Friedrich Nietzsche

 

 

 

 

 

Staat & Moral

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„Aber der Staat lügt in allen Zungen des Guten und Bösen; und was er auch redet, er lügt - und was er auch hat, gestohlen hat er's.“

 

– Friedrich Nietzsche

 

Sobald man mehr erwartet als möglich ist, werden wir zwangsläufig enttäuscht werden. Doch warum – bei der Intelligenz – erwartest du, daß eine Konstruktion moralisch handelt?

 

Eine Hausverwaltung (der Staat ist etwas Ähnliches) arbeitet ordentlich, handelt sie im Sinne und zum Wohl der Bewohner. Das ist alles. Mehr erwarte ich nicht von ihr. Sie ist keine Person mit freiem Willen und Sinn für Verantwortung.

 

Was immer wir vom Staat erwarten, müssen wir (muß die Gesellschaft) in das Konstrukt einbauen. Will sie dort weise und gute Menschen, muß sie halt solche einstellen und nicht mittels dieser kindischen Plakat-Wahlen... Hinz & Kunz einfach machen lassen.

 

Ein selbst fahrendes Auto ist weder gut, noch böse. Es ist eine gut oder schlecht programmierte Maschine. Also sollten wir auch nicht mehr von ihr erwarten: Sie kann nun einmal nicht mehr leisten, als wir ihr einprogrammieren..., was sie leisten soll.

 

Wenn es möglich ist, daß in einem Staatsgebilde einzelne Menschen lügen und stehlen können oder anderen Blödsinn machen, haben wir Systemfehler entdeckt. Systeme lassen sich korrigieren, anpassen, modifizieren. Das ist eine Frage der Fehler-Kultur.

 

Es soll aber Leute geben, die haben etwas dagegen, wenn sich die Umstände günstiger gestalten: Sie haben nicht mehr so leicht meckern, zu prötteln, zu jammern und zu spotten.

 

Mich dünkt...,

du gehörst dazu. 😆

 

 

 

Friedrich Nietzsche, Lässiges, Nirmalo,

 

 

 

 

Rückgrat

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Damit der Mensch vor sich Achtung haben kann, muß er fähig sein, auch böse zu sein.

– Friedrich Nietzsche

 

Nicht nur fähig... Das gibt Rückgrat, Stärke. Der Gut-Mensch in Dauerfunktion ist angespannte Heuchelei.

 

Nietzsche in Ecco homo: "Ich will kein Heiliger sein, lieber noch ein Hanswurst."

 

Aus der Sicht des Kriegers ist der Heilige ein Hanswurst. 

Aus der Sicht des Heiligen... gibt es keinen Hanswurst.

 

Ein Heiliger = ist jemand, der alle (auch die "gegensätzlichsten") Aspekte seines Seins angenommen, "integriert" hat und mit sich, mit allen anderen und mit Allem in entspannter Harmonie lebt.

 

Sagst du einem Heiligen, daß er ein Arschloch sei, gibt es kein Problem. 

 

Ein Heiliger, der etwas abspaltet, ist ein Schein-Heiliger. 

 

Einwand: "Nietzsche würde sagen: "Man hasst nicht solange man gering schätzt, sondern erst, wenn man gleich oder höher schätzt."

 

Zu jemand aufsehen, fällt uns leicht. Auf jemanden herabzusehen, fällt uns noch leichter. Aber dem Bruder auf Augenhöhe begegnen, damit tun wir uns ein bißchen schwer.

 

Einwand: "Deine Ausführungen sind "metaphysische" Trivialitäten

 

Das ganze Leben besteht aus

unzählbaren... Trivialitäten.

 

Einwand: "Da bin ich nicht auf deiner Augenhöhe."

 

Aber nur so, nämlich auf Augenhöhe, können wir uns begegnen.

 

Einwand: "Gleiche Augenhöhe" passiert nicht vorausetzungsfrei."  

 

Ohne JEDE Voraussetzung !

 

 

Die Kunst eines Kriegers ist es, den Schrecken, ein Mensch zu sein, und das Wunder, ein Mensch zu sein, im Gleichgewicht zu halten.

Don Juan

 

 

 

 

Irrsinn

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Der Irrsinn ist bei einzelnen etwas seltenes, aber bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel.“

– Friedrich Nietzsche

 

Friedrich Nietzsche: „Der Irrsinn ist bei Einzelnen etwas seltenes“

 

Dieser „Irrsinn“ zum Beispiel k a n n... unterhalb der Vernunft angesiedelt sein, aber Vorsicht: Ob unterhalb oder oberhalb, für die Vernunft sind beide jenseitigen Vernünfte gleich un-vernünftig. Die Vernunft rührt beide im selben Topf. Sie kann zwischen den beiden keinen Unterschied ausmachen.

 

Friedrich Nietzsche: „Der Irrsinn ist … bei Gruppen, Parteien, Völkern, Zeiten die Regel.“

 

Hier haben wir es mit dem kollektiven Unbewußten zu tun. Mit „energetischen“ Strömungen, die sich, unterhalb der Vernunft, ihr (auch mit Gewalt!) entziehen.

 

Das Unbewußte hat eine enorme Kraft. Erst recht, wenn sie sich mit dem von vielen anderen gleichschaltet und in Bewegung gerät. Dann kann die so hoch gepriesene Vernunft... nichts (mehr) aus-richten.

 

"Nirgends klingen falsche Musik und krumme Töne besser, als wenn es gegen einen gemeinsamen Feind geht."

Friedrich Nietzsche

Dann ist es in Höchstform,

das kollektive Unbewußte.

 

Was der Pöbel ohne Gründe einst glauben lernte, wer könnte ihm durch Gründe das - umwerfen?“

– Friedrich Nietzsche

Niemand.

 

Die Propaganda wirkt (ob so beabsichtigt oder nicht) direkt auf das Unbewußte. Ist diese Wirkung erzielt, ist jede Form der Gegen-Steuerung, wie vernünftige Argumentation, rationale Begründung und anderes an die Ratio adressierte..., völlig zwecklos.

 

Der Propagandist auf der einen Seite und die Rezeption von Propaganda auf der anderen befinden sich nicht auf der rationalen Ebene. Diese wird reibungsfrei unterlaufen. Der Verstand steht nicht einmal im Wege.

 

Wo die Bereitschaft für den Empfang von manipulierender Propaganda gegeben ist, haben es die Sender extrem leicht.

 

Es gibt ein bekanntes Beispiel aus der Geschichte, wo ein Mann die Menge fragt: „Wollt ihr den totalen Krieg?“ und diese wie ein großer Chor antwortet: „Ja!“

 

Keine störende Vernunft.

 

Aber diese Wirkung-erzielende Sprache an das Unbewußte ist keine Frage von irgend einer „Geschichte“: Das Phänomen ist heute genauso präsent (in Bereitschaft) wie schon immer.

 

Amerika first!“ oft wiederholt oder „Unrecht-Staat“ (2018 öffentlich an die deutsche Regierung gerichtet) ist nichts anderes als der Versuch, zielgerichtet das kollektive Unbewußte zu beeinflussen.

 

Das sind nur 3 Beispiele. Es kann jeder selbst die Nachrichten auf solche und ähnliche Botschaften hin untersuchend beobachten.

 

Der beste Schutz vor manipulierender Propaganda ist Bewußtheit.

 

 

 

 

Eine Brücke

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„Der Mensch ist ein Seil, geknüpft zwischen Tier

und Übermensch  ein Seil über einem Abgrunde.“

– Friedrich Nietzsche

Konrad Lorenz...

hat es einmal etwas weniger dramatisch gesagt:

 

Die

Entwicklungsstufe

zwischen Tier und Mensch sind wir.  

 

- - -

 

Jesus und der Heilige Geist spielen Golf.

Jesus schlägt..., und der Ball bleibt wenige Zentimeter vor dem Loch liegen.

Da kommt eine Maus aus dem Loch gekrochen und frißt den Ball.

Plötzlich taucht eine Schlange auf und verschlingt die Maus.

In diesem Moment stößt ein Adler vom Himmel herab und greift sich die Schlange.

Plötzlich..., ein Gewitter! Ein Blitz zuckt herab und trifft den Adler.

Der Adler stürzt zu Boden, verliert den Ball und dieser rollt... genau in´s Loch. 

Da sagt der Heilige Geist zu Jesus: "Wollen wir jetzt Golf spielen oder rumalbern?"

 

 

 

 

Abweichung

A

 

„Der Parlamentarismus, das heißt die öffentliche Erlaubnis, zwischen fünf politischen Grundmeinungen wählen zu dürfen, schmeichelt sich bei jenen Vielen ein, welche gerne selbständig und individuell scheinen und für ihre Meinungen kämpfen möchten. Zuletzt aber ist es gleichgültig, ob der Heerde eine Meinung befohlen oder fünf Meinungen gestattet sind. – Wer von den fünf öffentlichen Meinungen abweicht und bei Seite tritt, hat immer die ganze Heerde gegen sich.“ 

– Friedrich Nietzsche

 

Das Ganze wird ja nicht für die Wenigen veranstaltet, die bei Seite treten, Friedrich, sondern für die Heerde. Es ist für die Masse gedacht, als psychologische Entlastung, als Ventil für den Druck der Unzufriedenheit, als Beschäftigungsmittel und vor allem als Illusion von Beteiligung.

 

In den Wochen vor einer Wahl wird jeder, der bereit ist, sein An-Alphabeten-Kreuzchen zu machen, zum Souverän erklärt. 😆

 

Wenn Wahlen etwas änderten,

wären sie längst verboten.

 

Kurt Tucholsky

 

Solange die Illusion als solche funktioniert, wird halt noch keine echte (!) Bürger-Beteiligung eingefordert.

 

Im Spiegel der Geistigen Reife gesehen, bewegen wir uns mit den albernen Plakat-Wahlen auf der Ebene von Kleinkindern (2). Mit der Installation einer echten (!) Bürgerbeteiligung klettern wir immerhin auf die Erwachsenen-Ebene (4) der Reife.

 

 

Im Pool der „Nichtwähler“ befinden sich

auch ein paar jener... die bei Seite treten.

 

 

 

 

Verbrecher ?

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"Der Verbrecher der Verbrecher ist folglich der Philosoph."

 

– Friedrich Nietzsche 

 

Das stimmt nicht, Friedrich. Du bist nicht "der Verbrecher der Verbrecher". Der Philosoph ist bloß hoffnungslos vernarrt in seine "eigenen" Gedanken, wie der Philatelist in seine Briefmarken.

 

Philosophie = Liebe zur Weisheit.

 

Weisheit kommt in der Philosophie allerdings so selten vor, wie die Stecknadeln im Heuhaufen. Der Philosoph ist einfach nur ein bißchen dumm, das ist alles.

 

Einwand: „Auch das sagte der "dumme" Nietzsche."

 

Es gibt keinen dummen Nietzsche, wie es auch keinen weisen Nietzsche gibt. Der Friedrich... zeigt sich je nach Tagesform.

 

Einwand: „Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen - würde Nietzsche sagen."

 

Völlig wurscht, wer das sagt... Brückenpfeiler oder Mafiosi werden einzementiert, aber nicht die Wahrheit. Wer "eine (feste!) Überzeugung hat", sagt damit automatisch, daß er nicht an Wahrheit inter-essiert ist. Für die Wahrheit muß man offen sein, in jedem Moment, sie ist etwas lebendiges, nichts Statisches.

 

Überzeugungen sind der Lüge näher als der Wahrheit.

 

"Jeder Dumme ist fest überzeugt, und jeder fest Überzeugte ist dumm." 

– Balthasar Gracian

An einer Überzeugung festzuhal-

ten ist selbstgewählte Dummheit.

 

"Den Dummen" gibt es nicht.

Dummheit ist ein temporäres Phänomen, das jeder von uns kennt.

 

Einwand: „Befindet sich unter der Maske des Antichristen nicht viel-leicht doch ein Gesicht, gezeichnet von einer starken, leidenschaftlichen Sehnsucht nach Gottglauben?"

 

Das ist keine Maske, denn ein "Anti"-Christ definiert sich, erschafft sich offen-sichtlich erst durch Christus. Der Christ, wie der Anti-Christ, brauchen Christus... für ihre Existenz.

 

„Denn sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch!“ 

– Luk 17,21

Wer hat´s denn nun gesagt - Lukas oder Jesus?

 

Is aber auch wurscht. Die Betonung liegt auf sehen. Wer Augen hat zu sehen, der sieht halt.

 

Darum setzen sich intelligente Leute gerne öfters hin und sagen sich: "Schau ma ma..." Dieses Nach-innen-schauen-lernen wird manchmal auch Meditation genannt. Dazu braucht´s keine Promotion, keinen Abschluß, kein Studium, kein Buch. Dazu muß man nicht einmal lesen können.

 

Einwand: "Darum bekenne ich, daß ich habe unweislich geredet, das mir zu hoch ist, und ich nicht verstehe."

 

So geht es uns halt ständig, daß wir Ereignisse ein "Unglück" nennen und hadern, weil uns die ordnenden Zusammenhänge "zu hoch" sind.

 

Wir können sie nicht verstehen und... brauchen´s auch nicht.

 

 

 

Nietzsche, Wahrheit, Nirmalo

  

Erst wenn unser Hang zur Wahrheit so stark ist, daß wir zu diesen „Wenigsten“ gehören, sind wir reif für die Weisheit.

 

Wahrheit

ist der Schlüssel

zum Raum der Weisheit.

 

Friedrich Nietzsche: "Der Wahrheit dienen wenige..."

 

Was, bitte, ist denn so großartig am "dienen"?

 

Die Wahrheit bedarf keiner Dienerschaft, sie bedarf der Offenheit.

 

 

 

 

Stille

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Der Weg zu allem Großen geht durch die Stille.

 Friedrich Nietzsche 

 

Was wahr ist, ist wahr.

(...wenn wir einmal davon absehen, daß es nichts "Großes" gibt.)

 

Ja, er geht nicht über Geschwätzigkeit, nicht über Diskussion, nicht über Abstimmung, nicht über Konsens und nicht über Mehrheit.

 

 

 

p

Dichtung  < ODER >  Wahrheit

z

 

Die Dichter lügen zu viel.“

– Friedrich Nietzsche

 

Das ist ein bedeutender Grund, warum der Platon keine Dichter in seinem Staat haben wollte.

 

Anders die (echten!) Philosophen. Sie sind Freunde der Weisheit und damit ganz selbstverständlich auch... Freunde der Wahrheit.

 

 

 

 

Unvernunft

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Die „Intelligenz“ erscheint als eine besondere Form der Unvernunft

 

– Friedrich Wilhelm Nietzsche

Intelligenz  i s t  Unvernunft.

 

Die Vernunft kann die Intelligenz nicht fassen. Im besten Fall öffnen wir uns der Intelligenz und nutzen die Vernunft als Werkzeug für die Umsetzung ihrer Gaben.

 

Die „Intelligenz“ erscheint als eine besondere Form der Unvernunft“, da sie oberhalb der Vernunft existiert. Die Form der Unvernunft, die unterhalb der Vernunft existiert, erscheint uns nicht als „besondere Form“, denn sie ist uns allen wohl vertraut. Über sie erheben wir uns doch so gerne. 😊

 

UnVernunft

Vernunft

UnVernunft

 

Über die Form der Unvernunft oberhalb der Vernunft können wir uns nicht erheben. Wir sind schon froh, wenn wir mal einen Hauch von ihr erhaschen.

 

Unvernunft heißt einfach: Jenseits der Vernunft. Ob oberhalb oder unterhalb.., das bleibt zunächst noch offen.

 

OberVernunft

Vernunft

UnterVernunft

 

Die Intelligenz mittels Vernunft begreifen zu wollen ist ungefähr so, als würde jemand eine immens große Software mit einer extrem kleinen... updaten wollen.

 

 

 

 

Erkenntnis

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„Die Weisheit zieht auch der Erkenntnis Grenzen.“

 Friedrich Nietzsche

 

Einwand: "Erkenntnisse, die nicht wahrhaftig sind..."

 

Der Mensch kann qua Entscheidungsfreiheit unwahrhaftig sein, aber eine Erkenntnis kann das so wenig wie ein Regenschauer. Die Frage wahr/unwahr stellt sich anläßlich von Erkenntnis nicht. Oder fragst du, wenn es regnet, ob der Schauer wahrhaftig ist?

 

„Angenehm oder unangenehm?“ Diese Frage kann auf eine gewonnene Erkenntnis allerdings sehr wohl aufkommen 🙂 Erkenntnisse sind nicht immer „nett“. Sie verstehen nichts von Etikette und von Anstand. Sie kennen keine Sanftheit, keine Rücksichtnahme.

 

Erkenntnisse haben es statt dessen mit... Klarheit.

 

Einwand: "Sokrates war groß dadurch..."

 

Wie groß war er denn? Sokrates war bereit für die Wahrheit. Bist du „groß“, oder sonstwie außergewöhnlich, wenn du nicht lügst? Ein Mann der Wahrheit fällt nur deshalb auf, weil so viele so oft unwahr sind und sich selbst durch Vorurteile und Meinungen die Sicht verstellen.

 

Einwand: "Er unterschied zwischen dem, was er verstand und dem, was er nicht verstand."

 

Er konnte sehen, ob er wirklich wußte, was er wußte. Er konnte sehen, wo er sich etwas in die eigene Tasche mogelte und konnte es lassen. Er konnte sich selbst gegenüber wahrhaftig sein.

 

Einwand: "Auf diese Grundposition bezieht sich auch Nietzsche."

 

Wer belletristische Literaturvergleiche betreibt, braucht (vielleicht) Referenzpunkte, aber im Feld der Weisheit gibt es keine Grundposition, nicht mal die kleinste Position. Wer glaubt, eine „Position haben oder beziehen zu müssen, befindet sich schon allein damit weit abgeschlagen von jeder Weisheit.

 

Die Referenz

der Weisheit

ist Wahrheit.

 

Aber die ist nichts für „Intellektuelle“.

 

Einwand: "...dass Wahrheit immer nur die Wahrheit einzelner Menschen sein kann, ist einfältig."

 

Ist aber die reine Wahrheit. Und wenn sie noch so klar und einfach ist, die Wahrheit ist halt nichts für den „intellektuellen“ Verstand🙂

 

Einwand: "Grenzenlose" Erkenntnis ist eine Illussion."

 

Wie ist es für den Anfang mal mit einer ganz "kleinen"? Versuch mal, eine "begrenzte" Erkenntnis zu gewinnen. 😉

 

Einwand: "Wer oder was hat die Grenzen setzende "hoheitliche" Wertungs-Kompetenz?"

 

Du setzt die Grenzen selbst, durch dein Bewerten, Urteilen, Meinung haben, usw. Das erkennst“ du aber erst dann, wenn du diese Erfahrung selber (an/mit dir) gemacht hast.

 

Deine Wertung setzt

Erkenntnis-Grenzen.

 

Einwand: "Wer oder was hat die ... "hoheitliche" Wertungs-Kompetenz?"

 

Dein Verstand. Er baut die Erkenntnis-Barrieren. Diese Info nutzt dir aber nur, wenn du es selber merkst. 😉 Das nennt man d a n n : Eine Erkenntnis gewinnen. Heureka !

 

Einwand: "Sind "nicht-gewertete" Erkenntnisse einerseits überhaupt denkbar und andererseits "grenzenlos" und damit objektiv und wahrhaftig?"

 

Der Satz hat es aber in sich! Willst du mit dem eng gepackten Unsinn jemanden veräppeln? 😊

 

Einwand: "Nicht-gewertete" Erkenntnisse..."

 

Erkenntnisse haben selbst nichts mit Wertungen zu tun. Sie sind jenseits davon. Sie halten sich an keine Norm. Und es macht auch keinen Sinn, sie von Außen zu bewerten; das ist in dreifachem Sinn „sinnlos“. Der Erkennende weiß das.

 

Einwand: "Sind Erkenntnisse denkbar?"

 

Nein. Eine Erkenntnis wird nicht „erdacht“. Sie ist nicht denkbar. Du kannst später über die Erkenntnis NACH-denken, mehr nicht.

 

Einwand: "...und andererseits "grenzenlos"?"

 

Die Erkenntnis kommt aus der Grenzenlosigkeit, aber nur dann „durch“, wenn wir für sie offen sind und nicht unsere wertenden Verstandes-Konstrukte davor schieben.

 

Einwand: "...und damit objektiv?

 

Eine Erkenntnisse ist nicht „objektiv“, sie ist nicht objektivierbar. Sie bleibt (wenn du so willst ;-) „Eigentum“ des Erkennenden. Eine Erkenntnis läßt sich nicht (auch nicht im Wortsinne) veräußern.

 

Einwand: "...und damit wahrhaftig?"

 

Siehe weiter oben.

 

Einwand: "Eine Erkenntnis, die sich nicht dem kritischen Diskurs stellt, ist letztendlich zweifelhaft."

 

Erkenntnisse sind unzweifelhaft.

 

Sie sind klar und eindeutig, ohne „wenn & aber“. Der intellektuelle Verstand versteht das nicht. (Der kann das nicht verstehen.)

 

Einwand: "...die sich nicht dem kritischen Diskurs stellt."

 

Eine Erkenntnis stellt sich nichts und Niemandem. Umgekehrt: Wir müssen uns der Erkenntnis stellen. Erkenntnisse werden auch nicht diskutiert. Sie sind der Abschluß.

 

Einwand: "Wenn es grundsätzlich nicht weise ist, der Erkenntnis Grenzen zu setzen..."

 

Solange du Erkenntnisse vermeiden willst, ist es praktisch, ihnen Grenzen zu setzen. 🙂 Nur ist das abseits aller Intelligenz und jenseits von Weisheit. Aber manchmal können wir – trotz unserer ausgewachsenen Dummheit – ihr Durchkommen nicht verhindern. Das sind dann diese höheren Unfälle, die auch schon mal passieren können.

 

Einwand: "...warum dann durch Wertung?"

 

Das erklärt sich dir, wenn du dir erlaubst, deine Wertungen mal... beiseite zu lassen. Du kannst 1000 Leute fragen: „Wie schmeckt Wasser?“ Keine einzige Antwort wird dich zufrieden stellen. Du mußt dich schon selber dem Mysterium „Wasser“ nähern.

 

Einwand: "Die Weisheit, also das direkt anwendbare Wissen..."

 

Weisheit und Wissen sind nicht identisch. Entweder Wissen ODER Weisheit.

 

Einwand: "Fähigkeit Sachverhalte richtig zu erkennen."

 

Die hat mit Wissen zu tun (nicht mit Weisheit), beim Hausbau zum Beispiel.

 

Einwand: "Der Grad der Richtigkeit bestimmt dabei die Grenze."

 

Richtig & Falsch“ haben auch nichts mit Weisheit zu tun, das sind Bewertungen materieller, gesellschaftlicher oder ideeller Dinge. Weisheit existiert oder besser zeigt sich... jenseits davon.

 

Einwand: "Letztlich hängt alles vom Beobachter ab."

 

Vom Beobachter hängt gar nichts ab. Dem ist es einerlei, ob und was du machst oder nicht machst, was du denkst oder ob du nicht denkst, ob du dich regelkonform verhältst oder nicht, ob es dir gut oder schlecht geht – er ist völlig unbeteiligt.

 

Und Weisheit... interessiert ihn auch nicht.

 

Achtung: Mit „Beobachter“ ist hier keine Person gemeint, sondern das Beobachtende hinter all den Erscheinungen.

 

„Die Weisheit zieht auch der Erkenntnis Grenzen.“

 Friedrich Nietzsche

 

Weisheit zieht keine Grenzen. Solch Dummes wie Grenzziehung kommt aus dem menschlichen Verstand – der Weisheit ist dergleichen unbekannt.

 

Weisheit und Erkenntnis hängen ab

von Erfordernis und Bereitschaft.

 

Werden sie nicht gebraucht, werden sie auch nicht vermißt. Ähnlich der Medizin. Medizin ist nicht Selbstzweck. Ihren (hohen) Wert bekommt sie erst über den akuten Bedarf.

 

Eine Erkenntnis stellt sich ein, wenn wir so weit sind.

 

 

 

 

Kampf

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Du mußt jeden Tag auch deinen Feldzug gegen dich selber führen." 

 

– Friedrich Nietzsche

 

Wie lange man sich wohl vom Militarismus prägen lassen muß, um solch einen Satz zu produzieren!

 

Kampf gegen sich selbst?

 

Gegen Menschen oder die Natur zu kämpfen, ist doch schon schräg genug, aber einen Feldzug gegen sich selbst zu führen...

 

Da ist die Anstalt nicht mehr weit. 😊

 

Kämpfen = ist eine der primitivsten Formen, einen Ausgleich, bzw. eine Strukturveränderung erwirken zu wollen.

 

Kämpfen bleibt, wenn auch manchmal erforderlich (!), archaische Ausnahme in Extremsituation. Andernfalls... wird es pathologisch.

 

Zum Beispiel soll es Kämpfe geben, bei denen sich zwei "erwachsene" (?) Menschen wegen einer albernen Trophäe gegenseitig mit Fäusten ins Gesicht schlagen und so ihre Gehirne erschüttern. Na, wenn das nicht pathologisch ist?

 

Und es soll sogar Leute geben, die diesem Irrsinn beiwohnen und auch noch applaudieren, wenn die Schläge entsprechend verletzend sind. Na, wenn das nicht pathologisch ist?

 

Darüber hinaus soll es sogar Leute geben, die mit derartigen Veranstaltungen Reibach machen. Na, wenn das nicht pathologisch ist?

 

In dem selben Land will man übrigens die – vergleichsweise wenigen – „Gaffer“ an den Unfallorten hart bestrafen.

 

Na, vielleicht ist das alles ja nur... unwahres Alptraum-Geschwätz!

 

 

 

Friedrich Nietzsche, Tatsache, Interpretation, Nirmalo,

 

Es gibt nur ein perspektivisches Sehen, nur ein perspektivisches "Erkennen"; und je mehr Affekte wir über eine Sache zu Worte kommen lassen, je mehr Augen, verschiedne Augen wir uns für dieselbe Sache einzusetzen wissen, um so vollständiger wird unser "Begriff" dieser Sache, unsre "Objektivität" sein.

– Friedrich Nietzsche

(Zur Genealogie der Moral, 1887.

Was bedeuten asketische Ideale?)

 

 

 

 

Unterscheidungsvermögen

A

 

Es ist ein richtiges Urtheil der Gelehrten, dass die Menschen aller Zeiten zu wissen glaubten, was gut und böse, lobens- und tadelnswerth sei. Aber es ist ein Vorurtheil der Gelehrten, dass wir es jetzt besser wüssten, als irgend eine Zeit.“

– Friedrich Nietzsche

 

Egal, zu welcher Zeit wir uns gerade auf der Erde tummeln: Immer wissen wir in den wichtigen Dingen zwischen "richtig" und "falsch" zu unterscheiden. Das ist keine Sache einer linearen (geschichtlichen) Entwicklung, sondern Teil des Lernfeldes eines jeden Menschen zu jeder Zeit. Selbst kleine Kinder können es – schon bevor sie so weit sind, daß sie sprechen können.

 

Auf diesem Gebiet haben wir alle die gleichen Chancen, mit "gut" und "böse" zu spielen, unsere Erfahrungen zu machen und schließlich... zu reifen.

 

Mit der Ausbildung der Sprache beginnt die Ausbildung des Verstandes. Zu diesem Zeitpunkt sind die Kinder meist schon korrumpiert, das heißt, ihnen wurde – absichtlich oder unabsichtlich – ein Konglomerat an Kodizes für das Sortieren von „richtig“ und „falsch“ von Außen übergestülpt.

 

Mit Mitteln, die Erziehung genannt werden, sagen nun die „Erwachsenen“, wo es lang geht. Das eigene feine Empfinden gilt nicht mehr viel, hat wenig Wert, wird in die Ecke gedrängt. Diese Verdrängung auf Seiten des schwächeren Kindes hat Schutzfunktion: Schließlich muß es in seiner Umgebung, in die es hineingeboren wurde, (über-)leben.

 

Nun wird die Moral der jeweiligen Familie, der Sippe, der Gruppe und der Nation bestimmend und weitgehend... internalisiert.

 

Jetzt braucht es schon eine gewisse Geistige Reife und Bewußtheit, um eigene authentische Bewertung... von antrainierter Moral unterscheiden zu können.

 

Einwand: "Ein wahres Wort von Nietzsche, wenn auch in einem durch-aus zweifelhaften Kontext."

 

Solange ein Zitat (aus sich heraus) zumindest auf  e i n e  Weise verstehbar ist, wird kein Kontext gebraucht. Kontext wird zweitens nur dann gebraucht, wenn auf das Zitat (aus welchem Grund auch immer) „Wichtigkeit“ projiziert wird.

 

 

 

 

Freiheit

z

  

 

Frei ist,

wer in Ketten tanzen kann.

Friedrich Nietzsche

  

Das ist wohl wahr: Wir können auf unsere Begrenztheiten fokussieren ― oder auf unsere Freiheiten.

 

Wer seine Freiheit sehen kann, wird tanzen.

Die Umstände werden ihn nicht behindern. 

 

Systematik

 

 

„Ich mißtraue allen Systematikern und gehe ihnen aus dem Weg. Der Wille zum System ist ein Mangel an Rechtschaffenheit.“

 

– Friedrich Nietzsche

Systeme sind unnütz

und nützlich zugleich.

 

Die Frage ist nicht (wie du hier praktizierst) ein entweder/oder, ein System oder kein System, sondern zu sehen und klug zu entscheiden, wann und wo eine Systematik nützlich ist und wann und wo es einfach nur ein unintelligentes Verhalten ist, eine zu formulieren oder einzusetzen.

 

Das Periodensystem der Elemente kann in den Bereichen Physik und Chemie sehr nützlich sein, in vielen anderen Bereichen wird es nicht gebraucht. Aber das spricht nicht gegen das System.

 

Ähnliches gilt auch für die mathematischen Systeme.

 

In der Philosophie wird

kein System gebraucht!

 

Weisheit benötigt kein System.

 

Friedrich Nietzsche: „Der Wille zum System ist ein Mangel an Rechtschaffenheit.“

 

Der Wille zum System ist“ nicht per se ein Beleg für „Mangel an Rechtschaffenheit“: Wer sich dumm verhält, kann sich auch mit den besten Absichten... dumm verhalten.

 

 

 

 

Verheißung

z

 

"Ich will sagen, dass die Welt übervoll von schönen Dingen ist, aber trotzdem arm, sehr arm an schönen Augenblicken und Enthüllungen dieser Dinge. Aber vielleicht ist dies der stärkste Zauber des Lebens: es liegt ein golddurchwirkter Schleier von schönen Möglichkeiten über ihm, verheißend, widerstrebend, schamhaft, spöttisch, mitleidig, verführerisch. Ja, das Leben ist ein Weib!" 

– Friedrich Nietzsche

  

Ja, so is, lieber Friedrich. Die Verheißungen sind unendlich viel mehr als die Summe der Möglichkeiten.

 

Und dennoch...

verpassen wir nichts.

 

 

 

 

Meister

z

 

"Jeder Meister hat nur einen Schüler und der wird ihm untreu, denn er ist zur Meisterschaft auch bestimmt."

– Friedrich Nietzsche

 

Der Treue-Begriff im Zusammenhang mit der Beziehung zwischen einem spirituellen Lehrer und dessen Schüler, ist schon ein bißchen wunderlich. Auch wenn es für einige vorüber schlendernde Touristen anders aussehen mag: In der Meister-Schüler-Beziehung geht es nicht um solche Albernheiten, wie "Treue".

 

Der Meister (wenn er denn ein Meister ist) erwartet nichts, außer, daß der Schüler seine Masken ablegt, sich authentisch zeigt und allmählich selbst in die Meisterschaft wächst.

 

Ein Handwerksmeister hat einige Erwartungen an seinen Schüler, aber "Treue"? Die Lehrzeit ist auf eine bestimmte Zeit begrenzt, dann verläßt der Schüler seinen Meister und... geht seiner Wege.

 

Ein spiritueller Meister kennt diesen Begriff nicht einmal. Das, was mit diesem Begriff verbunden wird, kommt ihm überhaupt nicht in den Sinn, er könnte gar nichts damit anfangen.

 

Treue... ist etwas für den "Kindergarten" (2) in der Entwicklung menschlicher Reife, nicht für ihr Finale (7). Ab einer gewissen Reife verschwinden einige Wörter/Begriffe komplett. Das Wort „Treue“ gehört dazu. Andere gewinnen an Bedeutung.

 Treue

 

 

 

 

Maske

z

  

"Jeder tiefe Geist braucht eine Maske." 

 Friedrich Nietzsche

  

Quatsch. Es ist keine große Sache, wenn jemand mal Blödsinn schreibt, aber es gibt immer mal wieder ein paar Leute, die so etwas abschreiben, für wichtig halten und... auch noch weiter verbreiten.

 

Einwand: "Seine Weisheit besteht darin, zu verschweigen, was er denkt und das ist nicht trivial verlogen, sondern eine Kunst." 

 

Egal, ob er das auch bloß abgeschrieben hat oder gar selber glaubt:

 

So soll der alberne Mummenschanz an Bedeutung gewinnen und zur Kunst (hier: Kunst = wertvoll) erhoben werden. Viel Spaß; es ist Karneval.

 

Unser Körper ist bereits eine Maske und das was

wir "Persönlichkeit" nennen  (persona = maske).

 

Statt uns weitere Masken aufzusetzen, die uns doch bloß albern aussehen lassen, könnten wir nach unserem "original face" Ausschau halten - wenn wir denn mutig genug sind.  

 

Ein Allein-Unterhalter, der sich auf einer Bühne profilieren möchte, klar, der braucht natürlich viele Masken. Aber das hat nichts mit dem "tiefen Geist" zu tun, der uns allen innewohnt.

 

 

 

 

Denken

z

  

"Mancher wird nur deshalb kein Denker, weil sein Gedächtnis zu gut ist."

Friedrich Nietzsche

 

Wenn du mal genau hinschaust, wirst du sehen, daß das Denken nicht den Wert hat, den du ihm in deinem Satz zu geben scheinst.

 

Im Feld der Weisheit befindest

du dich weit über dem Denken.

 

Sowohl der Denk-“Mechanismus“ als auch das brüchige Phänomen, das wir Gedächtnis nennen, beide erweisen sich als mäßig gute Hilfswerkzeuge.

 

Den Wert bildet die Weisheit. Ihre Quelle befindet sich aber im... Nicht-Denken.

 

Mit dem Denk-Apparat wird der Versuch von Kommunikation (z.B. von Weisheit) unternommen, das ist alles. Mit Weisheit hat er nichts zu tun. Warum also das Denken überbewerten? Denken macht uns einige Mühe, Weisheit wird uns geschenkt. 

 

Der Meißel des Bildhauers erhält seinen

Wert nur als unterstützendes Werkzeug.

 

Den eigentlichen Wert bildet die Skulptur. Und die war doch schon längst vorhanden. Nicht die Statue macht Mühe, sondern das wegräumen überflüssiger Brocken.

 

 

 

 

Illusionen

 

 

„Manchmal wollen die Menschen die Wahrheit nicht hören, weil sie nicht wollen, dass ihre Illusionen zerstört werden.“

– Friedrich Nietzsche

 

Mit hören kann hier das Zurufen gemeint sein, aber auch das Lesen.

 

Informationen können über irgend eine Form von Zuruf oder via Text vermittelt werden, aber nicht die Wahrheit.

 

Die Wahrheit ist nicht objektivierbar - sie

kann nur individuell (!) erkannt werden.

 

Was wir über Zuruf oder Text aufnehmen, hat mit glauben zu tun.

 

Etwas für wahr halten, was uns zugetragen

wurde ist nicht wissen, sondern... glauben.

 

Die Annahme, daß eine Nachricht, die uns - von wem auch immer - übermittelt wurde, per se - in einem zu definierenden Sinne - auch wahr sei, ist eine beliebte Illusion, die kaum jemand zerstört sehen möchte.

 

  

 

 

Philosophie

z

 

„Mitfreude, nicht Mitleiden, macht den Freund.“

– Friedrich Nietzsche

 

Einwand: "Nietzsche war in erster Linie ein Philosoph des Nein-Sagens."

 

Ob in erster, zweiter oder siebenundzwanzigster Linie ist wurscht: Es gibt keinen "Philosoph des Nein-Sagens", keinen des "Ja-" oder Sonstwas-Sagens.

 

Es gibt keinen "Teil"-Philosophen.

 

Der Philosoph ist offen für die Wahrheit, wie immer sie auch aussehen und dem Philosophen schmecken mag.

 

Alles andere...

ist bedeutungslose Schriftstellerei.

 

 

 

 

Mathematik & Musik

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„Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.“

– Friedrich Nietzsche

Einwand: „Musik ist hörbare Mathematik“

 

Das ist Quark. „Hörbare Mathematik“ ist vielleicht eine interessante Installation, aber... niemals Musik.

 

Einwand: „weil dem Rhythmus, dem Takt und der Harmonie der Töne mathematische Verhältnisse zugrunde liegen“

 

Auch das ist Quark: Wenn wir einem Baum ein Netz aus Zahlen und Formeln überwerfen, heißt das noch nicht, daß ihm diese Zahlen-Verhältnisse zugrunde liegen.

 

Einwand: „weil … der Harmonie der Töne mathematische Verhältnisse zugrunde liegen“

 

Der Harmonie liegt nichts zugrunde, was wir benennen könnten. Wir können uns abseits jeder Mathematik und sonstigen Denkens auf sie einstimmen – mehr nicht. Die Harmonie können wir nicht direkt erdenken, errechnen oder erwollen: Sie stellt sich ein, oder nicht.

 

Einwand: „Mechanische Musik aus dem Leierkasten oder der Drehorgel erreicht technisch bedingt den höchsten Grad der Mathematisierung“

 

Hier tust du der Mathematik Unrecht. 🤗 Sie kann schon noch einiges mehr. Doch daß mechanisch ablaufende Tonfolgen mit Mathematik kompatibel sind: Kein Widerspruch, aber...

 

Ist denn eine mechanisch arrangierte Abfolge von Tönen... bereits Musik, oder erst eine halbwegs erträgliche Unter-Form von Lärm?

 

Einwand: „Die Musikalität eines Menschen kann man daher daran testen, ob er von solcher Musik fasziniert ist“

 

JA... in dem Sinne, daß jemand, der Solches „Musik“ nennt, nicht musikalisch sein kann.

 

 

 

 

Pöbelei 

z

  

"Religionen sind Pöbel-Affären."                                   – Friedrich Nietzsche

  

Bezüglich Religion halten sich bei diesem Friedrich Faszination & Abstoßung in etwa die Waage. 

 

Er kann nicht mit ihr, 

aber auch nicht ohne. 

 

Einerseits wird er von Religion angezogen, andererseits reibt er sich wie wild an ihr. Sein ausgeprägter männlich dominierter Verstand läßt Hingabe nicht zu. Eher noch läßt er sich von ihm verrückt machen. Und... er pöbelt. Friedrich Nietzsche feiert mit der Religion seine Pöbel-Affäre. Reifegrad Kindergarten (2).

 

 

 

 

Überzeugungen

z

  

„Überzeugungen sind gefährlichere Feinde der Wahrheit als Lügen.

 

– Friedrich Nietzsche

 

Eine Lüge hat möglicherweise noch einen praktischen Nutzen. Warum sonst... sollte man die Un-Wahrheit sagen? Aber:

 

Überzeugungen haben

ist einfach nur dumm. 

 

Denn an ihnen muß man entgegen allen frischen Einsichten festhalten. Mit der Zeit gewöhnt man sich derart an seine Meinungen und Überzeugungen, daß man anfängt, sie für wahr zu halten. Im fortgeschrittenen Stadium werden sie dann auch noch 🤗 gegen andere verteidigt.

 

Meinungen & Überzeugungen sind... 

Indizien für nicht genutzte Intelligenz.

 

Wer seine Intelligenz schonen möchte,

bildet sich eine feste Meinung oder sucht sich einen Standpunkt. 😉

 

 

 

 

Geistige Gefängnisse

 

 

"Überzeugungen sind Gefängnisse."

 Friedrich Nietzsche

 

Überzeugungen sind selbst gewählte Gefängnisse. Sie sind nicht kongruent mit der Wahrheit.

 

Überzeugungen sind Erklärungen zur freiwilligen Erstarrung.

 

Letztlich sind sie ein

Ausdruck von Angst.

 

 

 

 

Hase & Igel

z

  

Und wohin ich auch steige, überallhin

folgt mir mein Hund, der heißt... ICH. 

Friedrich Wilhelm Nietzsche

 

Das Ego folgt  das Bewußtsein ist schon da. 

 

Einwand: "Ist leider nicht von mir, ist von Nietzsche."

 

Wieso leider? Damit Friedrich Nietzsche den Satz so formulieren konnte, bedurfte es der Nutzung des Potenzials zur intelligenten Beobachtung. Und diese Möglichkeit... steht dir in gleichem Maße zur Verfügung. 

 

Das Bewußtsein ist schon immer da gewesen.

 

 

 

 

Geist

z

 

„Unser Zeitalter, so viel es von Ökonomie redet, ist ein Verschwender: Es verschwendet das Kostbarste, den Geist.“

– Friedrich Nietzsche

So lamentiert ein frustrierter Lehrer. 😊

 

Jeder, so gut er kann.

Jede Gesellschaft, so gut sie kann.

 

Das Kollektiv sieht vorwiegend das Materielle, der Intellektuelle den Verstand und Wenige den Geist.

 

Wir sind so angelegt, daß wir vorwiegend die Bühne wahrnehmen, die sich bewegenden Gestalten und uns von den Dramen berühren lassen.

 

Meist geben wir uns schon mit der Staffage und den mobilisierten Emotionen zufrieden. Für das Geistliche (Spirituelle) interessieren sich nur wenige.

 

Das sich Beklagen des Friedrich an

dem wie es ist, ändert nichts daran.

 

 

 

 

Liebe

z

  

Was aus Liebe getan wird, geschieht immer jenseits von Gut und Böse. 

 

– Friedrich Nietzsche

 

Modell...  „Ehe“

z

  

„Wenn die Ehegatten nicht beisammen lebten, würden die guten Ehen häufiger sein.“ 

– Friedrich Nietzsche

Friedrich: "gute Ehe / schlechte Ehe..." 

 

Jetzt gibt die "Ehe" ihren Geist auf. "Ehe & Familie" hatten ihre Zeit. Für eine bestimmte Epoche bot sie der Frau Schutz, die Ehe. Wir wechseln jetzt in eine andere. Ein Rudiment aus der Zeit der Ehe: Wir geben den Frauen immer noch nicht den gleichen Lohn für die gleiche Leistung!

 

Frage: "Wer sind wir?"

 

"Wir", das sind: Du, ich und alle anderen in der Gesellschaft.

 

Einwand: "Wir Frauen müssen ihn (den gleichen Lohn) FORDERN!!"

 

In einer unbewußten Gesellschaft kannst du so viel fordern, wie du willst - du bekommst es nicht. In einer bewußteren... wird dir z. B. der "gleiche Lohn" kampflos (!) serviert.

 

Die "Ehe" hatte Schutzfunktion in einer (größtenteils) unbewußten Gesellschaft. In unserer Gesellschaft braucht man die Ehe nicht "über Bord werfen wollen". Sie verschwindet... von ganz allein.

 

Und alle (möglichen) Formen von Lebensgemeinschaften werden selbstverständlich werden.

 

 

 

 

Harmonie

z

 

„Wenn unsere Sinne fein genug wären, würden wir die unbewegt ruhenden Felsen als tanzendes Chaos erfahren.“

– Friedrich Nietzsche

 

Mal davon abgesehen, daß das "tanzende Chaos" des Friedrich Nietzsche gar kein Chaos ist, sondern eine uns verborgen bleibende Harmonie...

 

Unsere Sinne sind nicht so gemacht, daß wir die Wirklichkeit sehen wie sie ist, sondern so, daß wir die Dinge sehen (bzw. der Verstand uns den Input derart aufbereitet), wie wir sie wahrnehmen sollen... oder wollen.

 

In Wirklichkeit 

gibt es kein Chaos.

 

 

 

 

Kampf

z

 

Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.“

– Friedrich Nietzsche

 

Wer mit Ungeheuern kämpft..., ist ihnen verwandt.

 

  

 

 

Freier Wille - oder ausweglos?

P

 

"Wir klagen die Natur nicht als unmoralisch an, wenn sie uns ein Donnerwetter schickt und uns naß macht: warum nennen wir den schädigenden Menschen unmoralisch? Weil wir hier einen willkür-lich waltenden, freien Willen, dort Notwendigkeit annehmen. Aber diese Unterscheidung ist ein Irrtum."

– Friedrich Nietzsche

 

Das Leiden an diesem Irrtum können wir täglich in den Gerichtssälen und an den Richtstätten spüren, wenn wir die Angehörigen der Mißhandelten beobachten.

 

Die Nichtunterscheidung, für die Herr Nietzsche hier plädiert, setzt (gesellschaftlich) eine höhere Reife voraus, als sie mir derzeit vorhanden zu sein scheint.

 

Er hat natürlich recht. Es würde sehr vielen Menschen helfen, wenn wir diese Alternative als Tatsache anerkennen (können) würden.

 

Einwand: "Hallo Nirmalo, Danke für deine Antwort! Ich stimme dir voll und ganz zu. Diese höhere Reife, die du beschreibst – Warum haben oder, besser noch, können wir diese nicht erreichen? Da dieser“ schädigende Mensch“ Leiden zu verantworten hat, wünscht sich der Geschädigte (unsere) Gerechtigkeit. Um diesem Wunsch nachzugehen, wird denunziert (z.B. als unmoralisch bezeichnet), geklagt oder sogar zu Selbstjustiz gegriffen (hier eher weniger)."

 

Es wird allgemein angenommen, daß das Leid, welches durch jemanden zugefügt wurde, hätte vermieden werden können, daß also der Täter die Ursache für den Schmerz sei.

 

Denn gemeinhin gehen wir davon aus, daß wir in jeder Situation „unsere“ Willens-Freiheit gebrauchen können, daß wir uns jederzeit frei entscheiden können.

 

Folglich wird die leidvolle Situation nicht als unvermeidbares Schicksal betrachtet, in dem auch der (vermeintliche) Täter „Opfer“ der Situation sein könnte, sondern daß dieser eine Wahl hatte und daß er sich komplett frei für die Tat entschied, also wird ihm Schuld aufgebürdet und… er soll ebenfalls leiden.

 

Erst die vorausgesetzte Wahl

gebiert… die Idee der Schuld.

 

So gesehen ist jegliche Form von Bestrafung, als Tribut an

das kollektive Unbewußte, eine psychologische Entlastung.

 

Für die Gesellschaft ist der strafende Staat eine Errungenschaft, weil mit seinen Gesetzen die Selbst- und Lynchjustiz abgelöst wurden. Nach derzeitigem Stand der kollektiven Reife… hat er weiterhin gut zu tun.

 

 

 

 

Meister

z

 

"Zur Humanität eines Meisters gehört, seine Schüler vor sich zu warnen." 

– Friedrich Nietzsche

 

Mal davon ausgehend, daß du keinen Handwerksmeister meinst, sondern einen spirituellen Meister... Warum, Friedrich, sollte ein Meister "seine" Schüler vor sich warnen?

 

Ein spiritueller Meister richtet sein Verhalten nicht nach der gesellschaftlichen Etikette. Er ist nicht „nett“ – wenn es auch manchmal so scheinen mag. Denn in seiner Funktion ist er nicht ein Teil der materiell orientierten Gesellschaft; statt dessen ist er dem Schüler ein Helfer bei den ersten Schritten auf dem spirituellen Weg.

 

Wer Vorhersagbares sucht, geht nicht zu einem Meister. Und ein Schüler, der in lauterer Absicht einen Meister aufsucht, ist bereit, sich "blind" auf unbekanntes Terrain zu bewegen; er läßt sich auf Unberechenbares ein.

 

Der Meister erfüllt

keine Erwartungen. 

 

Das ist nicht sein Job.

 

Um einer weiteren möglichen Illusion vorzubeugen: Ein spiritueller Meister ist kein "sympathischer Sozialarbeiter"!

 

Einwand: "Nietzsche ist eher ein Nonkonformist."

 

In dem Sinne, daß der Schlips nicht ganz gerade sitzt? Ein bißchen gegen den Mainstream ritzen, weist eher auf einen Pubertierenden.

 

Der Friedrich Nietzsche war schon ein ausgewachsener Spießer. Die christkirchliche Konditionierung hatte ihn fest am Kragen. 🤗

 

Einwand: "Meister" ist für Nietzsche ein Synonym für..."

 

Meister“ ist seit Alters her eine aus dem Handwerk stammende Bezeichnung für einen Lehrer. Im Westen wurde sie irgendwann auch auf den spirituellen Lehrer übertragen. 

 

Einwand: "Was sind denn zuletzt die Wahrheiten des Menschen? fragt Nietzsche: "Es sind die unwiderlegbaren Irrtümer des Menschen."

 

Ja, nichts ist, wie es scheint. Wir können nichts wissen. Da hat er recht, der Mann. Wir können das Leben nicht mittels Verstand ergründen. 

 

Einwand: "Irrtum ist Regel."

 

Wenn du das weißt...,

weißt du, daß du nichts weißt. 

 

Einwand: "Der Wunsch nach "Redlichkeit" ist selten."

 

Das ist eine Frage der Reife.

 

Lauterkeit in der Absicht... ist deshalb vergleichsweise selten, weil der damit korrelierende Grad an Geistiger Reife eher selten zu beobachten ist.

  

Einwand: "Nicht die Wahrheit ist angenehm und erfreulich, sondern die Illusion."

 

Hier ist dir in gewisser Weise zuzustimmen: Hat man sich in einer Illusion erst gemütlich eingerichtet, tut das Platzen der Blase ziemlich weh. Das gilt für die „normale“ gesellschaftliche Ebene.

 

Die Idee der Ehe zum Beispiel ist eine solche Blase. 

 

Einem Mann der Wahrheit zeigen sich die Dinge etwas anders. Er ist an Illusionen nicht interessiert. 

 

Einwand: "Regel und Norm ist ... auch die Lüge, vor allem das Sich-selbst-Belügen."

 

Das machen wir doch ständig. Wir sehen die Welt nicht so wie sie ist, sondern wie sie ein nicht-intellektueller Teil unseres Verstandes wie einen Film zusammenfügt.

 

Wir sehen nur, was wir sehen wollen.

Wir sehen nur, was wir sehen können.

 

Wir sehen nur, was unser Denkmodell

(„Weltbild“) erlaubt, daß wir es sehen.

 

Es braucht schon einen ausgereiften Menschen, um auch die selbst projizierten Vorspiegelungen durchschauen, bzw. als solche erkennen zu können.

 

Was die alltägliche Wahrhaftigkeit

angeht: Hier braucht es... Rückgrat. 

 

 

 

 

Zitate des Friedrich Nietzsche

 

 

„Aber der Staat lügt in allen Zungen des Guten und Bösen; und was er auch redet, er lügt - und was er auch hat, gestohlen hat er's.“

 

Abseits vom Markte und Ruhme begibt sich alles Große.

 

Alle großen Zeiten der Kultur sind politische Niedergangs-Zeiten: was groß ist im Sinn der Kultur war unpolitisch, selbst antipolitisch.“

 

Alle guten Dinge haben etwas Lässiges und liegen wie Kühe auf der Wiese. 

 

Alles Fertige wird angestaunt, alles Werdende unterschätzt.

 

„Alle Wahrheit ist einfach.“ — Ist das nicht zwiefach eine Lüge?

 

An dem, der von Grund aus gerecht sein will, wird auch noch die Lüge zur Menschen-Freundlichkeit.“ 

 

An die Moralgläubigen: Deus nudus est, sagt Seneca.  

 

Aus der Kriegsschule des Lebens. - Was mich nicht umbringt, macht mich stärker.“

 

Notice that Autumn is more the season of the soul than of nature. 

Beachten Sie, dass der Herbst eher die Jahreszeit der Seele als der Natur ist.

 

Bei unseren größten Männern muß man immer noch sagen: Möchten sie etwas mehr Genie haben und etwas weniger Schauspieler sein!

 

Damit ein Ereignis Größe habe, muß zweierlei dazukommen: Der große Sinn derer, die es vollbringen, und der große Sinn derer, die es erleben.

 

Das beste Mittel, jeden Tag gut zu beginnen, ist: Bei Erwachen daran zu denken, ob man nicht wenigstens einem Menschen an diesem Tage eine Freunde machen könnte.

 

„Das Christentum gab dem Eros Gift zu trinken: - er starb zwar nicht daran, aber entartete zum Laster.“

 

Das Gute ist leicht. Alles Göttliche läuft auf zarten Füßen.

Das Gute mißfällt uns, wenn wir ihm nicht gewachsen sind.

 

"Das hab ich getan, sagt mein Gedächtnis. Das kann ich nicht getan haben, sagt mein Stolz und bleibt unerbittlich. Endlich gibt das Gedächtnis nach."

 

„Das Publikum verwechselt leicht den, welcher im Trüben fischt, mit dem, welcher aus der Tiefe schöpft.“

 

„Dem wird befohlen, der sich nicht selber gehorchen kann.“

 

...................................

 

Den Stil verbessern, das heißt den Gedanken verbessern.

 

— Friedrich Nietzsche

Muß nicht.

Den Stil verbessern,
kann auch heißen, den Inhalt verwässern.

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Der Asket macht aus der Tugend eine Not.“

 

Der beste Freund wird wahrscheinlich die beste Gattin bekommen, weil die gute Ehe auf dem Talent zur Freundschaft beruht.“

 

Der Einwand, der Seitensprung, das fröhliche Misstrauen, die Spottlust sind Anzeichen der Gesundheit: alles Unbedingte gehört in die Pathologie.“

 

Der Fanatismus ist die einzige "Willensstärke", zu der auch die Schwachen und Unsicheren gebracht werden können.

 

„Der Fantast verleugnet die Wahrheit vor sich, der Lügner nur vor andern.“

 

„Der Gewissensbiss ist, wie der Biss des Hundes gegen einen Stein, eine Dummheit.“

 

Der Glaube macht selig: folglich lügt er.“

 

"Der Mensch ist ein mittelmässiger Egoist. Auch der Klügste nimmt seine Gewohnheiten wichtiger als seinen Vorteil."

 

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„Der Philosoph glaubt, der Wert seiner Philosophie liege im Ganzen, im Bau: die Nachwelt findet ihn im Stein, mit dem er baute und mit dem, von da an, noch oft und besser gebaut wird: also darin, daß jener Bau zerstört werden kann und doch noch als Material Wert hat.“

 

– Friedrich Wilhelm Nietzsche

Wörter/Begriffe müssen immer

wieder aktuell definiert werden.

 

1. Glauben ist nicht Sache des Philosophen.

 

2. Die Philosophie schöpft aus dem Geistigen, sie kann nicht mit Bauklötzen verglichen werden, sie hat mit Objekthaftem nichts zu tun. Die Liebe zur Weisheit – und nichts anderes ist Philosophie – ist an die Person, nämlich an den aktuell Philosophierenden gebunden. Und das auch nur im Augenblick der Philosophie.

 

3. Niedergeschriebenes ist bloß Niedergeschriebenes. Niedergeschriebenes ist nicht identisch mit Philosophie. Niedergeschriebene Philosophie ist nicht (mehr) Philosophie, sondern nur noch Objekt in Pergament, Buch, Stein oder DVD. Philosophie ist nur im Augenblick der Philosophie, Philosophie. Schon wenige Minuten später ist sie bloß noch bruchstückhafte Erinnerung. Und Erinnertes ist nicht = gleich Philosophie. 

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„Der Sozialismus kann dazu dienen, die Gefahr aller Anhäufungen von Staatsgewalt recht brutal und eindringlich zu lehren und insofern vor dem Staate selbst Misstrauen einzuflößen.“

 

Der Wahrheit dienen wenige in Wahrheit, weil nur wenige den reinen Willen haben gerecht zu sein und selbst von diesen wieder die wenigsten die Kraft, gerecht sein zu können.

 

Der Wille zum System ist ein Mangel an Rechtschaffenheit.“

 

Der Witz ist das Epigramm auf den Tod eines Gefühls.“

 

Deutsch denken, deutsch fühlen - ich kann alles, aber das geht über meine Kräfte.“

 

"Des Mannes Art ist Wille, des Weibes Art Willigkeit."

 

Die 10 Gebote des Freigeistes.

  1. Du sollst Völker weder lieben noch hassen.
  2. Du sollst keine Politik treiben.
  3. Du sollst nicht reich und kein Bettler sein.
  4. Du sollst den Berühmten und Einflussreichen aus dem Wege gehn.
  5. Du sollst dein Weib aus einem anderen Volke als dem eignen nehmen.
  6. Du sollst deine Kinder durch deine Freunde erziehen lassen.
  7. Du sollst dich keiner Zeremonie der Kirche unterwerfen.
  8. Du sollst ein Vergehen nicht bereuen, sondern seinetwegen eine Guttat mehr tun.
  9. Du sollst, um die Wahrheit sagen zu können, das Exil vorziehen.
  10. Du sollst die Welt gegen dich und dich gegen die Welt gewähren lassen.

 

"Die Dummheit der Guten ist unergründlich klug."

 

"Die Forderung, geliebt zu werden, ist die größte der Anmaßungen."

 

Die Guten nämlich — die können nicht schaffen: die sind immer der Anfang vom Ende.

 

„Die größten Ereignisse - das sind nicht unsre lautesten, sondern unsre stillsten Stunden.“

 

Die Hoffnung ist der Regenbogen über dem herabstürzenden Bach des Lebens.

 

„Die Liebe endet, sobald wir das Wesen als begrenzt empfinden.“

 

Die Menschen drängen sich zum Lichte, nicht um besser zu sehen, sondern um besser zu glänzen.

 

Die moderne Demokratie 

ist die historische Form 

vom Verfall des Staates.

 

Die Mutter der Ausschweifung ist nicht die Freude, sondern die Freudlosigkeit.“

 

Die Nichtachtung des Gegenwärtigen und Augenblicklichen liegt in der Art des philosophischen Betrachtens. Er [der Philosoph] hat die Wahrheit; mag das Rad der Zeit rollen, wohin es will, nie wird es der Wahrheit entfliehen können.

 

Dieser unbedingte Wille zur Wahrheit: Was ist er? Ist es der Wille, sich nicht täuschen zu lassen? Ist es der Wille, nicht zu täuschen?

 

„Die Tanzenden wurden für verrückt gehalten von denjenigen, die die Musik nicht hören konnten.“

 

"Die Überzeugung ist der Glaube, in irgendeinem Punkt der Erkenntnis im Besitz der Wahrheit zu sein."

 

Die Wahrheit wohnt selten dort, wo man ihr Tempel gebaut und Priester ordiniert hat.

 

Doch alle Lust will Ewigkeit, will tiefe, tiefe Ewigkeit!“

(Zarathustras Rundgesang)

 

Du musst nicht nur mit dem Munde, sondern auch mit dem Kopfe es-sen, damit dich nicht die Naschhaftigkeit des Mundes zugrunde richte.“

 

Durch Alkohol und Haschisch bringt man sich auf Stufen der Kultur zurück, die man überwunden [hat.]“

 

Ein allgemeines Rezept, wie jedem Menschen zu helfen ist, gibt es nicht. Man muss an sich selbst sein Arzt sein, zugleich aber auch an sich die ärztlichen Erfahrungen sammeln.

 

Ein Deutscher ist großer Dinge fähig, aber es ist unwahrscheinlich, dass er sie tut: denn er gehorcht, wo er kann, wie dies einem an sich trägen Geiste wohltut.“

 
"Eine Schlange, die sich nicht häutet, stirbt."

 

Es geht geisterhaft zu, jeder Augenblick des Lebens will uns etwas sagen, aber wir wollen diese Geisterstimme nicht hören. Wir fürchten uns, wenn wir allein und still sind, dass uns etwas in das Ohr geraunt werde, und so hassen wir die Stille und betäuben uns durch Geselligkeit.

 

Es ist furchtbar, im Meere vor Durst zu sterben. Müsst ihr denn gleich eure Wahrheit so salzen, dass sie nicht einmal mehr - den Durst löscht?“

 

Es ist nicht mehr als ein moralisches Vorurteil, dass Wahrheit mehr wert ist als Schein; es ist sogar die schlechtest bewiesene Annahme, die es in der Welt gibt.

 

"Es ist noch nicht genug, eine Sache zu beweisen. Man muß die Menschen zu ihr auch noch verführen."

 

Für den Denker und für alle empfindsamen Geister ist Langeweile jene unangenehme 'Windstille' der Seele, welche der glücklichen Fahrt und den lustigen Winden vorangeht.“

 

Gar nicht von sich zu reden, ist eine sehr vornehme Heuchelei.“

 

"Gebildet sein heißt nun: Sich nicht merken lassen, wie elend und schlecht man ist, wie raubtierhaft im Streben, wie unersättlich im Sammeln, wie eigensüchtig und schamlos im Genießen."

 

„Gefahr der Sprache für die geistige Freiheit. - Jedes Wort ist ein Vorurteil.“

 

„Geld ist das Brecheisen der Macht.“

 

„‚Gott‘, ‚Unsterblichkeit der Seele‘, ‚Erlösung‘, ‚Jenseits‘ lauter Begriffe, denen ich keine Aufmerksamkeit, auch keine Zeit geschenkt habe, selbst als Kind nicht, – ich war vielleicht nie kindlich genug dazu? – Ich kenne den Atheismus durchaus nicht als Ergebniss, noch weniger als Ereigniss: er versteht sich bei mir aus Instinkt. Ich bin zu neugierig, zu frag-würdig, zu übermüthig, um mir eine faustgrobe Antwort gefallen zu lassen. Gott ist eine faustgrobe Antwort, eine Undelicatesse gegen uns Denker –, im Grunde sogar bloss ein faustgrobes Verbot an uns: ihr sollt nicht denken!“

 

Gott ist tot! Gott bleibt tot! Und wir haben ihn getötet!“

 

Ich bin der Antiesel par excellence und damit ein welthistorisches Untier.“

 

Ich bin noch keinem Deutschen begegnet, der den Juden gewogen gewesen wäre.“

 

Ja, das Leben ist ein Weib!“

 

In der Kunst heiligt der Zweck die Mittel nicht: aber heilige Mittel können hier den Zweck heiligen.“

 

Ja! Ich weiß, woher ich stamme! Ungesättigt gleich der Flamme Glühe und verzehr' ich mich. Licht wird alles, was ich fasse, Kohle alles, was ich lasse: Flamme bin ich sicherlich.“

 

Jede Philosophie verbirgt auch eine Philosophie; jede Meinung ist auch ein Versteck, jedes Wort auch eine Maske.

 

Jemand der den Duft einer Rose nicht riecht wird doch nicht darüber kritisieren dürfen; und riecht er ihn, à la bonne heure! Dann wird ihm die Lust vergehen zu kritisieren.“

 

Jetzt entscheidet unser Geschmack gegen das Christentum, nicht mehr unsere Gründe.“

 

„Manchmal wollen die Menschen die Wahrheit nicht hören, weil sie nicht wollen, dass ihre Illusionen zerstört werden.“

 

Man erkennt einen Philosophen daran, daß er drei glänzenden und lau-ten Dingen aus dem Wege geht: dem Ruhme, den Fürsten und den Frauen - womit nicht gesagt ist, daß sie nicht zu ihm kämen.

  

„Man hasst nicht, solange man noch gering schätzt, sondern erst, wenn man gleich oder höher schätzt.“

 

"Man hört auf, sich selber recht zu lieben, wenn man aufhört, sich in der Liebe zu anderen zu üben."

 

Man ist am unehrlichsten gegen seinen Gott: er darf nicht sündigen!“

 

"Man kann auch in die Höhe fallen, so wie in die Tiefe."

 

„Man kritisiert einen Menschen, ein Buch am schärfsten, wenn man das Ideal desselben hinzeichnet.“

 

Man lügt wohl mit dem Munde; aber mit dem Maule, das man dabei macht, sagt man doch noch die Wahrheit.

 

Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.“

 

"Man sagt nicht 'Nichts!', man sagt dafür 'Jenseits' oder 'Gott'."

 

„Man verdirbt einen Jüngling am sichersten, wenn man ihn anleitet, den Gleichdenkenden höher zu achten als den Andersdenkenden.“

 

"Man wird selten irren, wenn man extreme Handlungen auf Eitelkeit, mittelmässige auf Gewohnheit und kleinliche auf Furcht zurückführt."

 

Menschen, die nach Größe streben, sind gewöhnlich böse Menschen."

 

„Menschen, welche man nicht leiden kann, sucht man sich zu verdächtigen.“

 

"Moral zu predigen ist ebenso leicht als Moral zu begründen schwer ist."

 

"Nehmt Eure Sprache ernst! Wer es hier nicht zu dem Gefühl einer heiligen Pflicht bringt, in dem ist nicht einmal der Keim für eine höhere Bildung vorhanden."

 

 Neid und Eifersucht sind die Schamteile der menschlichen Seele.“

 

„Nicht durch Zorn, sondern durch Lachen tötet man. Auf, lasst uns den Geist der Schwere töten!“

 

Nicht selten begegnet man Kopien bedeutender Menschen; und den meisten gefallen, wie bei Gemälden, so auch hier, die Kopien besser als die Originale.“

 

Nicht wir geben den Gedanken Audienz,
sondern die Gedanken geben uns Audienz.

 

Nirgends klingen falsche Musik und krumme Töne besser, als wenn es gegen einen gemeinsamen Feind geht.

 

Notice that... Autumn is more the season of the soul than of nature.

 

"Reife des Mannes: Das heißt den Ernst wiedergefunden haben, den man als Kind hatte, beim Spiel."

 

Schiller: oder der Moral-Trompeter von Säckingen.“

 

Seit ich des Suchens müde ward, erlernte ich das Finden. Seit mir ein Wind hielt Widerpart, segl' ich mit allen Winden.

 

Selten denkt das Frauenzimmer. Denkt es aber, taugt es nichts!

 

"Siehe, wir wissen, was du lehrst: daß alle Dinge ewig wiederkehren und wir selber mit, und daß wir schon ewige Male dagewesen sind."

 

Singe mir ein neues Lied: die Welt ist verklärt, und alle Himmel freuen sich.

 

„So lange man dich lobt, glaube nur immer, dass du noch nicht auf deiner eigenen Bahn, sondern auf der eines andern bist.“

 

So weit Deutschland reicht, verdirbt es die Kultur.“

 

Sprechen- und Schreibenkönnen heißt freiwerden: zugegeben, dass nicht immer das Beste dabei herauskommt; aber es ist gut, dass es sichtbar wird, dass es Wort und Farbe findet.

 

„Und lernen wir besser uns freuen, so verlernen wir am besten, andern wehe zu tun und Wehes auszudenken.“

 

Und so bedarf die Natur zuletzt des Heiligen, an dem das Ich ganz zusammengeschmolzen ist und dessen leidendes Leben nicht oder fast nicht mehr individuell empfunden wird, sondern als tiefes Gleich-, Mit- und Eins-Gefühl in allem Lebendigen.

 

„Und wenn einer durchs Feuer geht für seine Lehre, - was beweist dies! Mehr ist's wahrlich, dass aus eignem Brande die eigne Lehre kommt!“

 

Ungeliebten Personen rechnen wir die Artigkeiten, welche sie uns erweisen, zum Vergehen an.“

 

„Unsere Meinungen: Die Haut, in der wir gesehen werden wollen.“

 

„Unser Zeitalter, so viel es von Ökonomie redet, ist ein Verschwender: es verschwendet das Kostbarste, den Geist.“

 

Verbrennen musst du dich wollen in deiner eignen Flamme: wie wolltest du neu werden, wenn du nicht erst Asche geworden bist!“

 

Viele sind hartnäckig in Bezug auf den einmal eingeschlagenen Weg, wenige in Bezug auf das Ziel.“

 

"Viele verfolgen hartnäckig den Weg, den sie gewählt haben, aber nur wenige das Ziel."

 

„Viel von sich reden kann auch ein Mittel sein, sich zu verbergen.“

 

Voll von feierlichen Possenreißern ist der Markt, und das Volk rühmt sich seiner großen Männer.

 

Von seinen Feinden zu lernen ist der beste Weg dazu, sie zu lieben: denn es stimmt uns dankbar gegen sie.“

 

Wahrheit will keine Götter neben sich. Der Glaube an die Wahrheit beginnt mit dem Zweifel an allen bis dahin geglaubten Wahrheiten.

 

„Was der Pöbel ohne Gründe einst glauben lernte, wer könnte ihm durch Gründe das - umwerfen?“

 

Was der Vater schwieg, das kommt im Sohne zum Reden; und oft fand ich den Sohn als des Vaters entblößtes Geheimnis.“

 

Was sind denn zuletzt die Wahrheiten des Menschen? - Es sind die unwiderlegbaren Irrtümer des Menschen.“

 

Was Vaterland! Dorthin will unser Steuer, wo unser Kinder-Land ist!“

 

Wem die Keuschheit schwer fällt, dem ist sie zu widerraten; dass sie nicht der Weg zur Hölle werde - das ist zu Schlamm und Brunst der Seele.“

 

Wen die Flamme der Eifersucht umringt, der wendet zuletzt, gleich dem Skorpione, gegen sich selber den vergifteten Stachel.“

 

Wenn ich mir eine Art Mensch ausdenke, die allen meinen Instinkten zuwiderläuft, so wird immer ein Deutscher daraus.“

 

"Wenn man von einem unerträglichen Druck loskommen will, so hat man Haschisch nötig."

 

Wer davon lebt, einen Feind zu bekämpfen, hat ein Interesse daran, dass er am Leben bleibt.“

 

Wer ein WARUM zum Leben hat, erträgt fast jedes WIE.“

 

Wer nicht lügen kann, weiß nicht, was Wahrheit ist.

 

Wer sich tief weiß, bemüht sich um Klarheit; wer der Menge tief scheinen möchte, bemüht sich um Dunkelheit.

 

Wer unter Menschen nicht verschmachten will, muss lernen, aus allen Gläsern zu trinken, und wer unter Menschen rein bleiben will, muss versteh'n, sich auch mit schmutzigem Wasser zu waschen.

 

„Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich selbst hat, ist ein Sklave.“

 

Willst du das Leben leicht haben, so bleibe immer bei der Herde und vergiß dich über der Herde.“

 

"Wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zugrunde gehen."

 

Wo Rassen gemischt sind, ist der Quell großer Kulturen.

 

"Willst du das Leben leicht haben, so bleibe immer bei der Herde."

 

Zu allem Handeln gehört Vergessen.  

 

Zu den Schauspielen, auf welche uns das nächste Jahrhundert einladet, gehört die Entscheidung im Schicksale der europäischen Juden.“

 

– Friedrich Nietzsche