Jiddu Krishnamurti

 

 

 

 

 

Ein neues Bewusstsein

– von Jiddu Krishnamurti  

  F

   

"Ein neues Bewusstsein und eine völlig neue Moral sind notwendig, wenn sich in unserer heutigen Kultur und Gesellschaftskultur ein radikaler Wandel vollziehen soll. Das ist offensichtlich. Und doch scheinen die Linken wie die Rechten und auch die Revolutionäre diese Tatsache zu übersehen.

 

Jedes Dogma, jede vorgegeben Formel, jede Ideologie ist Teil des alten Bewusstseins – sie sind Erfindungen des Denkens, dessen Aktivität fragmentarisch ist: die Linke, die Rechte, die Mitte. Diese Aktivität des Denkens wird unweigerlich zum Blutvergießen auf beiden Seiten oder zum Totalitarismus führen.

 

Das ist es, was um uns herum geschieht. Man sieht, wie dringend notwendig eine gesellschaftliche, ökonomische und moralische Veränderung ist, aber man regiert weiterhin aus dem alten Bewusstsein heraus, in dem das Denken die Hauptrolle spielt.

 

Das Chaos die Verwirrung und das Elend, in dem sich die Menschheit heute befindet, Spiel sich im Bereich des alten Bewusstseins ab. Ohne eine tiefgreifende Veränderung dieses Bewusstseins wird jede Aktivität des Menschen, sei es auf der politischen, wirtschaftlichen oder religiösen Ebene, nur dazu führen, daß wir uns gegenseitig und die Erde zerstören. Für einen klaren Geist ist das offensichtlich.

 

Man muss sich selbst ein Licht sein.

 

Dieses Licht ist das Gesetz. Es gibt kein anderes Gesetz. Alle anderen Gesetze sind Produkte des Denkens und daher fragmentarisch und widersprüchlich.

 

Sich selbst ein Licht zu sein bedeutet, niemals dem Licht eines anderen zu folgen, wie vernünftig, logisch, traditionsverbunden und überzeugend er auch sein mag.

 

Man kann sich selbst kein Licht sein, wenn man in dunklen Schatten von Autoritäten, Dogmen oder Schlussfolgerungen steht. Wahre Moral entspringt nicht dem Denken und kann auch nicht durch den Druck des gesellschaftlichen Umfeldes erzeugt werden. Sie hat nichts mit Vergan-genheit oder Tradition zu tun.

 

Wahre Moral entspringt der Liebe, und Liebe ist weder Verlangen noch Lust.

 

Sexuelles oder sinnliches

Vergnügen ist nicht Liebe.

 

Freiheit bedeutet, sich selbst ein Licht zu sein, denn dann ist sie nichts Abstraktes, nichts Ausgedachtes. Echte Freiheit ist Freiheit von Abhän-gigkeit, von Bedingungen, von Gier nach Erfahrungen. Wenn man frei von allen Denkmustern ist, ist man sich selbst ein Licht. Und in diesem Licht ist das Handeln niemals widersprüchlich.

 

Ein Widerspruch existiert nur, wenn dieses Licht vom Handeln getrennt ist, wenn der Handelnde von der Handlung getrennt ist. Das Ideal, das Prinzip, ist das furchtlose Ergebnis des Denkens, das nicht zugleich mit diesem Licht existieren kann. Das eine schließt das andere aus.

 

Wenn der Beobachter da ist, ist dieses Licht, diese Liebe nicht da. Der Beobachter ist ein Produkt der Gedanken, aber das Denken ist niemals neu, niemals frei. Es gibt kein 'Wie', kein System, keine Methode – nur das Sehen, das eins mit dem Tun ist.

 

Sie müssen sehen - aber nicht

mit den Augen eines anderen.

 

Dieses Licht, dieses Gesetz, ist weder Ihres noch das eines anderen. Es ist nur ein Licht. Das ist Liebe."

– Jiddu Krishnamurti  ("Das Licht in Dir")

 

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"Wenn Sie versuchen, zu meditieren, ohne Ordnung in Ihrem Leben geschaffen zu haben, werden Sie in die Falle der Illusionen tappen." 

 

Jiddu Krishnamurti  ("Das Licht in Dir")

 

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Susanne G.: "immer wieder seeeehr schön, wohltuend, inspirierend, ermutigend" 

 

Antwort:

 

"Du mußt selber sehen, nicht mit den Augen eines anderen!" 

 

– sagt Jiddu Krishnamurti 

 

Das ist es. Es hilft uns nicht, wenn wir uns ehrfürchtig die weisen oder banalen Worte anderer hagerer oder korpulenterer Leute einverleiben: Es geht um unser eigenes Licht, nicht um dasjenige... von wem auch immer.

 

Susanne G.: "die "Weisen" können uns den Weg aufzeigen - etwas in uns ansprechen - gehen müssen wir ihn dann selbst."

 

Susanne, du sagst: "...die "Weisen" können uns den Weg aufzeigen"

 

Damit sprichst du ihnen eine Führer-Rolle zu. 😊 Die haben diese Leute nicht, die du "die Weisen“ nennst.

 

Weisheit gibt es nicht von anderen, niemals von Außen. Von Außen können wir, von wem auch immer, lediglich haufenweise Worte bekommen. Aber Achtung: Das ist keine Weisheit!

 

Das Besondere an der Weisheit ist, daß sie NUR in jedem selbst aufscheinen kann:

 

Weisheit...

ist nicht vermittelbar.

 

Susanne G.: "Ich denke wir liegen da nicht weit weg voneinander. Ich bin nicht der Meinung, dass wir Weisheiten von jemandem übernehmen sollen, wenn sie nicht für uns selbst richtig sind. Es geht durchaus um Übereinstimmung, auch um kritisches Hinterfragen."

 

Susanne, du sagst: >> dass wir Weisheiten (nicht) von jemandem übernehmen sollen, wenn sie nicht für uns selbst richtig sind. <<

 

Es geht nicht um „sollen“, sondern es geht überhaupt gar nicht. Es ist nicht möglich, eine Weisheit von jemand anderem zu überneh-men. Wenn wir von jemand anderem etwas übernehmen, fangen wir an zu glauben.

 

Glauben ist eine kindliche (2) Haltung und nicht eine weise (6).

 

Wenn wir mit einer vermeintlichen Weisheit in (Über-)Einstim-mung sind, dann können wir sie auch gleich selbst formulieren. Dann brauchen wir dazu niemanden sonst.

 

Darum wird so oft gesagt, daß wir doch gefälligst unser eigenes Licht leuchten lassen sollten und dieses nicht aus lauter Faulheit unter jemandes Büste schieben sollen...

  

Susanne G.: "jedem das Seine. Für mich sind solche Texte Nahrung für die Seele. Wir können uns mit wesentlich Schlechterem die Zeit vertreiben. Ich hab versucht meine Sicht zu erklären, mich verständlich zu machen. Scheinbar ohne Erfolg. Es ist mir auch nicht wichtig."

 

Jiddu Krishnamurti sagt weiter oben:

 

"Sexuelles oder sinnliches Vergnügen ist nicht Liebe."

 

Wahr oder nicht wahr?

 

Es ist wahr: Sexuelles Begehren entspringt der Bedürftigkeit. Bedürftigkeit gehört zu den untersten Ebenen (1) und (2) unserer Reife, Liebe geschieht auf den höchsten...

 

Liebe kennt

keine Bedürftigkeit.

 

Susanne, du sagst: „Für mich sind solche Texte Nahrung für die Seele.“

 

Was, wenn die Seele so wenig Nahrung braucht, wie der Löwe deine Streicheleinheiten? Was, wenn es bloß der Verstand ist, der solche Texte ganz nett oder niedlich findet?

 

Das Fatale an den Texten der „Weisen“, wie du diese Leute nennst ist: Sie liefern unserem Verstand nette Unterhaltung – das ist alles.

 

Der Verstand treibt also Mißbrauch... mit diesen Texten: Sie verhindern, daß wir selbst mit der uns  e i g e n e n  Klarheit in die Dinge sehen; sie verhindern, daß wir  uns selbst ein Licht  sind.

 

Mit den Texten anderer...

blockieren wir die Intelligenz.

 

Veronika: "Nirmalo, ich empfinde es als sehr gewagt, von Dir, die Erfahrungen und Erkenntnisse, von Jiddu Krishnamurti - als 'niedlich' & 'nett' zu bezeichnen, auszuweisen ...nur, weil Dein eingener Horizont begrenzt ist....kopfschüttel*"

 

Es ist spät geworden. 😉 (03:32 Uhr)  Gute Nacht!

 

Veronika: "Gute Nacht..."

 

Susanne G.: "Nirmalo: Damit degradierst du diese Texte und stellst sie auf die gleiche Ebene wie andere echt banale Unterhaltung, die eher als Ablenkung von uns selbst dienen. Ich behaupte, dass folgendes zumindest für mich gilt: Wenn man diese Texte nicht nur konsumiert, zügig liest - bewertet und weiter gehts, sondern sich für einen Moment in die Stille zurückzieht, sich darauf wirklich einlässt, reflektiert, hinterfrägt etc. das Ganze noch besser in einer Gruppe um sich danach darüber auszutauschen, wer "was" herausliest und was wie versteht ohne einander anzugreifen. Ich glaube das hat den größten Nutzen, um zur eigenen Klarheit zu kommen. Super, wenn sehr verschiedene Menschen zusammenkommen. Das geschieht nicht von gleich auf jetzt, das ist ein Prozess. Mich würde dabei nun sehr interessieren, wie deine Empfehlung für den Weg zur eigenen Klarheit ist? Und Bedürftigkeit klingt sehr negativ. Sexualität ganz allgemein ist in der Regel ein wesentliches Bedürfnis. Bedürfnisse hat jeder und sind normal, gehören dazu. Bedürftigkeit klingt nach Schwäche. Dass Sexualität keine Liebe braucht, dürfte inzwischen jeder wissen und der Trend geht ja noch mehr in die Richtung Sexualität als etwas völlig getrenntes von Liebe zu sehen. … Nimmt Bezug auf diesen Auszug von dir: 

 

"Das Fatale an den Texten der „Weisen“, wie du diese Leute nennst ist: Sie liefern unserem Verstand nette Unterhaltung – das ist alles. 

Der Verstand treibt also Mißbrauch... mit diesen Texten.

Sie verhindern, daß wir selbst mit der uns  e i g e n e n  Klarheit in die Dinge sehen; sie verhindern, daß wir uns selbst ein Licht sind.

Mit den Texten anderer blockieren wir unsere Intelligenz."

  

Susanne, du sagst: "Damit degradierst du diese Texte"

 

Ich kann nur de-gradieren, was du vorher – unnötigerweise – gradiert hast. Was der Mann sagt, ist nichts Besonderes. Jeder von uns kann diese banalen Erkenntnisse gewinnen – falls wir uns denn dafür öffnen und den Mut zur Wahrheit aufbringen!

 

Erkenntnisse sind so „banal“

wie Regentropfen in London.

 

Für Wüstenbewohner jedoch sind sie etwas „ganz Besonderes“.

 

Wenn wir ständig einen Schirm tragen, wenn wir versuchen, uns vor Erkenntnissen zu schützen,  s c h e i n e n  sie etwas Besonderes zu sein, sind es aber nicht.

 

Susanne, du sagst: "Wenn man diese Texte nicht nur konsumiert, (...) sich für einen Moment in die Stille zurückzieht, sich darauf wirklich einlässt"

 

...dann befindest du dich in der Halle der Weisheit. Dort, wo kein Ego ist. Das nenne ich „Intelligentes Lesen“, was aber nur sehr selten praktiziert wird. Es ist eine gewisse Einstimmung... die durch den Rückzug in die Klausur, in die eigene Mitte geschieht. Du wirst es schon bemerkt haben: Dann ist der Text gar nicht mal so wichtig, er ist dann eher ein Transmitter, ein Auslöser.

 

Susanne"Bedürftigkeit klingt sehr negativ"

 

Wieso? Es ist nichts verkehrt daran, wenn ich mich grad mal bedürftig fühle – nach wem oder was auch immer. Das ist der Raum des Kleinkindes. Ich sollte es nur nicht mit „Liebe“ verwechseln, die schwingt nun mal in höheren Oktaven.

 

Susanne"Dass Sexualität keine Liebe braucht"

 

Yes, der Sex kommt bestens ohne jede Schwülstigkeit aus und auch ohne das, was wir Liebe nennen. Die Art bleibt erhalten und... Lust-Gewinn geschieht. Das ist die eine Wahrheit.

 

Die andere: Liebe ist aber auch nicht zu verhindern Sie kann überall und in jedem Moment und Jedem geschehen. Selbst mitten im vergnüglichen Sex. Die Wahrscheinlichkeit ist sogar groß: Einmal, weil Lust und Freude geschehen und damit auch Entspanntheit, Loslassen, Dankbarkeit und auch durch die Totalität der Beteiligten und ihres Im-Moment-Seins. Alles das sind... Öffnungen für Liebe.

 

Liebe ist anarchisch,

ist unkontrollierbar.

 

Susanne"Mich würde dabei nun sehr interessieren, wie deine Empfehlung für den Weg zur eigenen Klarheit ist?"

 

Gnadenlose

Bereitschaft

zur Wahrheit.

 

Ohne die faule Unwahrheit, daß Wahrheit und Weisheit nur etwas für vermeintlich „große Geister“ seien. Für beides werden weder Wissen, noch Ausbildung gebraucht. Und..., wie du oben in etwas anderen Worten selbst bereits sagtest: Das Ego ständig einen Schritt zurück treten lassen.

 

Susanne"...ohne einander anzugreifen"

 

Das wird so empfunden und kreiert die Dramen, wenn sich mindes-tens zwei Leute im Ego verstrickt haben und sich dort aneinander festklammern das ist etwas kindlich (2). 

 

Wenn die Mehrheit der Beteiligten eher an Wahrheit, denn an Ego interessiert ist, wird das nicht so leicht passieren. Es ist eine Frage der Reife.

 

 

Jiddu Krishnamurti sagt: „Man kann sich selbst kein Licht sein, wenn man in dunklen Schatten von Autoritäten ... steht.“

 

So is. Da müssen wir raus und... endlich mal anfangen, uns auf die   e i g e n e n  Füßen zu stellen.

 

Wie die „Autorität“ heißt, die wir uns gestaltet haben, um uns selbst(-verschuldet) unmündig zu halten, spielt dabei keine Rolle.

 

Buddhas letzte Worte sollen gewesen sein:

 

„Sei dir selbst ein Licht!“

 

Jiddu hat das verstanden.

 

Susanne G.: "Versteh dich jetzt besser! Und stimme dir überwiegend zu, wie du es oben beschrieben hast. Ich erkenne die Gleichheit aller Menschen an. Keiner ist mehr oder weniger wert. Etwas, das vielleicht nicht so einfach zu verstehen ist. Ich nehme es einfach für mich jetzt so an. Die Gründe zu erklären, würde jetzt zu viel Raum einnehmen. Ich stelle niemanden mehr auf ein Podest. Selbst Christus wollte nicht, dass wir ihn auf ein Podest stellen. Wir sollten unser Licht nicht unter den Scheffel stellen, uns selbst und anderen ein Licht sein. Dazu bedarf es keiner äußerlichen Perfektion. Danke auch! Lieben Gruß"

  

Bei diesem Gruß ist das personale   i c h  außen vor: 

 

              Das Höchste in mir

         grüßt das Höchste in dir.  

 

 

  

Veronika, du sagst: "Nirmalo, ich empfinde es als sehr gewagt, von Dir, die Erfahrungen und Erkenntnisse, von Jiddu Krishnamurti - als 'niedlich' & 'nett' zu bezeichnen, auszuweisen ...nur, weil Dein eingener Horizont begrenzt ist"

 

Worauf soll ich deiner Meinung nach denn warten? Bis sich mein Horizont erweitert hat? Soll ich einen Joint rauchen? 😊 Ich habe einige „Kiffer“ gesehen und gehört, aber noch keinen gefunden, dessen Weisheit durch den Stoff auch nur einen kleinen Hüpfer gemacht hätte.

 

Wir haben den Horizont, den wir haben.

 

Auch J. Krishnamurti ist durch den seinen begrenzt. Diese Begren-zung muß uns aber nicht daran hindern, die uns zur Verfügung stehende Intelligenz dankbar anzunehmen und zu nutzen.

 

Wenn wir scharf (genau genug) beobachten, dabei wahrhaftig sind und das Ego ein paar Meter hinter uns zurück lassen, tun sich die Tore der Weisheit auf und das... für Jedermann.

 

Die Existenz ist hier ziemlich kommunistisch veranlagt. Sie verlangt keine Voraussetzungen. Selbst Analphabetentum schützt uns nicht vor der Weisheit. (Intellektualität schon eher. 😉 )

 

Schönen Sonnen*Tag!

 

Veronika: "Guten Abend Nirmalo, ich möchte, keine Wiederholungen hier aufschreiben, weil, @Susanne, hat es sehr trefflich, in ihren Beiträgen, ausgeführt und auf den Punkt gebracht, das gefällt mir … Ja, jeder Mensch macht Seines, aus seinen Möglichkeiten, die ihm gerade zur Verfügung stehen und gut ist ...und wenn dann noch ein Austausch, eine Unterhaltung stattfinden soll ...nun, dann einfach den Respekt vor dem Anderen nicht unterwegs verlieren ...und Alles*, wird gut. Konstruktive Kritik, ist immer gut, weil sie den/die Menschen weiter bringt, bewusster werden lässt … Be-Wertungen & Urteile, sind hinderlich, im Austausch & Verstehen, usw.... (*Und, ich erkenne durchaus, auch meinen Anteil, was das Destruktive angeht. Dir, weiters einen schönen und harmonischen Abend... Namaste

 

Guten Morgen, Veronika, du sagst: "Susanne, hat es sehr trefflich, in ihren Beiträgen, ausgeführt und auf den Punkt gebracht, das gefällt mir"

 

Na, dann ist mir das wohl nicht gelungen 😊 ?

 

Du sagst: "wenn dann noch ein Austausch, eine Unterhaltung stattfin-den soll"

 

Wenn du jemanden wie Krishnamurti zitierst, bringst du eine ganz andere Qualität ins Spiel, dann lädst du auf eine geistige Ebene ein, auf der die „Wahrheit“ relevant ist, und nicht die „Unterhaltung“.

 

Du sagst: "Konstruktive Kritik, ist immer gut"

 

Ist eine Frage der Reife. Normalerweise sind wir hauptsächlich im Ego, nicht auf dem Level der Wahrheit. Und das Ego fühlt sich immer sehr schnell angepisst. Für das Ego ist Wahrheit der reinste Horror.

 

Ein Mann wie Krishnamurti

ist auf Wahrheit ausgerichtet.

 

Er schert sich deshalb weder um das eigene, noch um das kuschelige Gefühl der Zuhörer. Beides zusammen geht nun mal nicht: Entweder Wahrheit – oder Wohlgefühl. Wer sich aber dennoch bei ihm wohl fühlt, hat ihn scheint´s nicht verstanden.

 

Er sagt z.B., daß die kriegerische Art, wie der Mensch mit dem Menschen umgeht, nur geschehen kann, weil bei uns derzeit das Denken immer noch die Hauptrolle spielt.

 

Aber wir halten doch soo große Stücke vom DENKEN.

 

Denken ist uns derart wichtig, daß wir sogar unsere gesamte Existenz davon abhängig gemacht haben: „Ich denke, also bin ich.“ Und davon sollen wir uns frei machen? Hat er sie noch alle 😊 ?

 

Veronika: "Guten Morgen Nirmalo,  Zitat/ Nirmalo:

 

"Wenn du jemanden wie Krishnamurti zitierst, bringst du eine ganz andere Qualität ins Spiel, dann lädst du auf eine geistige Ebene ein, auf der „Wahrheit“ relevant ist, nicht aber „Unterhaltung“

 

Ja!

 

Und trotzdem kann auch auf dieser ebene die Du erwähnst, das Ganze zu einer Unterhaltung (unterhalten) werden...wenn sie es nicht direkt schon ist, es kommt dabei, auf mich selbst und mein gegenüber an. 

Zitat Nirmalo: 

 

Veronika, du sagst: "Konstruktive Kritik, ist immer gut" Ist eine Frage der Reife. Normalerweise sind wir hauptsächlich im Ego, nicht auf dem Level der Wahrheit. Und das Ego fühlt sich immer sehr schnell angepisst. Für das Ego ist Wahrheit der reinste Horror.

 

Warum schreibst Du nicht in Ich-Form, wenn Du mir etwas mitteilen möchtest, dann wird das Ganze etwas leichter, für uns, um vielleicht doch zu einer Verständigung zu kommen, meinst Du nicht auch?

 

Was Du schreibst, liest sich für mich so wie aus einen Lehrbuch.

 

Ich weiß nichts über deine persönliche Reife und Du nicht über meine, also, wo wir jeweils stehen...deshalb, verstehe ich nicht, was Du mit mir teilen möchtest?

  

Veronika:

Zitat/Nirmalo: Er sagt z.B., daß die kriegerische Art, wie der Mensch mit dem Menschen umgeht, nur geschehen kann, weil bei uns derzeit das Denken immer noch die Hauptrolle spielt.

 

Ja! Was verstehst Du da nicht? Wer ist WIR, der/die große Stücke auf das Denken halten? Und, ja, ich fühle mich sehr wohl mit Jiddu Krishnamurti. Ob ich nun seine Videos mir ansehe/anhöre oder seine Bücher lese. Das Kapitel: 'Ein neues Bewusstsein'..., habe ich übrigens aus seinem Buch: 'Ein Licht in dir' abgeschrieben...

  

Thomas M.: "Ich denke, die wichtigste Aussage JK´s, um die sich letzten Endes alles dreht, lautet "Der Beobachter ist das Beobachtete", sie ist zugleich auch am schwierigsten zu verstehen und ihre Implikationen sind fundamental."   

  

Jiddu Krishnamurti sagt oben: "Wahre Moral entspringt der Liebe."

 

Das ist Quark. Keine Moral entspringt der Liebe. Im Gegenteil: Moral ist ihr kläglicher Ersatz.

 

Das ist ja, als würde man sagen: „Die wahre Dunkelheit entspringt der Morgensonne.“ 😊 Wenn die Sonne scheint, ist Dunkelheit kein Thema mehr, sie ist einfach weg.

 

Liebe und Moral sind wie Feuer und Wasser: Taucht Liebe auf, verschwindet jede Moral komplett, löst sie sich in Wohlgefallen auf.

 

Wozu eine Moral, wenn Liebe da ist?

 

Moral ist eine Krücke.

Wer gesunde Beine hat, braucht keine.

 

Irgendeine Moral wird nur dort und nur so lange gebraucht, wie sich eine bestimmte Anzahl von Menschen von der unbedingten Liebe abgeschnitten sieht.

 

Moral entspringt der kollektiven Unfähigkeit,

sich auf die Frequenz der Liebe einzustimmen.  

 

Es ist ja nicht so, daß die Mystiker aus einer uns fremden Galaxie kommen und uns Geschichten erzählen, die uns entsprechend fremd wären. Nein, sie sind Menschen wie du und ich und alles was sie erzählen, können wir selbst überprüfen – eben weil wir uns... wirklich  n i c h t  unterscheiden.

 

Auch ihr Wahrheits-Sensorium ist dem unseren gleich. Ebenso die Fähigkeit zu Mitgefühl.

 

Der einzige Unterschied – der aber keiner sein muß: Sie verleugnen die mystische Seite in sich (und in uns) nicht. Sie sind sich ihrer mystischen Seite bewußt und ebenso unserer mystischen Seite – auch wenn wir selbst diese ständig auf Deubel-komm-raus leugnen.

 

Von einem Gelehrten können wir uns unterscheiden: Durch sein Studium hat er uns gegenüber einen Wissensvorsprung. Er hat uns etwas voraus, etwas, das wir nicht haben.

 

Der Mystiker...

hat uns nichts voraus.

 

Er hat das Wissen fallen gelassen: Es hatte sich als bedeutungslos erwiesen.

 

Deshalb konnte ein 12-jähriger Jesus die Schriftgelehrten – die Intellektuellen – tagelang herausfordern und sie dabei auch noch ziemlich alt aussehen lassen. Der junge Bursche hatte von Oxford noch nichts gehört: Er kam aus einer Handwerkerfamilie, aus einem bildungsfernen Haushalt. Die Herren „Professoren“ stützten sich auf ihr BücherWissen – der Junge brauchte nicht mal einen Spickzettel. Da zeigt sich die Kraft der Mitte.

 

Das – was einen Mystiker ausmacht – haben auch wir alle... an jedem Ort, zu jeder Zeit und in gleichem Maße zur Verfügung.

 

Religio = Rückbindung

 

Bücherwissen ist Teil der „äußeren Welt“. Der Mystiker ist nicht mehr in der äußeren Welt verstrickt, er schaut nach Innen. Und von dort, nämlich von Innen heraus... schaut er auf die Welt, wenn er spricht.

 

Deshalb ist ihm auch das Ego ohne jede Bedeutung, denn in der Mitte existiert es gar nicht. Statt dessen ist ihm die Wahrheit jetzt und hier viel näher. 

 

Aber dennoch dürfen wir ihnen nicht  g l a u b e n  – weil wir damit unser eigenes Licht verraten.

 

Wir müssen  selber

sehen, was wahr ist.

 

Wir tun einem Mann wie J. Krishnamurti keinen Gefallen, wenn wir bloß an seinen Worten hängen. Er hat sich stets dagegen ver-wahrt, als Führer, Meister oder Lehrer angesehen zu werden. Denn:

 

Er hält uns für fähig, mit Hilfe unserer eigenen lichten Intelligenz – also auch in eigener Verantwortung – unseren Lebensweg zu gehen.

   

Susanne G.: "Selbst Christus wollte nicht, dass wir ihn auf ein Podest stellen. Wir sollten unser Licht nicht unter den Scheffel stellen, uns selbst und anderen ein Licht sein. Dazu bedarf es keiner äußerlichen Perfektion."

 

Dem ist nichts hinzuzufügen. 🙏

 

 

 

 

Zitate des Jiddu Krishnamurti

 

 

Achtsamkeit ist ein aufmerksames Beobachten, ein Gewahrsein, das völlig frei von Motiven oder Wünschen ist, ein Beobachten ohne jegliche Interpretation oder Verzerrung.

 

Alleinsein ist keine Isolation, es ist nicht das Gegenteil von Einsamkeit, es ist ein Seinszustand, wenn alle Erfahrung, alles Wissen ein Ende haben. (Über die Liebe)

 

Alles, was manifest ist, kann zerstört werden, aber

was nicht manifest ist, existiert außerhalb der Zeit.

 

Analyse ist eine Form der Lähmung und

kann nicht die Kränkungen auflösen.

 

Auf der materiellen Ebene braucht man natürlich Zeit, um von hier nach dort zu gelangen, aber auf der psychischen Ebene existiert keine Zeit. Das ist eine ungeheuerliche Wahrheit, eine ungeheuer wichtige Tatsache, und wenn man sie entdeckt hat, hat man sich von allen Traditionen freigemacht.

 

Aufmerksamkeit ist also gleichbedeutend mit völliger Konfliktfreiheit, einem geistigen Zustand, in dem Zielgerichtetheit und Willen keinen Platz haben.

 

Bei der Förderung der geistigen Entwicklung 

sollte nicht die Konzentration, sondern die 

Aufmerksamkeit im Mittelpunkt stehen.

 

Bei der Meditation geht es darum, die Wahrheit in jedem Augenblick zu sehen – nicht die absolute Wahrheit, sondern in jedem Moment das Wahre und Unwahre.

 

Beziehung ist der Spiegel, in dem wir uns selbst sehen, wie wir sind.

 

"Bitte hören sie genau hin. Niemand wird Ihnen all diese Dinge sagen; nehmen Sie das Gesagte deshalb bitte ganz aufmerksam auf, so dass bereits der Akt des Hörens zu einem Wunder wird. 

In diesem Zustand der Aufmerksamkeit gibt es keine Grenze, keine Begrenzungen, und deshalb keine Richtung. Es existiert nichts außer dieser Aufmerksamkeit, kein „ich“ und kein „du“, keine Dualität. 

Wir werden dazu erzogen und konditioniert, uns in bestimmte Richtungen zu bewegen – von hier nach dort. Wir haben eine Idee, einen Glauben, eine Vorstellung, dass es dort eine andere Wirklichkeit geben müsse, einen Zustand der Glückseligkeit und bewegen uns in diese Richtung.

Wenn Sie sich konzentrieren und in eine bestimmte Richtung gehen oder denken, ist in Ihrem Geist kein Raum. Sie haben keinen inneren Raum wenn Ihr Geist vollgestopft ist mit Vorlieben und Bindungen, mit Ängsten und Wünschen, mit Verlangen nach Vergnügen, Macht und Status. Dann herrscht in Ihrem Geist drangvolle Enge.  

Wo Aufmerksamkeit herrscht, gibt es keine Richtung, sondern Raum."

 

Das Streben nach einem Vorbild führt zu jeder Art Konflikt, Illusion und Heuchelei. Wohingegen das Verstehen dessen, was ist – und das ist das einzige, das wir tatsächlich haben, zu einem ganz anderen Zustand des Geistes führt.

 

Das Verstehen dessen, was ist, ist das einzig Wichtige – nicht die Formulierung dessen, was sein sollte. Diese Teilung zwischen dem, was ist und dem, was sein sollte, ist der Ursprung jeden Konflikts.

 

Dem zu lauschen, was ist ist, bringt Befreiung mit sich. Die Wahrheit macht frei, nicht das Bemühen frei zu werden.

 

Der Geist nimmt seine eigene Beschreibung wahr, verfängt sich darin und denkt, er sähe Tatsachen, wo er in Wirklichkeit doch nur der Gefan-gene seines eigenen Gedankenprozesses ist.

 

Der Mensch, der blüht

ist der Mensch, der ist; 

nicht der Mensch, der wird. 

 

Die Alten haben immer die Jungen geopfert.

 

Die Computer sind sehr gelehrt.

Gelehrsamkeit hat nicht das geringste mit Intelligenz zu tun.

 

Die Fähigkeit zu beobachten, ohne zu werten, ist die höchste Form der Intelligenz.

 

Die Fülle des Lebens liegt in der Stille des Geistes.

 

Die meisten von uns sind auf Ergebnisse aus, wollen Ziele erreichen; wir wollen ständig die Oberhand gewinnen und uns durchsetzen. Auf diese Art ist echtes Zuhören nicht möglich. Nur wenn man zuhört, vernimmt man das Lied der Worte.

 

Die Revolution, diese psychologische, kreative Revolution, in der das „Ich“ nicht mehr existiert, entsteht nur, wenn der Denker und das Gedachte eins werden, wenn es keine Dualität mehr gibt, in der der Denker das Denken kontrolliert.

 

Die Vorstellungskraft hat keinen Platz in der Meditation. Sie muss vollkommen beiseite bleiben, denn ein Geist, der sich seiner Einbil-dungskraft bedient, kann nur Selbsttäuschungen hervorbringen. Der Geist muss klar und ohne Bewegung sein. Im Licht dieser Klarheit offenbart sich das Zeitlose.

 

Die „Wandlung der Gesellschaft“ ist nicht so wichtig; sie wird sich natürlich und zwangsläufig ergeben, wenn der Mensch die innere Wandlung vollzogen hat. (Jenseits der Gewalt; 1973)

 

„Die Welt ist genauso voller Meinungen wie von Menschen. Und du weißt was eine Meinung ist. Einer sagt das, und jemand anderes sagt das. Jeder hat eine Meinung, aber Meinung ist nicht die Wahrheit; Hören Sie deshalb nicht auf eine bloße Meinung, egal wer sie ist, sondern entdecken Sie selbst, was wahr ist. Die Meinung kann sich über Nacht ändern, aber wir können die Wahrheit nicht ändern.“ 

 

"Du bist eine Sekunde lang vollkommen bewußt und in der nächsten bist du vielleicht unachtsam. Aber sei dir bewußt, daß du unachtsam bist. Sage nicht: «Unachtsamkeit muß zur Achtsamkeit werden.» Da-durch erzeugst du nur einen Konflikt und in diesem Konflikt hören Bewußtheit und Achtsamkeit vollkommen auf."

 

"Du kannst dir nicht antrainieren, aufmerksam zu sein. Aber du kannst dir gewahr sein, wenn du unaufmerksam bist. Und wenn du dir gewahr bist, dass du unaufmerksam bist, dann bist du aufmerksam."

 

Durch Anpassung werden wir zu mittelmäßigen Nachahmern, zu Rädern in der grausamen Maschine der Gesellschaft.

 

Du willst Visionen haben, und wenn du irgendeine Droge nimmst oder ausreichend durch eine bestimmte Religion konditioniert bist, dann wirst du auch Visionen haben. Ein Mensch, der ständig an Christus, Buddha oder wen auch immer denkt, wird früher oder später diese Erfahrungen und Visionen haben, aber diese entsprechen nicht der Wahrheit. Sie haben nichts, aber auch gar nichts mit der Realität zu tun. Sie sind lediglich selbst projizierte Phänomene; sie sind das Ergebnis deines Verlangens nach Erfahrungen. Deine eigene Konditionierung projiziert das, was du sehen willst.

 

Ehrgeiz ist Angst.”

 

Eine echte menschliche Beziehung zu haben heißt, absolut

keine Vorstellung, kein Bild, keine Schlußfolgerung zu haben.

 

Ein Ideal ist reine, vom Ego fabrizierte Phantasie. Das Ideal

zu verwirklichen ist eine Flucht vor dem, was tatsächlich ist.

 

Ein Mensch, der ein neues Leben, eine neue Art zu leben, entdecken möchte, muss die außergewöhnliche Qualität der Stille erforschen. Aber Stille kann es nur geben, wenn die Vergangenheit gestorben ist – ohne jedes Argumentieren, ohne jedes Motiv, ohne zu sagen: «Ich werde eine Belohnung dafür bekommen, dass ich die Vergangenheit aufgebe.»

 

Ein Mensch, der glücklich ist und liebt, sehnt sich nicht nach Besitz. Er lässt sich nicht durch Macht, Status oder Autorität verführen. Nur die Unglücklichen, die Leidenden, streben nach Macht und Erfolg, um ihrer eigenen Unzulänglichkeit zu entfliehen.

 

Es zeugt nicht von geistiger Gesundheit, an eine von Grund auf kranke Gesellschaft gut angepasst zu sein.

 

Frei zu sein heisst nicht, nur zu tun was man will, oder dass man die Bindungen äusserer Umstände zerbricht. Frei zu sein bedeutet das ganze Problem des Abhängigseins zu verstehen.

 

Gelehrsamkeit hat nicht das Geringste mit Intelligenz zu tun.

 

Gewahrsein ist keine Verpflichtung zu etwas. Gewahrsein ist eine Beobachtung des Außen und Innen, das keine Richtung mehr hat. Du bist gewahr, aber das, was du gewahr bist, wird nicht gefördert oder unterstützt. Gewahrsein ist keine Konzentration auf etwas."

 

Ich habe immer wieder betont, daß es keine Rolle spielt, aus welcher Quelle Sie das Wasser schöpfen, solange es rein ist und solange das Wasser den Durst der Menschen löscht."

 

„Ich habe nichts gegen das, was geschieht.“

 

Ich weiß nicht, ob du je bemerkt hast, dass absolute Stille herrscht, wenn du vollkommen aufmerksam bist.

 

Im Wesen von Beobachtung – seiner wahren Bedeutung – gibt es kein Denken; da gibt es kein Zentrum eines “Ichs”, das “dich” anschaut.

 

Indem man das Unechte verwirft, findet man das Echte.

 

"In der Pflicht gibt es keine Liebe." 

 

In Momenten vollkommenen Alleinseins, das sich nur dann einstellen kann, wenn alle Fluchtmöglichkeiten und deren eigentliche Bedeutung wahrhaft erkannt worden sind, tritt das Glück des Augenblicks zutage.

 

Intelligenz, die voll erwacht ist, ist Intuition, und Intuition ist die einzig wahre Führung im Leben.

 

Intelligenz hat nicht das geringste mit Denken zu tun. Die Intelligenz kommt zur Wirkung, wenn der Geist das Ganze sieht, das endlos Ganze – nicht mein Land, meine Probleme, meine kleinen Götter, meine Meditationen.

 

Jeder Führer, den wir wählen, wird sein wie wir; wir werden keinen Führer wählen, der völlig verschieden von uns ist.

 

Kannst du im täglichen Leben ohne Vergleichen auskommen? Kannst du ganz und gar aufhören zu vergleichen, nicht in der Meditation, sondern im täglichen Leben? Natürlich vergleichst du, wenn du dich zwischen zwei Materialien entscheiden musst, zwischen diesem und jenem Stoff; du vergleichst zwei Autos miteinander oder verschiedene Wissenszweige, aber wir vergleichen uns auch psychisch, innerlich, mit anderen. Können wir, wenn dieses Vergleichen aufhört – und es muss aufhören -, können wir dann vollkommen für uns alleine stehen? Das geschieht, wenn man aufhört zu vergleichen – es bedeutet nicht, dass man vor sich hinvegetiert. Kannst du also im täglichen Leben aufhören zu vergleichen? Tu es einmal und du wirst feststellen, was es bedeutet. Du wirfst eine ungeheure Last ab. Und wenn du eine solche unnötige Last abwirfst, hast du eine Menge Energie zur Verfügung.

 

Konflikt ist nichts weiter als das Leugnen dessen, was ist, oder das Davonlaufen vor dem, was ist. Einen anderen Konflikt gibt es nicht. Unser innerer Konflikt wird immer komplexer und unlösbarer, weil wir uns weigern, uns dem zu stellen, was ist.

 

"Konzentration ist einschränkend, auf einen bestimmten Bereich be-grenzt, während Achtsamkeit grenzenlos ist."

 

Living is not merely going to the office, or passing examinations, or having children, or the everlasting struggle for bread and butter; that is only part of it. Living also implies seeing the trees, the sunlight on the river, a bird on the wing, the moon through the clouds; it is to be aware of smiles and tears, of turmoils and anxieties; it is to know love, to be gentle, compassionate, and to perceive the extraordinary depth and width of existence.

Leben bedeutet nicht nur, ins Büro zu gehen oder Prüfungen zu bestehen oder Kinder zu haben oder der ewige Kampf um Brot und Butter; das ist nur ein Teil davon. Leben bedeutet auch, die Bäume zu sehen, das Sonnenlicht auf dem Fluss, einen Vogel auf dem Flügel, den Mond durch die Wolken; es bedeutet, sich des Lächelns und der Tränen, des Aufruhrs und der Ängste bewusst zu sein; es bedeutet, Liebe zu kennen, sanftmütig und mitfühlend zu sein und die außergewöhnliche Tiefe und Weite der Existenz wahrzunehmen. 

 

Lernen ist ein endloser Prozess. 

Wissen hingegen... ist begrenzt.

 

Liebe ist immer lebendige Gegenwart.     Was ist Liebe?

 

Man kann mit einem anderen Menschen nur in Harmonie leben, wenn man in sich selbst harmonisch ist. Daher ist es in einer Beziehung so wichtig, nicht auf den anderen, sondern auf sich selbst achten.

 

Meditation bedeutet, bei allem, was man tut, völlig aufmerksam zu sein – beispielsweise darauf zu achten, wie man mit jemandem spricht, wie man geht, wie man denkt, was man denkt. (Das Licht in dir)

 

Nur da, wo die Liebe fehlt, gibt es die 

vielen und den einen – Exklusivität.

 

„Nur ein Mensch, der mit vollkommener Selbsthingabe auf einen Baum oder die Sterne oder das glitzernde Wasser eines Flusses schaut, weiß, was Schönheit ist; und wenn wir wirklich sehen, sind wir in einem Zustand der Liebe. Schönheit liegt in der völligen Preisgabe des Beobachters und des Beobachteten, und Selbsthingabe kann es nur in strenger Einfachheit geben – nicht in der Einfachheit der Bekleidung, der Ideen, der Nahrung und des Benehmens –, sondern es ist eine selbstverständliche Einfachheit, die völlige Demut ist. Dann gibt es keine Zielsetzung, keine Leiter, die zu erklimmen ist. Es gibt nur den ersten Schritt, und dieser erste Schritt ist der ewigwährende Schritt. Wenn Liebe nicht mehr mit Begehren und Lust verbunden ist, dann ist sie tief und zart. Sie ist gleich der Schönheit etwas völlig Neues – an jedem Tag.“

 

„Nur jemand, der weiss, was Schönheit ist, blickt einen Baum oder die Sterne oder das funkelnde Wasser eines Flusses mit völliger Hingabe an, und wenn wir wirklich sehen, befinden wir uns im Zustand der Liebe.“ 

 

Ohne sich selbst zu kennen, können Sie machen, was Sie

wollen, aber der Zustand der Meditation ist unmöglich.

 

Ohne Vergleiche zu leben erfordert große Intelligenz und Sensibilität, weil es dann keine Beispiele mehr gibt. Es gibt nichts, was sein sollte, keine Ideale und keine Helden. Wir beginnen mit dem, was tatsächlich ist. Um zu verstehen, was tatsächlich ist, brauchen wir keine Vergleiche. Wenn wir vergleichen, zerstören wir das, was ist.

 

Sich selbst zu verstehen, ist

der Anfang der Weisheit.

 

Sie können im Geist das Modell einer idealen Beziehung entwerfen, aber das ist nur eine Flucht vor der Wirklichkeit.

 

Sobald du erkennst dass du so bist wie die restliche Menschheit, bekommst du eine grosse Kraft. Dann hast du die enge Rinne der Individualität, den engen Kreis des “ich” und “du”, des “wir” und “sie” durchbrochen.

 

Solange der Erfolg unser Ziel ist, können wir unsere Ängste nicht loswerden, denn der Wunsch, erfolgreich zu sein, bringt unweigerlich die Angst zu versagen hervor.

 

Solange du ehrgeizig bist, die Spitze deiner Gesellschaft erreichen willst und nach Leistung und Erfolg strebst, wirst du ein Auslöser des Krieges sein.”

 

Solange es Nationalismus gibt, solange du glaubst, Deutscher, Russe oder Amerikaner zu sein, ausschließlich einer bestimmten Nation anzu-gehören, solange wird es Kriege geben. Solange du Christ bist und ich bin Hindu oder du bist Muslim und ich bin Buddhist, ist die Vorausset-zung für Krieg geschaffen.

 

Solange wir besitzen wollen, werden wir niemals lieben.

 

Um sich zu erkennen, wie man ist, braucht es eine außerordentliche geistige Beweglichkeit, denn das, was ist, verändert sich ständig, und wenn der Geist fähig sein soll, ebenso schnell zu folgen, darf er nicht an irgendein Dogma, einem Glauben oder ein Handlungsschema gebunden sein.

 

Verstehen findet nur statt, wenn du dich in einer großen Krise befindest und du keine Lösung mehr siehst. Dann wird dein Geist ganz still und in dieser Stille tritt das Verstehen ein. Das ist allen von uns schon einmal geschehen. Wenn du mit etwas konfrontiert wirst, für das es einfach keine Lösung gibt, versuchst du alles: Du fragst andere, du besprichst es, du forscht nach, du analysierst es und so weiter und trotzdem gibt es keine Lösung. Plötzlich, wenn du gar nicht mehr dran denkst, ist da Klarheit, Verstehen, weil der Geist in einem bestimmten Augenblick in Bezug auf das Problem ganz still geworden ist. Nur dann setzt Verstehen ein.

 

"Verstehen kann sich nur dann einstellen, wenn direkte 

Wahrnehmung da ist und keine logische Schlussfolgerung."

 

Wahre Liebe ist ein Geisteszustand der eintritt, wenn die 

Zeit, wenn Beobachter und Beobachtetes nicht existieren.

 

Wahrheit kann es nur in der Gegenwart geben, 

in jenem Zustand, in dem es keine Zeit gibt.

 

Weisheit ist nicht gespeicherte Erinnerung, sondern die höchste Form der Offenheit gegenüber dem Realen.

 

Wenn das Denken sagt, daß es sich auf die Suche nach etwas Echtem, Ursprünglichen machen will, kann es das, was es als echt betrachtet, projizieren, aber das ist nur eine Illusion.

 

Wenn der Verstand still ist, dann ist alles, was geschieht, ein Akt der Liebe und nicht ein Akt des Wissens.

 

Wenn du die Wahl zwischen zwei Lösungen hast, entscheide dich immer für die großzügigere.

 

Wenn du etwas verstehen möchtest, dann 

ist es nicht gut, eine Meinung dazu zu haben.

 

Wenn du vergleichst und abwägst, dann bist du bloß dem Ehrgeiz und Konkurrenzdenken verhaftet. Dann ist dein Ziel ein Erfolg, in dem das Versagen schon enthalten ist. Jeder Vergleich beruht auf Autoritätsden-ken, nach dem du dich selbst beurteilst. Aber Autorität verhindert Ver-stehen. Ein Vergleich mag das gewünschte Resultat hervorbringen, aber er steht wahrer Selbsterkenntnis im Weg.

 

Wenn ihr wirklich lernt, lernt ihr während eures ganzen Lebens, und dann gibt es keinen speziellen Lehrer, von dem man lernt. Dann lehrt euch alles – ein totes Blatt, ein fliegender Vogel, ein Duft, eine Träne, der Reiche und der Arme, die Weinenden, das Lächeln einer Frau, der Hochmut eines Mannes, ihr lernt von allem, und deshalb gibt es keinen Führer, keinen Philosophen, keinen Guru mehr.

 

Wenn Sie Disziplin und den Willen zur Liebe üben, dann fliegt die Liebe zum Fenster hinaus.

 

„Wenn Sie etwas ganz klar erkennen, möchten Sie dann nicht diese Klarheit mit anderen teilen? Ich rede nicht, um anderen zu helfen. Das wäre zu gönnerhaft. Ich rede einfach, weil ein Lied in meinem Herzen singt. Und ich singe, egal, ob mir jemand zuhören will.“

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When you cal yourself an Indian or a Muslim or a Christian or a European, or anything else, you are being violent. Do you see why it is violent? Because you are separating yourself from the rest of mankind. When you separating yourself by belief, by nationality, by tradition, it breeds violence. So a man who is seeking to understand violence does not belong to any country, to any religion, to any political party or partial system; he is concerned with the total understanding of mankind.


„Wenn Sie sich als Inder oder Moslem oder als Christ oder Europäer oder irgendetwas anderes bezeichnen, dann sind Sie gewalttätig. Verste-hen Sie, warum das gewalttätig ist? Weil Sie sich vom Rest der Mensch-heit abspalten! Wenn Sie sich durch Glauben, durch Nationalität, durch Tradition abspalten, ruft das Konflikte hervor. So gehört ein Mensch, der Gewalt zu überwinden sucht, nicht zu einem bestimmten Land, zu irgendeiner Religion, einer politischen Partei oder einem besonderen System; sein Anliegen ist es, die Menschheit als Ganzes zu verstehen."

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Wie ich schon sagte, mein Ziel ist, die Menschen bedingungslos frei zu machen, denn ich behaupte, daß die einzige Spiritualität die Unbestech-lichkeit des Selbst ist, denn diese ist zeitlos, sie ist die Harmonie zwischen Vernunft und Liebe.

 

Wir alle möchten berühmte Menschen sein und in dem Moment, indem wir etwas sein wollen, sind wir nicht mehr frei.

 

Wir werden dazu erzogen und konditioniert, uns in bestimmte Richtun-gen zu bewegen – von hier nach dort. Wir haben eine Idee, einen Glauben, eine Vorstellung, dass es dort eine andere Wirklichkeit geben müsse, einen Zustand der Glückseligkeit und bewegen uns in diese Richtung. Wenn Sie sich konzentrieren und in eine bestimmte Richtung gehen oder denken, ist in Ihrem Geist kein Raum. Sie haben keinen inneren Raum wenn Ihr Geist voll gestopft ist mit Vorlieben und Bindungen, mit Ängsten und Wünschen, mit Verlangen nach Vergnü-gen, Macht und Status. Dann herrscht in Ihrem Geist drangvolle Enge. Wo Aufmerksamkeit herrscht, gibt es keine Richtung, sondern Raum.

 

Wir werden die Liebe erst dann kennen, wenn Eifersucht, Neid, Besitz-denken und Herrschsucht enden.

 

Was ist Liebe?

Wo

Liebe ist,
da ist keine Pflicht
und keine Verantwortung.

 

"Worüber wir sprechen und diskutieren, ist die Frage, ob wir an der Wurzel geistig getauft werden können. Nicht den Status quo akzeptieren... sondern verstehen, hinterfragen, eingraben, mit dem Geist graben, um zu entdecken. Eine andere Art von Lebensstil. Niemand kann Ihr Schicksal ändern, außer Sie selbst. Denn es gibt keine Lehrer, keine Schüler, keine Führer, keine Meister, keine Herren und keine Retter. Sie sind der Lehrer und der Schüler, und Sie sind der Meister. Guru, Führer, Sie sind alles auf der Welt! Veränderung ist möglich mit einem gründlichen Verständnis! Lang lebe das Verstehen!"

 

Zu beobachten, ohne irgendeine Frage,

die eine Antwort erwartet,

bedeutet unendliche Wachsamkeit.

 

– Jiddu Krishnamurti