ?

z

 

"Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen."

– Jean Anouilh

 

Zu versuchen, das Leben mit dem Portemonnaie zu beschreiben, ist schon ein bißchen wunderlich, lieber Jean. Aber vielleicht hast du in deinem Leben ja auch noch was anderes gesagt? 😉

 

 

Ich fühle, dass Kleinigkeiten die Summe des Lebens ausmachen.“

 

...druckst Charles Dickens.

Der gewöhnliche tägliche Klo-Besuch, der 

wichtigste...  vor allen anderen Besuchen.  

 

Es gibt nichts Großes und nichts Kleines im Leben. Bedeutend wird das, dem wir gerade unsere volle Aufmerksamkeit widmen.

 

 

 

 

Bücher

J

 

Für jeden denkenden Menschen gibt es Bücher, die Epoche machen, weil sie ihm ungeahnte Horizonte eröffnen. Weit öffnen sie die Türen zu einer neuen Welt, an der sich künftig sein Denken erproben wird.“

– Jean-Henri Casimir Fabre

 

Das selbständige Denken wird nicht durch Lesen

gefördert, sondern durch selbständiges Denken !

 

Wie ich höre, warst du unter anderem als Verhaltensforscher tätig. Das heißt: Du hast sehr oft auf intelligente Weise beobachtet und dir Notizen gemacht. Du hast selbständig gelernt, auf intelligente Weise zu beobachten und du hast dich selbst darin geschult.

 

Das ist etwas Wichtiges, was unseren Lehranstalten fehlt: Die Kinder freundlich anzuleiten, selbständig und intelligent zu beobachten und sich dabei oder etwas später... Notizen zu machen.

 

Solches Training... ist viel wichtiger, als Bücher zu lesen.

 

Denn Lesen beansprucht nur ein Rudiment an Intelligenz. Die dafür erforderliche Geistige Reife entspricht der des Säuglings (1). Wir trainieren uns in Rezeption.

 

Mit dem vielen Lesen stumpft das Sen-

sorium für Intelligenz und Weisheit ab.

 

Und wir projizieren Intelligenz und Weisheit... auf die Anderen.

 

Im besten Fall hatte wenigstens der jeweilige Autor intelligent beobachtet und war der Weisheit gegenüber nicht abgeneigt. Nur nutzt das dem Leser nichts... oder nicht viel.

 

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Bücher können – wie Suchmaschinen – unterstützend temporär nützlich sein, aber den Schwerpunkt sollten wir auf die EIGENE intelligente Beobachtung legen.

 

  • Intelligentes Lesen

  • Intelligentes Zuhören

  • Intelligentes Schreiben

  • Intelligentes Beobachten

 

Es ist das Adjektiv „intelligent“, welches nicht nur das Wissen und das Verstehen, sondern auch die Geistige Reife fördert.

 

  • Nicht alles annehmen, was geschrieben wurde

  • Zwischen den Worten hören

  • Vieles löschen, bevor wir (nur die Essenz) veröffentlichen

  • Mit einem weiten Blick auf alles schauen, was uns begegnet

 

Heiterkeit... sei Intelligenz-fördernd, hörte ich.


In diesem Sinne uns allen 😎
eine heitere Zeit.

 

 

 

p

Freiheit

z

 

„Frei sein, heißt wählen können, wessen Sklave man sein will.“

 

– Jeanne Moreau

 

Ja, die Freiheit ist so groß, daß es sogar möglich ist, sich freiwillig in Unfreiheit zu begeben und ja, wir haben die freie Wahl zwischen verschiedenen Arten (Qualitäten), Orten, Strukturen und Menschen (Charaktere), Unfreiheit zu erleben.

 

So ist Gehorsam nicht gleich = Gehorsam, obwohl es sich immer um das selbe Verhaltensmuster handelt. Zwei Beispiele:

 

• Fahnen-Eid beim Militär

• Ordens-Gelübde im Kloster

 

Gehorsam = ist freiwillige Selbst-Einschränkung

als rituelles Element innerhalb einer fiktiven Struktur.

 

Das gilt ab der Erwachsenenreife. Bis dahin muß in diesem Kontext Unfreiwilligkeit attestiert werden.

 

Wer das weiß, weiß auch, daß er auch im Gehorsam die Verantwortung für sein Tun & Lassen letztlich nicht abgibt, niemals abgeben kann. 

 

Auch in sehr vielen alltäglichen Strukturen sind wir nicht wirklich frei – nur weniger offensichtlich. Zwei Beispiele:

 

• Beziehungs-Geflechte

• Straßenverkehrs-Ordnung

 

Wir begeben uns (mindestens partiell) freiwillig in Unfreiheit.

 

Das macht die Reife des Erwachsenen (4) aus, daß er nun in der Lage ist, Verantwortung zu erkennen und anzunehmen.

 

Einwand: "Der "freie Wille" ist grundsätzlich eine Illusion..."

 

Den Verdacht habe ich auch, aber das berührt nicht mein Verhalten in dieser Dimension. Hier ist der freie Wille (ob Illusion oder nicht) Lebensvoraussetzung. Wie ist die Sache an deinem Wohnort?

 

Einwand: "…jedenfalls in der Vorstellung der Deterministen."

 

Was irgendwelche Deterministen dazu sagen und ihre Vorstellungen... ist irrelevant.

 

Jeanne: „Frei sein, heißt wählen können, wessen Sklave man sein will.“

 

Es ist wohl die allgemein beliebte gegenseitige Sklaverei auf Augenhöhe, auch (eheliche) Bindung genannt, die Madame Moreau hier gemeint hat.

 

In ihr steht nicht die Freiheit, nicht der freie Ausdruck, nicht die freie Entfaltung im Vordergrund, sondern die gegenseitige Erfüllung unterschiedlicher Bedürfnisse.

 

Man ist überrascht, wenn sich mal jemand aus dem Mittelmaß heraus bewegt. Ich denke gerade an Simone de Beauvoir und an Dorothea Christiane Erxleben. Aber auch an Emma Goldmann, die in ihrem spießigen Feministinnen-Club verlauten ließ:

 

Wenn ich nicht tanzen darf,

will ich an eurer Revolution nicht beteiligt sein!

 

Sie fallen auf, die wenigen Menschen, denen Freiheit und Wahrheit wichtiger sind als die kuschelige Spießigkeit, die letztlich immer – auf freiwilliger Basis – mit fein strukturierter Sklaverei abgegolten wird.

 

Frage: "...wenn die Gedanken anderer Menschen-und nicht nur die "ir-gendwelcher Deterministen"- für dich grundsätzlich irrelevant sind?"

 

Die Deterministen sind tot oder weit weg. Die gehen uns nichts an.

 

Du lebst. Mit dir kann man reden. Dir hatte ich eine Frage gestellt. Warum antwortest du nicht? Wie ich die Dinge bezüglich des freien Willens sehe, hatte ich kurz angerissen. Wie ist DEIN Blick in die Dinge?

 

Einwand: "Der will jetzt von mir wissen, wie der Begriff "Determinismus" in meinem "Wohnort" reflektiert wird."

 

Nein, an dem und auch an dem, was irgendwelche Deterministen zu sagen hatten, ist er nicht interessiert. Mein letzter Satz an dich lau-tete wörtlich:

 

"Wie ist DEIN Blick in die Dinge?"

 

Siehst du selber dich in Willens-Angelegenheiten als frei... oder siehst du deine Handlungen, deine Entscheidungen und dein Wollen als bereits vorbestimmt, als längst festgelegt an?

 

Ist der „freie Wille“ a) real oder b) bloß eine beliebte Illusion?

 

 

 

 

 

 

 

 Veränderung

z

 

„Man kann einen Krieg genauso wenig gewinnen wie ein Erdbeben.“

― Jeannette Rankin

Genau so ist es.

 

Und da hilft auch kein Jammern, es möge doch irgendwann wieder genau so sein wie vor dem Ereignis.

 

Das Leben ging noch niemals rückwärts.

 

Meistens ändern sich die Dinge nur sehr langsam, doch manchmal auch kurz und radikal.

 

Leben ist Veränderung - ob wir uns die

jeweilige gewünscht hatten, oder nicht.

 

Auf-rüttelnde Veränderungen sind Hinweise auf die Vergänglichkeit unserer körperlichen Existenz.

 

 

 

 

Ehrgeiz & harte Arbeit

z

  

Um es im Leben zu etwas zu bringen, muß man früh aufstehen, bis in die Nacht arbeiten - und Öl finden.“

– Jean Paul Getty

 

Was, Jean Paul, ist denn dein „Öl“ ?

Was ist dieses „etwas“, zu dem du „es bringen“ willst?

 

Ist es Geld?

Ist es Ruhm?

Ist es Macht?

Ist es Ansehen?

Ist es Wohlstand?

Ist es Anerkennung?

 

Wo setzt du deinen Bohrer an? 

 

Jean Paul Getty: „...bis in die Nacht arbeiten.“

 

Es gibt noch ein paar Qualitäten, die du bei all deinem Ehrgeiz und der ganzen Maloche nicht aus den Augen verlieren solltest. Denn was nützen dir viel Geld und Reputation, wenn du sonst „alles hast“, aber etwas von diesem hier... in deinem Leben fehlt?

 

  • Reife

  • Freude

  • Weisheit

  • Mitgefühl

  • Heiterkeit

  • Lauterkeit

  • Leichtigkeit

  • Zentriertheit

  • Sinn für Schönheit 

 

Es sind anstrengungslose Dinge, die unser Hiersein bereichern. Anstrengende Arbeiten dienen der Vorbereitung.

 

 

 

 

Erziehungsziele

z

 

"Das vernehmlichste Erziehungsziel ist, Menschen zu schaffen, die fähig sind, neue Dinge zu tun, nicht einfach das zu wiederholen, was andere Generationen taten - Menschen, die schöpferisch, erfinderisch, die Entdecker sind. Das zweit wichtigste Erziehungsziel ist, Geister heranzubilden, die kritisch sind, verifizieren können und nicht alles hinnehmen, was man ihnen anbietet." 

Jean Piaget

Lieber Jean Piaget,

das edelste "Erziehungsziel" ist die Verflüchtigung des selben.

 

Das zweitedelste Erziehungsziel ist, junge Menschen liebevoll darin zu unterstützen, ihr Wesen und ihre Fähigkeiten zur Entfaltung zu bringen, ihnen Möglichkeiten zu zeigen, zu entdecken, wer sie sind, BEWUSST zu SEIN. Die Fähigkeiten zu mißtrauen - und vor allem: zu vertrauen - sind darin enthalten.

 

Die Idee, "Menschen zu schaffen..." ist hingegen eine alte gewalttätige Vorstellung, die nicht so ganz zu unserer Intelligenz paßt.

 

Es reicht, wenn wir 

Roboter "schaffen".

 

 

 

 

Eine Frage des Blicks

z

 

„Der Stein der Weisen sieht dem Stein der Narren zum Verwechseln ähnlich.“

– Joachim Ringelnatz

Das ist wahr, Joachim.

Und nur der Weise kann den einen vom anderen unterscheiden.

 

Denn beide Sorten sind äußerst simpel. Wer nicht den Blick dafür hat, wird beide auf den Kieshaufen werfen.

 

 

 

 

Sex & Liebe

 

 

Sex will einen Körper, Liebe einen Menschen.“

– Jörg Schröder

 

Der erste Teil trifft zu: Den hat die Natur für ihre

Zwecke so eingerichtet; er ist nichts Persönliches.

 

Der zweite Teil des Satzes trifft nicht zu, denn:

  • Liebe will gar nichts. Alles Wollen ist

  • Bedürftigkeit - nicht Liebe.

 

 

 

 

Das Gute

z

  

„Ich setze das Gute in jedem Menschen voraus.“

– Johannes XXIII

 

Das "Gute", eben das Göttliche, ist in jedem Menschen vorhanden.

 

Einwand: "Das "Böse" ist dann aber auch göttlich."  

 

Aber nicht als logische Schlußfolgerung.

Alles (einschließlich nichts) gehört zum Ganzen.

 

Einwand: "Ich setze eher das Schlechte in den Menschen voraus: Konkurrenzdenken, Selbstsucht, Skrupellosigkeit - aber alles natürliche Eigenschaften, überlebensnotwendig, schon immer gewesen."

 

So weit, einverstanden. Aber die genannten Eigenschaften basieren ausnahmslos auf Angst. Du leugnest die andere Hälfte: Freude, Mitgefühl, Sinn für Schönheit, Vertrauen... Dies alles basiert auf Liebe.

 

Du siehst den Menschen, wie er sich derzeit in der Masse zeigt und/ oder du diese Anteile in dir selbst in Wirkung siehst. Aber der Mensch ist ganz. Selbst das größte Arschloch ist Göttlicher Natur. Es kann nicht anders sein; wir "denken" es allenfalls anders.

 

"Der Mensch ist gut, aber die Verhältnisse erlauben es nicht."

 

– Bertolt Brecht

 

Der zweite Teil (deines Satzes) in diesem Zusammenhang ist Quatsch.

 

 

 

 

 Wissen / Weisheit

 

 

Sag' o Weiser, wodurch du zu solchem Wissen gelangtest? "Dadurch, daß ich mich nie andre zu fragen geschämt."

 

  — Johann Gottfried Herder

Das ist getretener Quark

denn nur wer Wissen will, fragt im Außen.

 

Die Weisheit ist aber nicht im Außen zu

finden - sondern nur im eigenen Innern.

 

Alles Wissen der Welt ist in keiner Weise identisch mit Weisheit.

Hier gibt es keine Verwandtschaft, nicht die dünnste Verbindung.

 

 

 

 

Selbstsucht

z

  

Die Selbstsucht ist die Wurzel aller anderen Verderbtheit.“

 

– Johann Gottlieb Fichte

  

Die "Selbstsucht" ist bereits eine Folgeerscheinung, Johann Gottlieb. Ihre Wurzel ist die Grundangst, ist die Angst vor dem Tod.

 

  

 

 

Auf  Liebe  gegründet

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Ein jedes Werk, das nicht auf Liebe gegründet ist, trägt den Keim des Todes in sich und geht seinem Ruin entgegen.“

 

Johann Heinrich Pestalozzi

 

Johann Heinrich ist ein Mann der Liebe. So jemand kann es nicht anders sehen, als daß alles von Wert und Bestand auf Liebe gegründet ist. Und letztlich hat er recht.

 

Bei uns scheint zwar auch einiges, was auf Haß, Gier, Egoismus gegründet ist, zumindest zeitweilig zu funktionieren, aber auch in dem Menschen, der mit dem Zitat nicht einverstanden ist, ist in jeder einzelnen seiner Zellen... Liebe am Werk.

 

Mit der Liebe tun wir uns in diesen Regionen derzeit etwas schwer. So, als wäre Liebe nicht zeitgemäß. Aber ein Lehrer ist nur dann wirklich ein Lehrer, wenn er seine Schüler liebt, sonst ist er bloß ein Pauker. Leidenschaft und Begeisterung sind eine Folge der Liebe. 

 

Einwand: "Schlecht zu sein ist nicht schwer. Um gute Dinge zu tun, brauchen wir Kraft und Geduld. Aber vor allem ist es auf dieser Welt anstrengender gut zu sein."

 

Ist es denn schwer, gut zu dir selbst zu sein? Ich find´s kinderleicht.

 

Einwand: "Ich spreche nicht von mir."

 

Warum denn nicht?

 

Einwand: "Aber vor allem ist es auf dieser Welt anstrengender gut zu sein."

 

Auf welcher ist (oder wäre) es denn weniger anstrengend?

 

 

 

 

Das Schlechteste ?

 

 

"Ich glaube von jedem Menschen das Schlechteste, selbst von mir, und ich hab mich noch selten getäuscht." 

 

...munkelt  Johann Nepomuk Nestroy

 

Aber hier täuschst du dich, Johann Nepomuk.

Das Pendel ruht nicht an den Enden seiner Ausschläge.

 

 

 

 

Die Wahrheit sagen  

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Man soll die Wahrheit heiter sagen, denn dem Clown hört man lieber zu als dem Prediger.“

– John B. Priestley

  

Nicht jeder kann oder mag den Clown machen und nicht jedem liegt der Gestus des Predigers, aber wir alle haben das Potenzial zur Wahrhaftigkeit. 

 

Wie man die Wahrheit sagt, John B. Priestley, ob mit Papp-Nase, im Ornat oder wie auch immer bekleidet, ist wurscht. Entscheidend ist, daß man die Wahrheit sagt.

 

 

 

 

Zukunft ?

z

  

„Wenn Sie nicht über die Zukunft nachdenken, können Sie keine haben.“

– John Galsworthy

  

Einwand: "Nach der bestens abgesicherten Relativitätstheorie..."

 

1. "Theorie" und "abgesichert" schließen sich aus.

2. Auf diesem Globus gibt es nichts Abgesichertes. 

 

Im Osten spricht man bereits seit Jahrtausenden von der Welt als Schleier der Maya, als Schleier der Illusion. In der Quantenphysik nähert man sich der Wahrheit über das immer tiefere Eindringen in die Materie. Das ist der zeitraubende, kostenintensive, umständliche Weg. Wir können es aber auch direkt sehen.

 

Und ja: Auch die "Zeit"... ist bloß eine Illusion.

 

 

 

 

Verrückt

z B w

 

"Unsere Gesellschaft wird von Verrückten geführt, für verrückte Ziele. Ich glaube wir werden von Wahnsinnigen gelenkt, zu einem wahnsinnigen Ende, und ich glaube ich werde als Wahnsinniger eingesperrt, weil ich das sage. Das ist das Wahnsinnige daran."

 

John Lennon

 

Das kann passieren, wenn man zu viel denkt. 🤗 In nur drei Sätzen 2x verrückt und 4 x wahnsinnig. Das ist mindestens verrückt. Wer wundert sich, wenn wir das anziehen, was wir Mantra-artig wiederholen, quasi beschwören?

 

Auch das Denken schadet
bisweilen der Gesundheit. 

– Aristoteles (Nikomachische Ethik 7, 12)

 

 

 

p

 Macht korrumpiert?

s

 

Der o. g. Satz, der – soweit man weiß – erstmalig vor über 150 Jahren vom alten Lord Acton formuliert wurde, gewinnt durch Wiederholung nicht an Wahrheit, denn:

 

Es ist eine Frage der Reife, ob jemand durch Machtfülle korrumpierbar ist und... nicht ein Naturgesetz.

 

Der Lord hat Recht, sofern es sich um Personen mit niedrigen Graden (den Stufen (1) bis (3) auf einer imaginären (7)-stufigen Skala) der Geistigen Reife handelt.

 

Diese Personen sind selbstverständlich anfällig für alle möglichen Einflüsse und deshalb lenkbar. Die auch dadurch entstehende Schwächung des Staates nützt denen, die eine weit größere Macht haben.

 

Jedoch gibt auch Menschen mit

höheren Graden geistiger Reife.

 

Die Krux ist bloß, daß diese Leute sich selten bis gar nicht vom politischen “Geschäft” angezogen fühlen, weil ihnen z.B. „Macht“ nichts bedeutet. Etwas überzogen formuliert:

 

Die Politik ist ein Sammelbecken der falschen Leute. Aber auch das ist kein Naturgesetz!

 

Dieser Lord soll übrigens auch gesagt haben:

 

Große Männer sind fast immer schlechte Männer.“

„Great men are almost always bad men.“

 

Die Wahlmodalitäten, die dieses im Bereich der Parlamente weichenstellend ändern können, die begünstigen können, daß „gute Männer“, also die richtigen Leute ihrer übertragenen Verantwortung gerecht, für das Gemeinwohl arbeiten, werden wir haben, sobald wir so weit sind, also… wenn wir dazu bereit sind.

 

Und wir sind so weit, wenn wir das Geschehen klar durchschauen können.

 

… … kann aber etwas dauern ….

 

 

 

 

 Börsengeschäfte

z

 

„Das Geheimnis des erfolgreichen Börsengeschäftes liegt darin, zu erkennen, was der Durchschnittsbürger glaubt, das der Durchschnittsbürger tut.“

– John Maynard Keynes

 

So ähnlich denkt auch der kleinere Bankräuber: In kürzester Zeit bei geringstmöglichem Aufwand den größtmöglichen Reibach machen.

 

An den Ebenen der Geistigen Reife gespiegelt, handelt es sich dabei um die unterste Stufe der Reife. Hier geht es nur um das Habenwollen des ICH. – Andere spielen keine Rolle.

 

 

 

 

Draußen-Drinnen

J

 

"I only went out for a walk, and finally concluded to stay out till sundown, for going out, I found, was really going in."

 

"Ich ging bloß hinaus zu einem Spaziergang und beschloß dann, bis zum Sonnenuntergang draußen zu bleiben, denn ich stellte fest, daß Hinausgehen in Wirklichkeit Hineingehen war."

– John Muir

  

Jemand läuft so lange und so weit im Außen, bis er das Innen entdeckt. Dann geht er immer noch nach Draußen, aber er weiß jetzt, daß dort nichts zu holen ist.

 

 

 

 

Wert des Buches

z

 

„Auch das schlechteste Buch hat seine gute Seite: die letzte!“

 

– John Osborne

 

Deine Äußerung setzt voraus, John, daß du ein schlechtes Buch und zwar ganz gelesen hast. Und das nicht zum ersten Mal. Sogar das schlechteste unter den schlechten hast du gelesen.

 

Warum tust du dir das an? Hast du so viel Lebenszeit übrig? Für Schund? Nur um sagen zu können: „Es ist das schlechteste!“ ?

 

Selbst mittelmäßig gute oder schlechte Bücher zu lesen, scheint mir irgendwie ein bißchen dumm. Warum nicht die besten, oder besser noch: Das Beste unter dem Besten auswählen und bevorzugen? Das zeugt von Geschmack!

 

Apropos Geschmack: Wie und woran erkennst du "das schlechteste Buch" und auf der gegenüberliegenden Seite "das beste..." ?

 

Wenn du das beste Buch als das beste erkennst, es von allem Anderen unterscheiden kannst, warum es dann noch lesen? Was kann es dir jetzt noch bieten?

 

Letzte Frage: Warum überhaupt... etwas lesen ?

 

 

 

 p

Computer

 

 

Der Computer ist die logische Weiterentwicklung des Menschen: Intelligenz ohne Moral.“

 – John Osborne

Das stimmt nicht wirklich.

 

Intelligenz  ist nicht (!)

identisch mit Vernunft.

 

Und Vernunft ist nicht

identisch mit Weisheit!

 

Die Vernunft ist ein abstraktes menschliches Konstrukt die Intelligenz nicht. Letztere kennt seehr viele Ausdrucksformen; der Verstand mit seinen Möglichkeiten ist nur eine davon.

 

Gemeint ist hier... der nach logischen und zweckorientierten Konzepten ("vernünftig") funktionierende menschliche Verstand.

 

Der Computer ist nicht eine Weiterentwicklung des Menschen, sondern nur eine Fortführung der Möglichkeiten der logischen Spar-te des Verstandes auf technischer Ebene.

 

Und ja, eine Moral spielt hier keine Rolle. Die Maschine kennt kein Gewissen, denn dazu bräuchte sie... erstens die Wahlfreiheit.

 

Die ethischen Parameter sind also an den Konstrukteur gebunden, bzw. stehen in Relation zur Höhe der Geistigen Reife derer, die die Programmierungen verantworten, die diese beauftragen.

 

 

 

p

Eigentum

z

  

„Wer viel Charakter hat, hat wenig Eigentum.“

– John Osborne

 

Die beiden Begriffe und ihre Connection lassen sich unter mehreren Blickwinkeln beleuchten:

 

In Wirklichkeit gibt

es kein EIGENTUM.

 

So wie der Heinz Schenk seinerzeit sang:  "Es ist alles nur geliehen."

 

Alles Materielle, aber auch "unsere" Beziehungen, unsere Freundschaften und Feindschaften, alles ist für ein paar Momente, Dekaden, Jahrzehnte in unserer Nähe – das war´s.

 

Diese Begrenzung betrifft auch unseren Körper, unseren Verstand und seine Sehnsüchte, unsere Emotionen und auch unsere Erinnerungen.

 

Eigentum  ist eine auf  Ver-

abredung beruhende Idee.

 

Einigen von uns wird über verschieden lange Zeiträume sehr viel „Eigentum“ anvertraut, anderen wenig, manch einem noch weniger.

 

Aber auch innerhalb unserer kurzen Lebenszeit gibt es kein Eigentum. Selbst so ein Ausspruch wie: „Mein Kind“... ist Ausdruck einer Illusion.

 

Wer bewußt ist, weiß das alles.

 

Die Installation einer Idee wie „Eigentum“ hat eine rein praktische Funktion im sozialen Bereich, aber ihr ergeht es, wie vielen anderen wohlgemeinten Einrichtungen: Der Verstand kann sie sehr schnell pervertieren. Und er tut es, wo er kann. Dann werden Regeln (Gesetze) installiert... Hier kommt der Charakter ins Spiel.

 

Charakter = bezeichnet die Reife eines Menschen

oder Tieres im unbewußten Bereich.

 

Aber meist handelt es sich hier gar nicht wirklich um Reife, sondern hauptsächlich um Verhaltens-Funktion aufgrund unbewußter Konditionierung.

 

Die Art des persönlichen und gesellschaftlichen Umgangs mit dem, was wir im materiellen Bereich „Eigentum“ nennen, zeigt den derzeitigen Grad unserer Geistigen Reife.

 

Auf den unteren Ebenen (1) und (2) ist Eigentum von großer Wichtigkeit, auf den höheren nimmt sie langsam ab. Auf der Ebene (4) kommt die Verantwortung hinzu und spätestens ab der Ebene der Weisheit (6) spielt Eigentum allenfalls noch eine marginale Rolle. Auf der Ebene (7) ist sie irrelevant.

 

Gesellschaftlich gesehen:

 

Auf einer niedrigen Stufe der Reife sprechen wir vorrangig von Eigentum; auf einer höheren vorrangig von Teilhabe.

 

 

 

 

Eine Frage der Frequenz

 

 

Wenn ein wirklich großer Geist in der Welt erscheint, kann man ihn untrüglich daran erkennen, daß sich alle Dummköpfe gegen ihn verbünden.“

– Jonathan Swift

 

Nicht nur die Dummköpfe. Auch die mittelmäßigen Geister werden gegen ihn sein. Ganze Fakultäten. Denn es braucht die selbe geistige Größe, um einen „großen Geist“ überhaupt erkennen zu können.

 

Um gute Musik (was immer das auch sein mag) als „gute Musik“ hören zu können, muß man bereits auf gute Musik eingestimmt sein, sonst kann sie nicht... als solche erlebt werden.

 

Wenigstens ein leise Ahnung

...muß schon vorhanden sein.

 

 

 

 

Ein Mann

z

 

„Der Tod eines Mannes ist eine Tragödie, aber der Tod von Millionen nur eine Statistik.“

– Josef Stalin

WER BIN ICH ?

 

Sie sagen mir oft, ich trete aus meiner Zelle gelassen und heiter und fest wie ein Gutsherr aus seinem Schloss.

 

Wer bin ich?

Sie sagen mir oft, ich spräche mit meinen Bewachern frei und freundlich und klar, als hätte ich zu gebieten.

 

Wer bin ich?

Sie sagen mir auch, ich trüge die Tage des Unglücks gleichmütig, lächelnd und stolz, wie einer, der siegen gewohnt ist.

 

Bin ich das wirklich, was andere von mir sagen? Oder bin ich nur das, was ich selbst von mir weiß? Unruhig, sehnsüchtig, krank, wie ein Vogel im Käfig, ringend nach Lebensatem, als würgte mir einer die Kehle, hungernd nach Farben, nach Blumen, nach Vogelstimmen, dürstend nach guten Worten, nach menschlicher Nähe, zitternd vor Zorn über Willkür und kleinlichste Kränkung, umgetrieben vom Warten auf große Dinge, ohnmächtig bangend um Freunde in endloser Ferne, müde und leer zum Beten, zum Denken, zum Schaffen, matt und bereit, von allem Abschied zu nehmen?

 

Wer bin ich?

Der oder jener? Bin ich denn heute dieser und morgen ein andrer? Bin ich beides zugleich? Vor Menschen ein Heuchler und vor mir selbst ein verächtlich wehleidiger Schwächling? Oder gleicht, was in mir noch ist, dem geschlagenen Heer, das in Unordnung weicht vor schon gewonnenem Sieg?

 

Wer bin ich?

Einsames Fragen treibt mit mir Spott.

Wer ich auch bin, du kennst mich, dein bin ich, o Gott!

 

~ Dietrich Bonhoeffer

  

 

Diese Zeilen schrieb Dietrich Bonhoeffer im Militärgefängnis Berlin-Tegel und legte sie am 8. Juli 1944, kurz vor seiner Hinrichtung, einem Brief an einen Freund bei. 

 

 

 

 

Kleinigkeiten

z

  

Jeder Mensch ist ein Künstler.

 

Lass dich fallen.

Lerne Schnecken zu beobachten.

Pflanze unmögliche Gärten.

Lade jemand Gefährlichen zum Tee ein.

Mache kleine Zeichen, die “Ja” sagen

und verteile sie überall in deinem Haus.

Werde ein Freund von Freiheit und Unsicherheit.

Freue dich auf Träume.

Weine in Kinofilmen.

Schaukel so hoch du kannst mit einer Schaukel bei Mondlicht.

Pflege verschiedene Stimmungen.

Verweigere “verantwortlich” zu sein. Tu es aus Liebe.

Mach viele Nickerchen.

Gib Geld weiter. Tu es jetzt. Das Geld wird folgen.

Glaube an Zauberei.

Lache viel.

Bade im Mondlicht.

Träume wilde, phantasievolle Träume.

Zeichne auf die Wände.

Lies jeden Tag.

Stell dir vor, du wärst verzaubert.

Kichere mit Kindern.

Höre alten Leuten zu.

Öffne dich, tauche ein, sei frei.

Segne dich selbst.

Lass die Angst fallen.

Spiele mit allem.

Unterhalte das Kind in dir.

Du bist unschuldig.

Baue eine Burg aus Decken.

Werde nass.

Umarme Bäume.

Schreibe Liebesbriefe.

 

(Dieses Gedicht wird oft dem Künstler Joseph Beuys zugeschrieben, was aber wohl durch keine Originalquelle belegt ist. Status der Autorenschaft ist derzeit (2017) also... – unbekannt)

 

 

Hier geht es darum, sinnlich leben und mal nicht darum, seinen Kopf zu bemühen, zu „analysieren“.

 

"Wenn du in einem Garten keine Liebe machen kannst, wenn du dort nicht träumen oder dich betrinken kannst, asphaltiere ihn doch – wozu ist er sonst gut?" 

– Tim Smit  in "The Lost Gardens of Heligan"

 

 

 

 

Meinung

z

   

„Wer seine Meinung nie zurückzieht, liebt sich selbst mehr als die Wahrheit.“

– Joseph Joubert

  

Wer die Wahrheit liebt, ist an seiner "eigenen Meinung" nicht interessiert – allenfalls als temporäre "Arbeitshypothese".

 

Denn wer die Wahrheit liebt, ist mit jeder neuen Einsicht, mit jeder neuen Erkenntnis bereit, seine Meinung sofort über den Haufen zu werfen.

 

  

 

 

Übersinnlich ?

z

  

Einwand: "Metaphysik gleichbedeutend mit Übernatürlichkeit, jenseits unserer Sinneswahrnehmungen."

 

  •  Metaphysik ist nichts Übernatürliches. 

  •  Übersinnliches ist nichts Übernatürliches.

 

Oder nennst du auch deinen Hund, weil er Töne hört, die jenseits der Möglichlichkeiten deiner Sinneswahrnehmung liegen, übernatürlich? Jenseits der Sinneswahrnehmung, ist nicht übernatürlich. 

 

Alles was ist,

ist natürlich.

 

Ob wir aber alles sehen, hören, riechen schmecken, fühlen können, was ist, steht auf einem anderen Blatt.

 

Die Sinne bieten uns Möglichkeiten...

und ziehen gleichzeitig deren Grenzen. 

 

Alles, was ist – auch das, was jenseits der Wahrnehmbarkeit durch die fünf Sinne ist – ist natürlich.

 

 

 

 

Wahrheit

z

  

„Nichts wird so leicht für Übertreibung gehalten wie die Schilderung der reinen Wahrheit.“

– Joseph Conrad

Heute spricht man nicht von "Übertreibung",

sondern von "Verschwörungstheorie", wenn z.B. jemand die medial verbreiteten "Wahrheiten" anzweifelt.

 

Das Interesse an der Wahrheit ist nicht sehr groß. Lieber verteidigen wir unseren Film gegen den eines anderen.

 

Der Film wird als Film dabei nicht erkannt.

 

 

 

 

Ebenen

z

  

Das Leben ist eine riesige Lotterie, bei der nur die Gewinnerlose sichtbar sind.“

...sagt Jostein Gaarder

 

Es kommt ganz drauf an, auf welcher Ebene der Geistigen Reife du dich gerade befindest, Jostein, wenn du dich äußerst oder deine Befindlichkeiten wahr nimmst:

 

Auf der einen Ebene sagen wir: „Das Leben ist Kampf“.

Auf einer anderen sagen wir: „Das Leben ist Liebe.“ 

 

Je nach dem,

wo wir gerade stehen.

 

 

 

 

Wissenschaft

z

  

„Derjenige, der etwas zerbricht, um herauszufinden, was es ist, hat den Pfad der Weisheit verlassen.“

– J.R.R. Tolkien

Es ist interessant

und für unsere Form von Wissenschaft bezeichnend, daß Begriffe wie Ehrfurcht, Intelligenz und Weisheit so gut wie gar nicht vorkommen.

 

Das könnten wir als einen Hinweis darauf deuten, daß wir uns hier auf einer abschüssigen Bahn befinden. 

 

Grob gesehen, haben wir zwei Möglichkeiten, die vielen einzelnen Dinge der Welt zu erforschen. Wir können sie vorwiegend aggressiv angehen, aufbrechen, teilen, zerlegen, analysieren, zermahlen, spalten, ihnen in irgend einer Form Gewalt antun. Dies und anderes sind Merkmale einer dummen Wissenschaft.

 

Oder wir betrachten die vielen einzelnen Dinge der Welt vorwiegend in einer sanften Haltung, ehrfürchtig, offen, rezeptiv und schauen, was sie uns zu sagen haben, was sie uns offenbaren mögen und beachten dabei die organischen Zusammenhänge. Dies ist die intelligente Variante, eine durch Weisheit geleitete Art und Weise..., zu entdecken.

 

Die uns heute bekannte Form der Wissenschaft hat es nicht besonders mit der Weisheit (6). Sie erlaubt sich die Vorgehensweise eines unverantwortlichen kleinen Jungen (2), der den Käfer zertritt, um ihn kennen zu lernen.

 

Die dumme Wissenschaft seziert, ohne mit der Wimper zu zucken, sie spaltet Atome, fusioniert mit viel energetischer Macht und beschießt kleinste Teile, sie vergreift sich blind am Erbgut der pflanzlichen, wie tierischen Wesen und mischt die Moleküle nach Gutdünken zu Cocktails, deren Wirkung wir erst nach Monaten, Jahren oder erst nach Jahrzehnten erahnen werden.

 

Wenn wir es dumm angehen, lassen wir sie so weiter machen und lernen auf primitivste Weise, durch Erfahrung menschengemachter Katastrophen im Kleinen, wie im Großen. 

 

Wenn wir es intelligent angehen, gelingt es uns baldmöglichst, daß die Weisheit...  auch in der Wissenschaft heimisch wird.

 

 

 

 

Paradies

z

  

„Wenn ein Mensch zu anderen Himmelskörpern fliegt und dort feststellt, wie schön es doch auf unserer Erde ist, hat die Weltraumfahrt einen ihrer wichtigsten Zwecke erfüllt.“

– Jules Verne

Lieber Jules, 

um das Paradies als solches zu erkennen, müssen wir eine etwas höhere Ebene einnehmen. Dazu können wir eine Rakete besteigen - müssen wir aber nicht. 

 

Centro di Paradiso

 

Immer, wenn wir uns vom Verstand narren lassen, fallen wir wieder raus.

  

Statt einer Rakete können wir jederzeit den uns immanenten "Fahrstuhl" benutzen... kostenlos, zuverlässig und immer im Standby-Modus, denn:

 

Das Paradies ist kein Ort,

sondern eine Erkenntnis.

 

 

 

 

Kennbares

z

 

Die Wissenschaft fängt eigentlich erst da an, interessant zu werden, wo sie aufhört.“ 

Justus von Liebig

 

Ja, so ist es. Genau da, wo wir mit unseren stochernden Stöckchen (dem Verstand) nicht mehr hin langen können, wird eigentlich erst die kindliche Neugierde (2) so richtig geweckt.

 

Ohne diese Neugierde gäbe es keine Forschung. Ihr haben wir einen Großteil unseres Wohlstands zu verdanken.

 

Wir unterscheiden zwischen:

 

A – Bekanntem

B – Noch Unbekanntem

C – Für immer Unkennbarem

 

Es bedarf einer gewissen Reife, um mit Ehrfurcht auf die 99,99% des Unkennbaren blicken zu können, auf das, was existiert oder geschieht, dessen „Motor“ wir aber niemals werden auseinander nehmen und somit auch nicht begreifen können.

 

Wir ziehen den Hut und... werden still.

 

 

 

 

Herzen

z

  

„Es muß Herzen geben, welche die Tiefe unseres Wesens kennen und auf uns schwören, selbst wenn die ganze Welt uns verläßt.“

 

– Karl Ferdinand Gutzkow

"Es muß" gar nichts.

 

Es muß auch niemanden geben, der "die Tiefe unseres Wesens kennt". Es genügt, wenn wir selbst den Mut aufbringen, unser eigenes Wesen meinungsfrei zu erforschen.

 

Und es muß auch niemand "auf uns schwören".

 

Daß in einer infantilen Phase (2) solche Wünsche aufkommen, ist verständlich. Aber, so wie "der Dreijährige" permanent in uns vorhanden ist, so ist es auch latent "der Weise" (6). Und der spricht eine andere Sprache.

 

Die ganze Welt wird uns verlassen, incl. aller Herzen. Gruß an Hiob.

 

 

 

 

Entwicklung

 

 

Als Jünglinge fragten wir: "Was ist wahr?",

als Mann: "Was ist schön?",

als Greis: "Was ist gut?"

Karl Ferdinand Gutzkow

 

Ein Jüngling, der fragt “was ist wahr?“ ist, was die Reife betrifft, schon längst kein „Jüngling“ (3) mehr. Wer diese Frage beständig stellt, kann das Feld der Weisheit (6) unmöglich verfehlen.

 

(1) Das Baby steckt es in den Mund

(2) Das Kleinkind fragt: "Kann ich es haben?"

(3) Der Jugendliche nimmt es sich.

(4) Der Erwachsene teilt es.

(5) Der Lehrer stellt es in Zusammenhang.

(6) Der Weise fragt: „Wer bin ich?“

(7) Der Mystiker wird still...

 

 

 

 

Das Unterbewußte

z

 

"Das Geheimnis des Agitators ist, sich so dumm zu machen, wie seine Zuhörer sind, damit sie glauben, sie seien so gescheit wie er."

 

– Karl Kraus

 

"...damit sie glauben, sie seien so gescheit wie er" ist nur der eine, auch schon wirkungsvolle Aspekt, den der Herr Kraus hier sieht. Der andere, weit wirkungsstärkere Aspekt betrifft das Phänomen, daß die simplen Aussprüche direkt auf das Unterbewußte treffen.

 

Sie unterlaufen die Ratio.

 

Wo der Agitator Erfolg hat, haben (im Wortsinn) „vernünftige“ Aussagen keine Chance. Sie können nichts bewirken. Sie kommen erst gar nicht an.

 

 

 

 

Licht & Schatten

z

  

Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge einen langen Schatten.“

– Karl Kraus

 

Warum achtet man in den Schulen darauf, daß während der Klassenarbeiten nicht abgeschrieben wird? Warum läßt man nicht einfach den Klassenbesten, den „Experten“ die Klassenarbeit schreiben und verteilt später die benoteten Kopien seiner Arbeit an die Mitschüler? Man will das Geistige Analphabetentum mindern und nicht fördern.

 

Gleich nach der Schulentlassung oder während der Promotion fallen die meisten schon wieder in das alte Muster: Sie lesen lieber, was andere sagen wollen, anstatt selber zu denken, zu forschen und zu schreiben. Man überantwortet es den „Experten“ und läßt sich selbst in die Hängematte des Geistigen Analphabetentums fallen.

 

So, als wollte man seine Intelligenz

schonen, sie für harte Tage aufheben.

Das Problem ist bloß..., sie rostet !

 

Intelligenz wächst und...

blüht in der Anwendung.

 

Äußerungen anderer zitieren, ist für die Synapsen keine besondere Herausforderung. Ob Zwerg oder Riese: Es gilt, die eigenen Intelligenz-Potenziale freizusetzen. 

 

Dann interessiert uns das Lichtvolle vielleicht noch etwas mehr als etwaige... lange Schatten. 

 

 

Jeder möge – aus sich selbst heraus –

so gut leuchten, wie es ihm möglich ist.

   

 

 

p

Grenzen des Verstandes

k

 

"Die Innerlichkeit spiritueller Erfahrungen kann nicht analysiert werden, ohne sich in logische Widersprüche zu verstricken."

 

– Ken Wilber

 

Es gibt sehr viele „Dinge“, die nicht analysiert werden können: Die bedingungslose Liebe ist dafür ein Beispiel.

 

Alles, was größer ist als der Verstand, kann nicht mit ihm, also auch nicht mit der Logik – auf welche Weise auch immer – angegangen werden.

 

Die Logik ist ein Instrument des intellektuellen Teils des Verstandes.

 

Elemente der Logik:

  • Bestätigung & Widerspruch

  • Folgerichtigkeit
  • Systematisieren
  • Objektivieren
  • Analysieren

 

Wir müssen realisieren, daß die Welt jenseits des Verstandes (mit dessen Tendenz zur Einordnung) nicht aufhört, sie hier aber nicht objektiviert werden kann.

 

Wenn wir die Vertikale auf der Horizontalen erklären wollen, tauchen scheinbar „logische Widersprüche“ auf, da das Größere („System“) nicht durch das Kleinere verstanden werden kann.

 

Im Spirituellen sind Widerspruch & Einverständnis irrelevant. Hier hat der Verstand mit seinen begrenzten Möglichkeiten keinen Zutritt; kurz:

 

Spirituelles

geht den Verstand nichts an. 🌻

 

Um das verstehen zu können, braucht es einen Abstand zum Verstand in der Art, wie wir ihn auch zum Computer haben, wenn wir ihn gebrauchen.

 

Er hat nun mal ein sehr eng begrenztes Aufgabengebiet. Wenn wir es intelligent anstellen, werden wir vom Verstand nicht mehr verlangen, als er von seiner Natur her zu leisten imstande ist.

 

 

 

p

Weisheit

z

  

"Niemand kann euch etwas eröffnen, das nicht schon im Dämmern eures Wissens schlummert. Der Lehrer, der zwischen seinen Jüngern im Schatten des Tempels umhergeht, gibt nicht von seiner Weisheit, sondern eher von seinem Vertrauen und seiner Liebe. Wenn er wirklich weise ist, fordert er euch nicht auf, ins Haus seiner Weisheit einzutreten, sondern führt euch an die Schwelle eures eigenen Geistes."

Khalil Gibran

  

Gibran: "Niemand kann euch etwas eröffnen, das nicht schon im Dämmern eures Wissens schlummert."

 

Niemand kann jemand anderem etwas zeigen, was nicht in Wirklichkeit – wenn auch verschüttet – schon vorhanden ist. Es kann nur auf etwas verwiesen und es kann nur etwas erinnert werden.

 

Mit „Wissen“ ist hier natürlich kein Informations-Wissen gemeint! Solches kann selbstverständlich weitergegeben werden. Aber ab der Ebene der Weisheit, „an der Schwelle des Geistes“ kann nichts mehr gegeben werden.

 

Man kann auf etwas verweisen –
doch hinsehen muß jeder selbst!

 

Gibran: "Der Lehrer … gibt nicht von seiner Weisheit"

 

Denn er hat gar keine "eigene" Weisheit. Sie ist flüchtig, man kann sie nicht "behalten". Meine oder deine Weisheit gibt es genauso wenig, wie es mein oder dein Firmament gibt.

 

Weder dem Firmament, noch der Weisheit

ist mit dem EigentumsRecht beizukommen.

 

Gibran: "Wenn er (der Lehrer) wirklich weise ist, fordert er euch nicht auf, ins Haus seiner Weisheit einzutreten"

 

Forderte er es, würde er nicht "weise" genannt. Aber selbst wenn er es forderte: Es wäre nicht möglich. Es geht nicht.

 

Es ist ein Paradox: Obwohl es keine individuelle („meine“) Weisheit gibt, kann sie doch nur jeder in sich selber finden – und nirgends sonst.

 

 

 

 

Erkenntnis

z

 

„Und derjenige, der die Engel und Teufel nicht gesehen hat in den Wundern und Widerwärtigkeiten des Lebens, dessen Herz bleibt ohne Erkenntnis und dessen Seele ohne Verständnis.“

– Khalil Gibran

Khalil Gibran: "...dessen Herz bleibt ohne Erkenntnis"

 

Erkenntnisse gewinnen wir mittels der Hirnhälfte, die wir dem Herzen zuordnen. Aber wir schreiben, sprechen, denken und erinnern mit der anderen.

 

Deshalb müssen wir plötzliche „Einfälle“ auch ganz schnell notieren, wenn wir später auf sie zurückgreifen wollen, weil sie, wie sich verflüchtigende Traum-Sequenzen, sofort wieder flöten gehen; etwa so, als würde eine äußerst filigrane Brücke, die wir kurzzeitig betreten durften, wieder einstürzen.

 

Es gibt Arten des Verstehens, die sich mittels Verstand und Sprache nicht kommunizieren lassen.

 

Ausnahme: Der Angesprochene hat bereits eine ähnliche Erkenntnis. Nur dann ist gegenseitiges Verstehen darüber möglich, ist dann aber auch... nicht mehr erforderlich.

 

 

 

 

 Wahrheit

 

 

Wer der Wahrheit zuhört,

ist nicht geringer als der,

der die Wahrheit ausspricht.

― Khalil Gibran

Wahrheit ist nicht identisch mit Information.

 

Lehrende sollten

Freunde der Wahrheit

sein, oder den Job wechseln.

 

Mutmaßung muß in allen Bereichen - zum Beispiel in der journalistischen Berichterstattung, den Glaubens-Konstrukten der Religionen und den Thesen der Wissenschaft - immer klar als Mutmaßung erkennbar sein.

 

 

 

 

Ehrfurcht

z

 

„Wir würden vor dem Glühwürmchen ebenso ehrfürchtig stehen wie vor der Sonne, wenn wir nicht an unsere Vorstellung von Gewicht und Maß gebunden wären.“

– Khalil Gibran

 

Ob Glühwürmchen, oder Sonne, dem staunend Ergriffenen ist alles gleich groß.

 

Wir sind nicht an zählen, wiegen und messen, nicht an einer unserer künstlichen Ordnungen gebunden. Wir sind größer als sie. Wir haben sie zu unserem Nutzen geschaffen, sind also nicht per se ihr Opfer. Es liegt an uns, ob wir dem geistigen Wesen in uns oder dem profanen Rechner das Gros an Aufmerksamkeit widmen.

 

 

 

 

 

 

 

Projektion

z

  

„Es ist besser, für den gehasst zu werden, der man ist, als für die Person geliebt zu werden, die man nicht ist.“

– Kurt Cobain

Ja, für Kinder ist es wichtig,

daß man sie „richtig“ sieht. 

 

Später, mit der entsprechenden Reife, forscht der Mensch selber nach, wer er ist und schert sich nicht sonderlich um das Bild, das sich andere von ihm machen. Dann ist er frei von den Projektionen – die immer noch stattfinden mögen – und geht einfach seinen Weg, wie immer auch jemand diesen bewertet... 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zuversicht

z

  

"Wo kämen wir hin, wenn jeder sagte, wo kämen wir hin und keiner ginge, um zu sehen, wohin wir kämen, wenn wir gingen.“

– Kurt Marti

Wir brauchen ein Einkommen für Jedermann,

das mit der Würde des Menschen vereinbar ist.

 

Wo kommen wir hin,

wenn jeder sagt, wo kommen wir hin und

keiner geht, um zu sehen, wohin wir kommen, wenn wir gehen.

 

 

 

 

Träume

z

  

„Hier leben wir und hier sterben wir mit unseren Träumen.“

 

– Kojo Laing

  

Einwand: "Es ist wirklich traurig, zu sterben, ohne all seine Träume verwirklicht zu haben."

 

Ein solch langes Leben kann es nicht geben, an dessen Ende du sagen könntest: "Genau jetzt kann ich sterben. Alle meine Träume sind erfüllt, ich habe alles erlebt, was ich erleben möchte und ich habe alle meine Pläne bis in´s kleinste Detail verwirklicht, es gibt hier nichts mehr zu tun, also werde ich sterben."

 

Einwand: "Also ihr Menschen, denkt nicht ihr denkt, denkt einfach."

 

Ein schöner Imperativ!

 

Darum hat sich damals schon Immanuel Kant vergeblich bemüht, indem er forderte: "Habe (gefälligst :-) den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!"

 

Wer sind halt lieber Duckmäuser.

 

Duckmäuser sind Leute, die lieber lesen, statt selbst zu denken. Wer liest, beschäftigt sich mit den Gedanken anderer. Davon sind 95% Müll und die 5% werden überlesen oder nicht verstanden. 

 

Sie werden nicht verstanden, weil wir es

nicht gewöhnt sind..., selber zu denken.

 

Einwand: "Ich möchte bis zum Ende leben, als wäre ich unsterblich."

 

Yes. Feiern wir einfach das, was ist.

 

Einwand: "...so finde ich diese Vorstellung doch unglaublich traurig."

 

Wenn du Spaß am traurig-sein hast – auch kein Problem. Dieses Leben hier auf diesem Lolly ist nur... ein Atemzug der Erde. Wie traurig müßte erst die EintagsFliege sein? 😳 !

 

Carpe Diem !

 

Lutsch das Eis, bevor es dir dahintropft!

Jammernd – oder freudig – das ist egal. 

 

 

 

 

Zum Wesen der Demokratie

GF

 

„Kompromisse sind das Wesen einer Demokratie.“

Lamia Messari-Becker

Bei aller Sympathie: Das ist Quark.

 

Billige Kompromisse mögen (derzeit) gängige Praxis sein, sie sind damit noch nicht „das Wesen einer Demokratie“.

 

Das Wesen der Demokratie ist ein intelligent gestaltetes Konglomerat aus Gewaltenteilung, der Option von konstruktiver Teilnahme (Bürgerbeteiligung), von Transparenz und von klarem Gemeinwohl-streben.

 

Wer den Kompromiß in den Blick nimmt, hat´s

beste Ergebnis bereits aus den Augen verloren.

 

Diskussionen & Kompromisse sollten prinzipiell niemals mehr sein als Instrumente für den Notfall.

 

Wo die nötige Geistige Reife anwesend ist, wird

der Notfallkoffer für Interaktion nicht gebraucht.

 

Und wenn in den Parlamenten nicht genug Reife anwesend sein sollte, muß das System in genau diese Richtung justiert werden.

 

Ein paar Vorschläge dazu: https://nirmalo.wordpress.com/eignung/

 

Es braucht...

  • die Einsicht in das Erfordernis (in die Notwendigkeit) der jeweils anstehenden Arbeit,
  • die Gemeinwohl-Ausrichtung als Leitfaden,
  • die Lauterkeit in den Absichten aller Beteiligten.

 

 

 

 

Politik & Inspiration

 

 

Eine Führungskraft, die nicht inspiriert, ist wie ein Fluß ohne Wasser.“ 

 

Lance Secretan

 

Die Politiker brauchen nicht zu inspirieren, sie sollen ihren Job ordentlich machen. Sie müssen auch keine Führungskräfte sein. Eine gut organisierte Struktur braucht keine Führung.

 

Aber die Präsidenten... sollten keinen großen Abstand zur Weisheit bilden, sie sollten auch inspirieren können.

 

Für die Führung in den Wirtschafts-Betrieben... gelten allerdings andere Gesetze.

 

 

 

 

Lüge

z

 

„Frauen sagen selten bewusst die Unwahrheit. Aber sie geben der Wahrheit gern ein bisschen Make-up.“

– Laurence Olivier

Gelogen ist gelogen.

 

Eine Unwahrheit wird weder durch ihren Plot, noch durch das Motiv zur Wahrheit.

 

Die Unwahrheit sagen ist eine Geringschätzung des Belogenen. Zudem ist es auch ein Affront... gegen die eigene Würde.

 

 

 

 

Sprachen

J

 

"Getting in touch with another language is like owning a second soul."

„Eine zweite Sprache zu sprechen bedeutet, eine zweite Seele zu besitzen.“ 

– Le Carré

 

Das mit der "zweiten Seele" ist natürlich Unsinn, bzw... poetische Übertreibung.

 

  • Sprache ist Kommunikationsmittel an den "Rändern" der Individuen.
  • Seele bezeichnet das Innerste – das, was unsere Körper mit dem irdischen Leben verbindet, was sie zusammen hält, was sie lebendig sein läßt.

 

Ja, mit einer anderen Sprache in Berührung zu kommen, erweitert das Blickfeld der einzelnen Person enorm. Genauso, wie jede längere Reise in ein anderes Land. ― Bewußtheit und die entsprechende Offenheit für das Andere... vorausgesetzt.

 

Wäre ich König von Deutschland, JEDES Kind würde sich (spielend!) in mindestens drei Sprachen verständigen können. 🙂

 

Kleine Kinder lernen soo leicht. – Wir können ihnen Gelegenheiten geben! 

 

 

 

 

Stille

z

 

Wo man schreit, ist keine klare Erkenntnis.“

– Leonardo da Vinci

  

Wo hört man das lauteste Geschrei? In den Kindergärten.

Gelegentlich scheinen diese (2) in die Parlamente verlegt.

 

Wo Weisheit -

ist auch Stille.

 

 

 

 

Weisheit

Goe

  

Weisheit ist eine Art Wissenschaft, in der jedoch Theorie und Praxis nicht mehr zu unterscheiden sind: Sie ist die Wissenschaft des geistigen Lebens, das heißt des agierenden Geistes, eine Wissenschaft, die tiefer und geheimer ist als alle anderen Wissenschaften, die einzige, in der es eine notwendige Identität zwischen Erkennen und Tun gibt.

― Louis Lavelle

Louis Lavelle: “Weisheit ist eine Art Wissenschaft”

 

1. Weisheit ist keine Wissenschaft. Schon deshalb nicht, weil sich die uns bekannte Form von Wissenschaft alles UNTERtan machen will. Sie dünkt sich als grundsätzlich größer als alles, was sie untersucht und in ihr primitives System einordnen will.

 

2. Weisheit ist kein System und paßt in kein System. Systeme sind immer klein und können nur Dinge erfassen, die als noch kleiner angesehen werden.

 

Typisch für Vertreter von Systemen ist, daß sie die Grenzen der Möglichkeiten ihres Systems nicht erkennen können.

 

Mit seiner Formulierung will Lavelle die Weisheit wohl aus der Mißachtung heraus auf eine höhere Ebene heben, aber UNTER dem Dach der Wissenschaft.

 

Bloß:  Die Zugangsberechtigung zur

Weisheit ist nicht akademischer Art. 

 

Die Weisheit bedarf keiner Unterstützung, keiner Hilfe, nicht des Wohlwollens und auch keiner Verteidigung. Sie steht für sich selbst.

 

Louis Lavelle: “…in der jedoch Theorie und Praxis nicht mehr zu unterscheiden sind”

 

Weisheit ist ausschließlich (!) Praxis-bezogen und niemals (!) Theorie. 

 

Louis Lavelle: “…eine Wissenschaft, die tiefer und geheimer ist als alle anderen Wissenschaften“

 

◾ Nein, die Weisheit ist keine Wissenschaft – also auch keine unter anderen Wissenschaften.

◾ Und ja, die Weisheit ist tief und geheim in dem Sinne, daß ihr intellektuell nicht beizukommen ist.

 

Voraussetzung

für den Zugang zur Weisheit ist die Anerkenntnis des Größeren 

  

Wer den Raum der Weisheit betreten will, muß

den Verstand draußen bei den Schuhen lassen.

 

Die gute Nachricht:

 

Die Weisheit ist ausnahmslos jedem Menschen

und ohne irgend eine Vorbedingung zugänglich.

 

  

 

 

Vollständig

z

  

Jeder von uns ist ein Engel mit nur einem Flügel. Und wir können nur fliegen, wenn wir uns umarmen.“

Luciano De Crescenzo

 

Luciano, das klingt ein bißchen so, als wären wir allesamt amputiert

😊 Dem ist nicht so. Die Zweigeschlechtlichkeit unserer Körper kann schon mal eine solch eigenartige Idee aufkommen lassen; ebenso unsere – unterschiedlich verteilten – emotionalen Defizite. Dennoch:

 

Wir alle...

sind vollständig.

 

Unsere Leichtigkeit (oder „Schwere“) hängt ganz davon ab, wie sehr wir im Verstand sind: Je mehr wir uns erlauben, unseren Verstand nicht ganz so ernst zu nehmen, desto leichter können wir uns begegnen und desto leichter fallen uns Berührungen.

 

Im ernsten Zustand? So gut wie unmöglich.

 

F r e u d e

schenkt Leichtigkeit.  

Meditationen können zudem helfen.