Arthur Schopenhauer

 

 

 

 

 

Wider die Nachlässigkeit

 

"Wer nachlässig schreibtlegt dadurch zunächst das Bekenntnis ab, daß er selbst seinen Gedanken keinen großen Wert beilegt. Denn nur aus der Überzeugung von der Wahrheit und Wichtigkeit unserer Gedanken entspringt die Begeisterung, welche erfordert ist, um mit unermüdlicher Ausdauer überall auf den deutlichsten, schönsten und kräftigsten Ausdruck bedacht zu sein. Flüchtiger, nachlässiger, schlechter Stil bezeugt eine beleidigende Geringschätzung des Lesers." 

 

Arthur Schopenhauer   (Zeichnung: Wilhelm Busch)

 

Der Redliche gibt sein Bestes und schwatzt nicht einfach so dahin.

 

Voraussetzung dafür ist jedoch eine gewisse Geistige Reife. Sonst kann diese innere Notwendigkeit als solche nicht erkannt werden.

 

Zum besseren Verständnis: Ihre Stadien
am Bild des sich entwickelnden Mannes:

 

(7) - Mystiker

(6) - Weise

(5) - Lehrer

(4) - Erwachsene - Beginn der Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung

(3) - Rebell

(2) - Kleinkind

(1) - Baby

 

 

 

p

Eigensinn

z

 

"Aller Eigensinn beruht darauf, daß der Wille sich an die Stelle der Erkenntnis gedrängt hat."

Arthur Schopenhauer

Eine passende Definition für das Ego.

 

So geschieht es, wenn das Ego mit Macht nach vorne drängt,

Wahrheit und Erkenntnis aber weit zurück gelassen werden.

 

Das beschreibt den Unterschied zwischen der Kleinkindreife (2) und dem höheren Grad an Geistiger Reife, den wir Weisheit (6) nennen. 

 

Schon mal aufgefallen? Auch bei noch kleinen Kindern blitzt gerne mal die Weisheit durch. Nur wissen die gar nichts davon und werden dann ausgelacht. Warum? Weil Weisheit bei uns unbekannt ist.

 

Das aktive (maskuline) „Ich will!“ und „Ich werde!“ in Verbindung mit „Erfolg“ stehen höher im Kurs, als die rezeptive (feminine) Bereitschaft für Erkenntnis.

Das „ICH denke!“ klingt lauter und
wichtiger, als Erkenntnis gewinnen.

 

 

Der edle Mensch ist festen Sinnes,
doch eigensinnig ist er nicht.


– Konfuzius –

 

 

 

 

Schwulst & Bombast

 

 

"Alle Formen nimmt die Geistlosigkeit an, um sich dahinter zu verstecken: Sie verhüllt sich in Schwulst, in Bombast, in den Ton der Überlegenheit und Vornehmigkeit und in hundert anderen Formen. 

– Arthur Schopenhauer

Solches Gebräu...

wird üblicherweise „Literatur“ genannt. 🙄

 

Der gemeine Literat, der blumig daher tänzelnde Poet und der sich neu erfindende Wortkünstler verstecken sich gerne mal hinter einem Schwulst von bunten Wörtern. Wenn sie dann wenigstens nicht von Philosophie schwafeln und dieses schöne Wort in ihren unverbindlichen Gespinsten verunstalten würden! 

 

Platon hätte sie aus seinem Staat wohl rausgeschmissen.

 

 

  

 

Wollen 

z

 

"Alles Wollen entspringt aus Bedürfnis, also aus Mangel, also aus Leiden." 

Arthur Schopenhauer

Aus dem fernen Osten stibitzt?

 

Das macht keinen Sinn: Wir müssen uns der Weisheit schon selber stellen. Jeder für sich. Wer immer den Satz auch zuerst formuliert haben mag: Daß all unser Wollen aus Leiden bestehe, ist Quark. 

 

Hier auf der Erde ist der Wille eine wesentliche Triebfeder, sodaß der Mensch sich überhaupt bewegt, daß er gestalterisch wirkt und seine Kreativität und die Fürsorge entfaltet. 

 

Befindet sich ein Mensch an der Grenze zum Spirituellen, verabschiedet  sich der Wille langsam... zusammen mit ein paar anderen Weggenossen. Dann verschwinden die Bedürftigkeit, die Idee von „Mangel“ und alles  sonstige „Leiden“... inclusive dem Ego – die Voraussetzung für den Willen  von ganz allein.

 

"Alles Wollen entspringt aus Bedürfnis, also aus Mangel, also aus Leiden." 

– Arthur Schopenhauer

Nein:

   • Bedürfnis ist  n i c h t = gleich Mangel.

   • Bedürfnis ist  n i c h t = gleich Leiden.

 

Oder leidest du, 

    wenn du dich zum Essen an den Tisch setzt?

    wenn du Lust verspürst, auf die Haut einer Frau?

    wenn du dich.... auf deinen Schreibtisch zubewegst?

    wenn du gelegentlich beschließt, einen Spaziergang zu machen?

 

Du solltest nichts Angelesenes 1 zu 1 übernehmen. Du solltest nichts Aufgeschnapptes ungeprüft aufnehmen.

 

Mit tumbem Anlesen... machen wir Edles zu

Schund und Schund zu vermeintlich Edlem.

 

Alles, was du von anderen hörst oder liest, mußt du erst einmal deiner genauen Prüfung unterziehen. Wenn es sich dir als intelligent, als weise, also als wahr... herausgestellt hat, ist es dein. Eher solltest du es nicht annehmen. 

 

Aber Achtung: Der Wahrheits-Spiegel ist  n i c h t  identisch mit dem Fleischwolf namens Logik ! Du läßt dir die Funktionsweise deines PCs ja auch nicht anhand der Dampfmaschinen-Mechanik erklären – was noch eher möglich wäre. 😉

 

 

 

p

Die eigene Wahrnehmung

z

 

"Alle Wahrheit und alle Weisheit liegt zuletzt in der Anschauung."

 

Arthur Schopenhauer

 

Ja, so ist es; und nicht, wie gerne kolportiert wird... im Denken.

 

Wahrheit und Weisheit... haben nichts mit dem Denken zu tun. Im Gegenteil: Denken würde hier nur stören. Es handelt sich eher um Sehen (Anschauung) oder um Wahrnehmung.

 

 

 

 

Allein sein

z

  

„All unser Übel kommt daher, dass wir nicht allein sein können.“

 

– Arthur Schopenhauer 

 

Wir sind allein. In all dem Trubel sind wir doch immer allein. Die Anderen sind bloß der Schleier vor unserem Allein-Sein.

 

 

 

 

 

Zufall oder Notwendigkeit

z

 

„Auch das Zufälligste ist nur ein auf entfernterem Wege herangekommenes Notwendiges.“

 Arthur Schopenhauer

 

In deinen Worten, Arthur, drückt sich großer Respekt gegenüber einer Ordnung aus, die wir mit unserem kleinen Verstand nicht begreifen können.

 

Unsere Ordnungssysteme haben ja großteils Sinn & Berechtigung, aber mit unserem primitiven „Willen zur Ordnung“ dümpeln wir und halten wir uns auf einer sehr niedrigen Stufe der Intelligenz. Mit einer Überbewertung des intellektuellen Verstandes verschließen wir uns zudem mutwillig und unnötig weiteren Möglichkeiten.

 

Bereits die Wahrnehmung der Grenzen des Verstandes öffnet den Blick auf weitere und höhere Möglichkeiten, die uns natürlicherweise mitgegeben wurden, uns und die Welt zu sehen.

 

Deine Anerkenntnis des Zufälligen, Arthur, weist auf die Nutzung auch der höheren Bereiche der Intelligenz.  

 

Einwand: "..bei dem er (Schopenhauer) die experimentellen Ergebnisse der modernen Naturwissenschaften durch bloßes scharfes Denken vorweggenommen (habe)."

 

A - Dem liegt die Idee zugrunde, der intellektuelle Verstand habe eine über anderem stehende Größe. So wenig, wie zum Beispiel dem Magen in der Gruppe der Organe eine herausragende Stellung zukommt, so wenig ist der Verstand „besonders“.

Im Gegenteil. Er hat zwar einerseits seine wichtigen (praktischen) Funktionen, andererseits hat der Verstand auch seine Beschränktheit, seine (auch gefährlichen!) Grenzen.

 

Wir benötigen einiges an Intelligenz, um seine Möglichkeiten und seine Grenzen und damit Segen und Fluch des Verstandes sehen und unterscheiden zu können.

 

B - Wenn der experimentierenden Wissenschaft etwas „vorweggenommen“ werden kann, dann durch „sehen“, nicht durch denken. Es kann nichts gesehen oder gedacht werden, was nicht in irgend einer Form (zumindest als Hologramm) bereits im Spielzeugkasten vorhanden ist. „Scharfes Denken“ ist bloß... Nachbereitung. 

 

Arthur Schopenhauer: „Auch das Zufälligste ist nur ein auf entfernterem Wege herangekommenes Notwendiges.“

 

Allein dieser Satz läßt annehmen, daß du die Weite der Intelligenz höher geschätzt hast als ihre Beschränkungen durch den Verstand.

 

Der Verstand

kann etwas, das größer

ist als er selbst, nicht erkennen.

 

Da kommt er halt an seine Grenzen. Wir müssen die Intelligenz nutzen, wollen wir verhindern, daß der Verstand alles auf seine bescheidene Größe herunterbricht, bzw. bis zur Unkenntlichkeit zusammenstaucht oder gar... verstümmelt.

 

Das vermeintlich Zufällige begegnet uns als Teil einer höheren Ordnung, von der unser kleiner Verstand – mit seinem primitiven Werkzeug namens „Logik“ – nichts versteht.

 

Die Grenzen des Verstandes kann nur erkennen, wer sich der Intelligenz öffnet. Andernfalls versuchten wir, das Große mit dem Kleinen zu erfassen. Messen, Wiegen, Zählen... sind in physischen Bereichen ganz praktische und nützliche Methoden, die jedoch in geistigen Bereichen nicht greifen.

 

Allein die Annahme, daß es Ordnungen geben könnte, die wir bisher nicht nachvollziehen, nicht verstehen konnten, bietet uns schon die Möglichkeit, nun auch andere, gänzlich neue Methoden der Erforschung in Erwägung zu ziehen. Mit neuen Begriffen wie „Synchronizität“, wagen wir erste Schritte...  

 

Einwand: "...das scheint mir nicht ganz widerspruchsfrei zu sein."

 

Wir müssen uns entscheiden, ob uns

a) die Wahrheit oder ob uns

b) die Widerspruchsfreiheit wichtiger ist.

 

Wenn uns die Wahrheit etwas bedeutet, dürfen

wir uns nicht um Folgerichtigkeiten kümmern.

 

Die Wahrheit ist das Größere. Sie läßt sich mit dem Kleineren (hier der Logik) nicht beikommen. Die Wahrheit kann gesehen werden – aber sie kann nicht erdacht werden.

 

Entscheiden wir uns für den Ausschluß von Widersprüchlichkeit, also für die enge Brille der kleinen Idee namens Logik, bleibt uns die Wahrheit verborgen.  

 

Die Logik = ist im gesellschaftlichen Bereich vor allem dann von großem Nutzen, wenn die Grenzen ihrer Anwendungsmöglichkeiten klar gesehen werden können.

 

 

 

p

Narretei

z

 

"Auch wird man einsehen, daß Dummköpfen und Narren gegenüber es nur einen Weg gibt, seinen Verstand an den Tag zu legen, und der ist, daß man mit ihnen nicht redet."

 

 Arthur Schopenhauer

 

So machst du dir nicht viele Freunde, Arthur. 🙂

 

Aber ja. Nur kommt es darauf an, auf welcher Ebene der Reife du gerne reden möchtest.

 

Auf der albernen Ebene (2) kannst du auch mit Dummköpfen reden. Wenn es um Zynismus, Sarkasmus und andere Formen der Verachtung geht, sind sie gerne dabei.

 

Bei den Narren mußt du etwas genauer hinsehen. Unter ihnen tummeln sich auch gerne mal die weiseren (6) Leute. Denn wenn du dich selber gerade mal  n i c h t  auf der weisen Ebene befindest, kannst du Weisheit nicht erkennen. - Auch nicht die eines Narren.

 

Ansonsten ist dir zuzustimmen. Man rät sogar davon ab, "Perlen vor die Säue zu werfen", denn das Höhere kann das Niedere nicht erreichen. Hier hat es keinen Zweck, zu reden.

 

Das Niedere muß sich erheben,

will es das Höhere "verstehen".

 

Anders geht es nicht. Ähnliches gilt sogar im logischen Bereich: Wollte man z.B. mir etwas über höhere Mathematik erzählen, müßte ich, um es verstehen zu können, zunächst meine Voraussetzungen erweitern.

 

Und ja, eine Ausdrucksform der Klugheit besteht im Unterscheidungsvermögen; z.B... ob ein Gespräch angebracht ist, oder nicht.

 

Nachtrag: Ein Dummkopf, der Weisheit erkennt, ist kein Dummkopf. Wer Weisheit auf Personen bezieht..., ist ein Dummkopf.

 

 

 

 

Bewußtlosigkeit

z

 

Aus der Nacht der Bewußtlosigkeit zum Leben erwacht findet der Wille sich als Individuum, in einer end- und grenzenlosen Welt, unter zahllosen Individuen, alle strebend, leidend, irrend; und wie durch einen bangen Traum eilt er zurück zur alten Bewußtlosigkeit.

 

– Arthur Schopenhauer

 

Bewußtlosigkeit ist die eine Möglichkeit, in der wir das Leben verbringen können. Das Wollen, Streben, Leiden und Irren... sind Ingredienzien der Bewußtlosigkeit.

 

Bewußtheit ist die andere Möglichkeit, in der wir unser Leben... leben können.

 

Solange wir denken, daß wir das Leben vorwiegend denkend, wollend und strebend verbringen sollten, so lange wir also (noch) nicht bewußt leben, achtlos, sind Irren und Leiden die unvermeidbare Folge.

 

So wenig, wie die Füße dazu bestimmt sind, unentwegt zu laufen oder alles zu erlaufen und die Hände nicht, alles zu berühren, so wenig ist der Verstand dazu gemacht, ständig und über alles nachzudenken.

 

Es fehlt uns nicht am Denken, sondern an Mitgefühl, Achtsamkeit und... Bewußtheit.

 

Wo das Denken nicht gebraucht wird, sollten

wir dem Bewußtsein den Raum überlassen.

 

 

 

 

Erkenntnis & Verstand

z

 

Bei gleicher Umgebung, 

lebt doch jeder in einer anderen Welt. 

– Arthur Schopenhauer

Wie viele Köpfe,

...so viele Filme.

 

Siehe dazu:  Erkenntnis & Verstand 

 

  

 

 

Glück

z

 

"Das Glück gehört denen, die sich selbst genügen. Denn alle äußeren Quellen des Glückes und Genusses sind, ihrer Natur nach, höchst unsicher, misslich, vergänglich und dem Zufall unterworfen."

 

– Arthur Schopenhauer

 

Diesen Floh hast du dir wohl von den Buddhisten ins Ohr setzen lassen, vermute ich. Keine Ahnung, warum die es so sehr mit dem Glück haben.

 

In die Präambel der Verfassungen sollte dieser Begriff
aber dringend aufgenommen werden, ohne jede Frage!

  

Für den Einzelnen zeigt sich dieses Streben auf der kindlichen Ebene (2) Geistiger Reife.

 

Den (geistig) reiferen Semestern steht die Zufriedenheit besser: Jenen, „die sich selbst genügen“

 

Arthur Schopenhauer: "...dem Zufall unterworfen."

 

Du glaubst an den Zufall ?

 

 

 

 

Das Leben

z

 

„Das Leben ist eine mißliche Sache; ich habe mir vorgesetzt, es damit hinzubringen, über dasselbe nachzudenken.“

 

– Arthur Schopenhauer

Dieser Vorsatz bedeutet, ein Werkzeug

selbst zum Lebensmittelpunkt machen.

 

Warum das Größere dem Kleineren opfern wollen? Warum nicht das Leben leben und den Verstand benutzen, wenn erforderlich?

 

 

 

 

Ohnmacht des Denkens

z

 

"Das mit Hilfe anschaulicher Vorstellungen operierende Denken ist der Erzeuger aller wahrhaft originellen Gedanken, aller ursprünglichen Grundansichten."

– Arthur Schopenhauer

Das ist Quark. 

Die Angelegenheit muß auf Wiedervorlage!

 

Das Denken in seiner einfachen Struktur, z.B. der Logik, haben wir gewissermaßen in der Hand, aber keinesfalls die Intelligenz!

 

Intelligenz und Denken sind zwei

gänzlich verschiedene Kategorien.

 

Solange wir diese Unterscheidung nicht treffen – weil wir die Notwendigkeit noch nicht sehen – solange können wir (z.B. in der öffentlichen Wissenschaft) keine methodischen Durchbrüche erwarten.

 

Über die Intelligenz können wir nicht verfügen, sie ist größer als wir. Sie ist überpersönlich, eine Art omnipräsenter Schwingung.

 

Bedeutendes...

kommt nicht aus dem Verstand.

 

Das, was wir „unsere Gedanken“ nennen, sind kleiner als wir.

Sie sind zwar praktisch und nützlich, aber... nicht bedeutend.

 

Der Verstand übernimmt lediglich Formulierung und Einordnung. Er ist nicht der Erzeuger, sondern bloß das Transportmedium. Die Formulierungen sind also nur eine Formsache, das (Nach-)Denken ist nur die „Verpackung“.

 

Aber das, was du einen „wahrhaft originellen Gedanken“ nennst, das Bedeutende, die Weisheit, kommt aus einer uns unbekannten Dimension. Dieser „Inhalt“ ist nicht unser Werk – obwohl er möglicherweise aus dem selben Mund kommt, wie das Banale.

 

Es scheint paradox: Unseren gedanklichen Banalitäten können wir ein „Copyright“ anheften: Sie sind  unser Werk, aber „wahrhaft Originellem“ oder Bedeutendem nicht, eben weil wir nicht wirklich der Gestalter dessen sind.

 

 

 

 

Geschlechtstrieb

z

 

"Das niedrig gewachsene, schmalschultrige, breithüftige und kurzheinige Geschlecht das schöne nennen konnte nur der vom Geschlechtstrieb umnebelte männliche Intellekt: in diesem Triebe nämlich steckt seine ganze Schönheit. Mit mehr Fug, als das schöne, könnte man das weibliche Geschlecht das unästhetische nennen. Weder für Musik, noch Poesie, noch bildende Künste haben sie wirklich und wahrhaftig Sinn und Empfänglichkeit; sondern bloße Aefferei, zum Behuf ihrer Gefallsucht, ist es, wenn sie solche affektiren und vorgeben. Das macht, sie sind keines rein objektiven Antheils an irgend etwas fähig, und der Grund hievon ist, denke ich, folgender. Der Mann strebt in Allem eine direkte Herrschaft über die Dinge an, entweder durch Verstehen oder durch Bezwingen derselben. Aber das Weib ist immer und überall auf eine bloße indirekte Herrschaft verwiesen, nämlich mittels des Mannes, als welchen allein es direkt zu beherrschen hat. Darum liegt es in der Weiber Natur, Alles nur als Mittel, den Mann zu gewinnen, anzusehn, und ihr Antheil an irgend etwas Anderem ist immer nur ein simulirter, ein bloßer Umweg, d. h. läuft auf Koketterie und Aefferei hinaus."

 – Arthur Schopenhauer

 

Frage: "Macht Schopenhauer sich nicht auch ein wenig lustig über die Triebhaftigkeit des Mannes?"

 

Ja und er tut Recht damit.

 

Nur trägt der Mann nicht die Schuld daran. Er ist quasi der Laufbursche der Natur, die ihn in einer gewissen Lebensspanne damit ausgestattet hat, damit er – über konkretes Tun, das er sonst nicht täte – das Sperma (nicht "sein"!) an die gewünschte Stelle bringt.

 

Und ja, der Mann soll schwanzgesteuert sein, sagt die Natur: Mögliche Verletzungen und Schmerzen spielen im Zustand der Erregung zunehmend eine untergeordnete bis gar keine Rolle. Gemütsbewegungen, Moralvorstellungen, Schwüre, Denkkonstrukte aller Art und schließlich auch das Denken selbst... verschwinden.

Erst nach Vollzug melden sich die kurzfristig zur Seite geschobenen Lebensaspekte zurück: Kühlschrank, Fernbedienung, Smartphone...

 

 

 

 

Große Namen, große Geister ?

z

 

Einwand: "Da zeigt sich wieder einmal: Wer einen grossen Namen hat muss nicht immer ein grosse Geist sein."

 

Große Namen gibt es nicht, die werden von Kleingeistern erfunden.

 

Namen dienen der einfachen Unterscheidung und der Ansprache unter den Menschen.

Der große Name dient der Überhöhung Einiger und zugleich der Selbsterniedrigung.

 

Projektionen... haben mit der Wirklichkeit nichts zu tun.

 

Einen großen Geist gibt es

als Mensch... ebenso wenig.

 

Jeder Mensch hat die Anlage zur Weisheit und zur Spiritualität.

Ebenso hat aber auch jeder Mensch... die Anlage zum Blödsinn.

 

Kein Mensch ist 24/7 weise

und niemand ist 24/7 blöd.

 

Der Herr Schopenhauer vereint (wie wir alle) beides in sich. Also finden wir bei ihm (genauso wie bei uns) mal das Eine und mal das Andere vor.

 

Und wenn wir gerade mal nicht blöd sind, können wir das Eine vom Anderen unterscheiden.

 

 

 

 

Planung & Schicksal

 

 

Das Schicksal mischt die Karten, wir spielen.

Arthur Schopenhauer

 

Und der Mensch, diese „Krone der Schöpfung“ denkt, daß er das Spiel lenkt. 🤡 Ja, das ist lustig.

 

Willst du Gott

zum Lachen bringen?

Erzähl ihm von deinen Plänen.

 

Blaise Pascal

 

 

 

 

Ehrfurcht

z

 

Daß die niedrigste aller Tätigkeiten die arithmetische ist, wird dadurch belegt, daß sie die einzige ist, die auch durch eine Maschine ausgeführt werden kann. Nun läuft aber alle analysis finitorum et infinitorum im Grunde doch auf Rechnerei zurück.

Arthur Schopenhauer

 

Die Mathematik, besonders die Arithmetik sind für zum Beispiel die Wirtschaft einer Gesellschaft großartige Erfindungen, also... sehr nützliche Werkzeuge.

 

Richtig angewendet – nämlich in den Bereichen des Nützlichen – bilden Mathematik, Arithmetik und Logik eine sehr gute unterstützende (!) Hilfe. 

 

Aber mit kleinen Werkzeugen die Welt erklären zu wollen, ist schon ein bißchen albern.

 

Ohne die Ehrfurcht bleibt die Wissenschaft

in Ihrer Reife auf einem kindischen Niveau.

 

Die Benediktiner arbeiten, benutzen also Werkzeuge. Wenn aber die Glocke ruft, legen sie Werkzeug und Schürze beiseite und gehen beten.

 

Man sollte wissen, wann man ein Werkzeug beiseite zu legen hat, wann das Ende seiner (unterstützenden) Möglichkeiten erreicht ist.

 

 

 

 

Bücher & Studien

 

 

Dem aber, der studiert, um  E i n s i c h t  zu erlangen, sind die Bücher und Studien bloß Sprossen der Leiter, auf der er zum Gipfel der Erkenntnis steigt. 

Arthur Schopenhauer 

 

Nein, Arthur, nicht mal das: Wir benötigen niemanden, an dem wir uns hoch hangeln müßten. Ja, manche stellen sich auf einen Stapel Bücher, um größer zu wirken. Das ist Kinderwerk (2). Ein geistig erwachsener (4) Mensch... steht auf eigenen Füßen. 

 

Die persönliche Einsicht ist der Wert, nicht die Bibliothek. Die individuelle Erkenntnis ist der Wert und nicht das Denken. 

 

 

 

 

Freude an der Erkenntnis

 

 

"Dem bei weitem größten Teile der Menschen aber sind die rein intellektuellen Genüsse nicht zugänglich; der Freude, die im reinen Erkennen liegt, sind sie fast ganz unfähig: sie sind gänzlich auf das Wollen verwiesen."

– Arthur Schopenhauer

 

Mach dir darum mal keine Sorgen: Die anderen werden schon dich als Sonderling bedauern. Und was bringt es dir, wenn du auf deinen Erkenntnissen sitzt? Der Genuß weilt nur kurz – ein Bonbon lang.

 

 

 

 

Kalauer

 z

  

Der einzige Mann, der wirklich nicht ohne Frauen leben kann, ist der Frauenarzt.“

– Arthur Schopenhauer

  

Würde jemand von der Art einiger der publizierten Zitate auf deine gesamte Arbeit schließen, Arthur, er würde wohl annehmen, du wärest ein Produzent von Kalauern.

 

 

 

 

Fortbestand der Menschheit

z

  

„Der Fortbestand der Menschheit

beweist nur die Geilheit derselben.“

– Arthur Schopenhauer

 

Ja, die Natur, beziehungsweise der Geist hinter der Natur hat es so eingerichtet, daß sich das Individuum erhält und sich die jeweilige Art fortsetzt.

 

Die stärksten Motivationen sind: Lust & Angst.

 

Zwei der wichtigsten eingefügten Leitelemente, welche bewirken, daß sich das unbewußt agierende Individuum am Leben erhält, sind die Lust zu essen und zu trinken und die Angst vor all dem, was die individuelle körperliche Existenz enden lassen könnte. Für den Weiterbestand der Art sorgt an erster Stelle die immens starke Lust auf Sex. 

 

Diese Einrichtungen, die für die unbewußte Masse der Menschen und der anderen Tiere "eingebaut" wurden, funktionieren zu nahezu 100%. Der Beweis: Es gibt sie und uns noch.

 

Ja Arthur, aufgrund der Unbewußtheit würden auch wir Menschen – ohne ein solch hyperstarkes Lockmittel – aussterben. 

 

Aber wir verachten die Lust (Geilheit) nur dann, wenn wir der religiösen (z.B. christ-kirchlichen) Moral aufgesessen sind (Konditionierung).

 

 

 

 

Heiterkeit

z

  

"Der Heiterkeit sollen wir, wann immer sie sich einstellt, Tür und Tor öffnen, denn sie kommt nie zur unrechten Zeit."

 

Arthur Schopenhauer

Mach keine Witze ! 😉

 

 

 

 

Mensch & Tier

z

 

Der Mensch ist im Grunde ein wildes, entsetzliches Tier.

 

Arthur Schopenhauer

 

"Wir kennen es bloß im Zustande der Bändigung und Zähmung, welcher Zivilisation heißt: daher erschrecken uns die gelegentlichen Ausbrüche seiner Natur. Aber wo und wann einmal Schloß und Kette der gesetzlichen Ordnung abfallen und Anarchie eintritt, da zeigt sich, was er ist … Gobineau hat den Menschen ... (das recht eigentlich böse Tier) ... genannt, welche die Leute übelnehmen, weil sie sich getroffen fühlen: er hat aber recht: denn der Mensch ist das einzige Tier, welches andern Schmerz verursacht, ohne weiteren Zweck als eben diesen. Die andern Tiere (!!!) tun nie anders, als um ihren Hunger zu befriedigen; oder im Zorn des Kampfes ... Kein Tier jemals quält, bloß um zu quälen; aber dies tut der Mensch und dies macht den teuflischen Charakter aus, der weit ärger ist als der bloß tierische … Darum fürchten alle Tiere instinktmäßig den Anblick, ja die Spur des Menschen ... Der Instinkt trügt auch hier nicht: Denn allein der Mensch macht Jagd auf das Wild, welches ihm weder nützt noch schadet."

Arthur Schopenhauer

 

 

"Es ist nicht genug, daß man verstehe, der Natur Daumenschrauben anzulegen; man muß auch verstehen können, wenn sie aussagt."

 

Arthur Schopenhauer

 

Der Mensch scheint so dermaßen dumm zu sein, daß er wohl tatsächlich glaubt, der Natur ihre Geheimnisse“ rauben und ihr seinen primitiven Willen aufdrücken zu können. Kleinkind-Manier.

 

Das kann schon ein wenig erschrecken: Es entspricht einem der untersten Level (2) unserer Geistigen Reife.

 

Die Alternative?  Ehrfurcht !

Ehrfurcht

 

 

 

 

Von Innen

z

 

"Der Mystiker steht zum Philosophen dadurch im Gegensatz, daß er von Innen anhebt, dieser aber von Außen."

– Arthur Schopenhauer

 

Du meinst den „Sophisten“, wenn du vom „Philosophen“ sprichst? Der spielt nur mit dem Verstand. Solches hat nichts mit der „Liebe zur Weisheit“ zu tun; denn das sind bloß intellektuelle Spielereien.

 

Der (echte!) Philosoph hebt ebenfalls von Innen an, Arthur, nicht nur der Mystiker.

 

Intellektualität ist reine Verstandes-Sache, aber...

Weisheit = ist keine Angelegenheit des Verstandes!

 

Der Intellektuelle versteht das nicht, da er nahezu ausschließlich... von Außen anhebt.

 

 

 

 

Reichtum

z

 

"Der Reichtum gleicht dem Seewasser: je mehr man davon trinkt, desto durstiger wird man. - Dasselbe gilt vom Ruhm.“

 

Arthur Schopenhauer

Wer "braucht", ist arm. 

Reich istwer weiß, daß er genug hat.

 

Arthur Schopenhauer sagt: "Der Reichtum gleicht dem Seewasser: Je mehr man davon trinkt, desto durstiger wird man."

 

Ja, das ist so.

Reichtum macht niemals reich. 

 

Über das Materielle findet keine Sättigung statt.

Reichtum kann den Graben des Armut-Denkens nicht füllen.

 

Echter Reichtum... 

ist eine Erkenntnis. 

 

Arthur: "Dasselbe gilt vom Ruhm.“

 

So allgemein... trifft das nicht zu: Wer den Ruhm benötigt, dessen Selbstbewußtsein – im Sinne von Selbstwertgefühl – hält sich auf Sparflamme. Dessen Geistige Reife klammert sich am Kleinkind-Niveau (2) fest.

 

Bis hierhin ist dir noch zuzustimmen:

Der Ruhm... führt zu keiner Sättigung.

 

Die Geistige Reife des Menschen ist aber keine starre oder statische Angelegenheit.

 

Der Mensch...

kann wachsen.

 

Besonders in ungewöhnlichen, herausfordernden und verantwortungsträchtigen Situationen und Zeitspannen ist rasantes Wachstum möglich.

 

Wenn hier Wachstum geschieht, 

wird der Ruhm... bedeutungslos.

 

 

 

 

Mißbrauch

z

 

"Der schlimmste Mißbrauch ist der Mißbrauch des Besten." 

 

– Arthur Schopenhauer

 

Wer nicht die Liebe zur Weisheit mitbringt und also zwingend die Liebe zur Wahrheit, sollte sich mit dem edlen Wort Philosophie nicht schmücken wollen. Die Hürde:

 

Philosophie setzt einen hohen

Grad an Geistiger Reife voraus.

 

 

 

 

Eigene Gedanken 

z

 

„Der Ursprung der Gedanken ist immer real und objektiv; er liegt in der eigenen Erfahrung oder in fremder Ueberlieferung in Wort und Schrift.“ 

– Arthur Schopenhauer

  

Real“, meinetwegen, aber nicht objektiv. Kein Gedanke ist objektiv oder objektivierbar. Er ist und bleibt subjektiv, d e i n Gedanke, deine Erfahrung.

 

Das ausgesprochene oder niedergeschriebene Wort dagegen, kann verteilt werden.  W i e  es aber verstanden wird..., bleibt ungewiß.

 

Triviale Dinge wie:  1 x 1 = 1  sind

objektivierbar, Weisheiten nicht.

 

Und in „fremder Ueberlieferung in Wort und Schrift“ können jede Menge Wörter transportiert werden, Informationen aller Art, aber... keine Weisheit!

 

Das ist halt die Krux: Dummheit

ist zu vermitteln, Weisheit nicht.

 

Weiters haben wir ein Problem, falls es sich gar nicht um einen Gedanken von dir, sondern um eine Eingebung handelt: Dann ist es nicht einmal „ d e i n  Gedanke“.

 

Einwand: "Triviale Dinge wie 1 x 1 = 1 sind objektivierbar."

 

Das gilt aber nur eingeschränkt, das ist nicht voraussetzungslos!

 

Eine mathematische Gleichung ist nur unter der Voraussetzung der allgemeinen Akzeptanz des mathematischen Systems innerhalb einer kommunizierenden Gruppe objektivierbar.

 

Der Statiker einer Hängebrücke muß die selbe (mathematische) Sprache sprechen wie der Hersteller der Drahtseile – Andernfalls kracht die Brücke ins Wasser... Entweder, weil die Seile reißen, oder weil sie viel zu schwer sind.

 

Die Sprachen (Rechen-Systeme) kann man wechseln, sie sind austauschbar; die Wirkkräfte nicht, sie sind real.

 

 

 

 

Wechselhaft

z

  

Der Wechsel allein

ist das Beständige.

 

Arthur Schopenhauer

 

Arthur, diesen Satz hast du scheints abgekupfert. Laß mich raten: Bei dem (angeblich „dunklen“) Griechen von Ephesos? Leugnen ist zwecklos. 😉

 

Dennoch, es ist so: Das einzig Beständige... ist der Wechsel.

 

 

 

 

Gewißheit

z

 

Die eigene Erfahrung hat den Vorteil vollkommener Gewissheit.“

 

– Arthur Schopenhauer 

 

Eben. So ist es. Es soll aber Leute geben, die lieber Bücher über „Erfahrung & Gewißheit“ lesen und diese dann auch noch mit anderen alten Schriften vergleichen, statt selber alles das zu überprüfen, was überprüfbar ist. 

 

 

 

 

Sünde

z

 

Die eigenen Gedanken verscheuchen, um denen eines Buches Platz zu machen, ist, wie sein Land verkaufen, um Anderer ihres zu sehen – und ist Sünde wider den heiligen Geist.“

– Arthur Schopenhauer

 

Anfangs... hilft Lesen bei der Förderung der Intelligenz, aber:

Später... ist Lesen ein Indiz dafür..., daß es nicht geklappt hat.

 

Arthur Schopenhauer nennt es eine Sünde wider den heiligen Geist, die Gedanken anderer in den Büchern zu lesen, statt sich eigene zu machen, statt selber zu denken und eigene Einsichten in die Dinge zu gewinnen.

 

Hier kann ich ihm

nur zustimmen.✔️

 

 

 

 

Aufrichtigkeit

z

 

Die Freunde nennen sich aufrichtig, die Feinde sind es.“

 

– Arthur Schopenhauer

 

Aufrichtigkeit hat mit aufrichtig sein zu tun, mit aufgerichtet sein, mit dem aufrechten Gang, damit, nichts zu verbergen haben, also nicht gebückt gehen oder sich winden zu müssen.

 

Die Feinde können schonungslos aufrichtig sein, sie müssen sich nicht verstellen. Freunde dagegen haben etwas zu verlieren, also werden sie nicht anecken wollen. 

 

In Wirklichkeit...  gibt es natürlich weder Freund, noch Feind. 

 

Aber manchem können einfache Ordnungs-Strukturen ein Gefühl der „Sicherheit“ geben. Auf diesem Stand (2) der Geistigen Reife ist das reibungslose Dazugehören als bedeutender angesehen, denn die Authentizität.

 

 

 

 

Inspiration

z

 

Die Gedanken legen den Weg vom Kopfe auf das Papier viel leichter zurück, als den vom Papier zum Kopfe.“

– Arthur Schopenhauer

Ja, so weit... so gut.

 

Aber noch leichter ist ein dritter Weg, ist der der Inspiration, ist der feine Impuls..., der erst auf den groben Verstand trifft.

 

 

 

 

Wahrheit

z

 

Die Gewalt der Wahrheit ist unglaublich groß und von unsäglicher Ausdauer. Wir finden ihre häufigen Spuren wieder in allen, selbst den bizarrsten, ja absurdesten Dogmen verschiedener Zeiten und Länder, zwar oft in sonderbarer Gesellschaft, in wunderlicher Vermischung, aber doch zu erkennen.“

– Arthur Schopenhauer

 

Irgendwann wunderst du dich nicht mehr darüber, denn hast du ihn erst mal geschärft, den Blick für die Wahrheit, wirst du sie überall finden.

 

 

 

 

Intellektuelle Eminenz

z

 

„Die höchste intellektuelle Eminenz (Klugheit) kann zusammen bestehen mit der ärgsten moralischen Verworfenheit.“

 

 – Arthur Schopenhauer

 

Zum Ersten erinnert mich diese Feststellung an den Atom-Physiker Edward Teller, zum Zweiten an den Logistiker Adolf Eichmann. Beide zeichneten sich aus durch ein ungewöhnlich hohes Maß an Klugheit  in dem jeweiligen Bereich, in dem sie tätig waren.

 

Die Zeit, der konkrete Ort und die jeweils herrschende Ideologie (mit der sich diese beiden nahtlos in Übereinstimmung befanden), begünstigte die Tatsache, daß ihre Fähigkeiten innerhalb einer bestimmten Zeitspanne in ihrer Umgebung sehr geschätzt wurden. 

 

Das Hilfskonstrukt „Moral“ kann uns beim Verstehen nicht helfen. Denn das angesprochene Problem kann nur verstanden werden, wenn wir den Parameter Geistige Reife hinzuziehen. 

 

So werden wir ziemlich schnell sehen, daß zum Beispiel ein hoher IQ nur selten mit einer hohen Geistigen Reife in Korrelation steht – eher noch umgekehrt. 😉

 

Klugheit ist

kein Indiz für Reife,

geschweige denn ein Beweis. 

 

PS: Mangelnde Empathie kann niemandem vorgeworfen werden, der sie, seiner Natur nach, gar nicht kennt.  

 Geistige Reife

 

 

 

 

Anlagen

z

 

Die Menschen sind wesentlich böse, wesentlich unglücklich, wesentlich dumm.“

– Arthur Schopenhauer

 

Da mußt du noch mal etwas genauer hinschauen, lieber Arthur! So kannst du den Satz nicht stehen lassen - weil er schlicht unwahr ist.

 

Oberflächlich gesehen, scheinen einige Menschen böse, unglücklich und dumm zu sein.

 

Doch wesentlich... ist der Mensch ein "göttlicher Funke". Das ist seine Anlage. Entsprechend sind Wahrhaftigkeit, Grazie, Freundlichkeit, Heiterkeit, Mitgefühl und Weisheit seine Natur.

 

Daß bei einigen Menschen diese Anlagen verschüttet scheinen, das wiederum ist wahr.

 

Was verschüttet ist, durch Unbewußtheit überlagert,

ist dennoch bei allen Menschen jederzeit vorhanden.

 

Als Philosoph sollte dir das Funkeln unter dem Müll nicht entgehen.

 

 

 

 

Freundlich oder feindlich ?

 

 

Die Welt ist kein Machwerk

und die Tiere kein Fabrikat

zu unserm Gebrauch.

– Arthur Schopenhauer

 

Auch in der Wissenschaft drückt sich im Verhalten unser Verhältnis in Bezug auf die anderen Mitbewohner der Erde aus.

 

Gehen wir wohlwollend mit den Tieren um, die wir in eng begrenzten Teilbereichen oder im Ganzen erforschen? Oder sehen und behandeln wir sie als Ware, nur als unseren Zwecken dienliche Objekte? Schützen wir sie vor Unwohlsein und Schmerz oder sind uns Leben und Wohlsein dieser Wesen wurscht?

 

Argumente, daß

es nur so und nicht anders

ginge, dürfen wir nicht gelten lassen.

 

In diesen Zeiten können sich ALLE Wissenschaftszweige zum Beispiel über entsprechende Foren, die allen Fachbereichen offenstehen, auf kürzestem Weg verständigen, austauschen und mindestens mit sachdienlichen Informationen, vielleicht sogar mit praktischer Unterstützung (aus-)helfen.

 

Verletzung und Tötung der Tiere muß

gesetzlich ausgeschlossen werden !

 

In begründeten Ausnahmefällen müssen vorab Genehmigungen eingeholt werden.

 

Es ist genügend Intelligenz und Fachwissen vorhanden, so daß mit etwas Kreativität und gutem Willen... aggressive Methoden gegen sanfte ausgetauscht werden können.

 

 

 

J

Stolz & Reife

z

 

Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein. Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen.

 

– Arthur Schopenhauer

Auf der emotionalen Ebene

stimme ich dir zu..., Arthur.

 

In deinem Beitrag unterscheidest du richtigen von falschem Stolz. Aber was..., wenn der Stolz als solcher bereits Indiz kindischer (2) Reife ist, ganz unabhängig von seiner Begründung oder den Farben der Flagge?

 

Arthur: „Jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein.“

 

Wir können Menschen geringerer Reife weder verurteilen, noch an-klagen, andernfalls verhalten wir uns selber wie unreife Kinder (2), denn...

 

Wer kann in diesem Moment reifer

sein, als er in diesem Moment ist. ?

 

Niemand kann willentlich reifer sein, als er gerade ist. Das ist nicht möglich. Deshalb ist eine Verachtung gegenüber der geringeren Reife von Menschen obsolet  – ob uns ihr Denken paßt, oder nicht.

 

GEISTIGE REIFE

 

Zum besseren Verständnis: Ihre Stadien

am Bild des sich entwickelnden Mannes:

 

(7) - Mystiker

(6) - Weise

(5) - Lehrer

(4) - Erwachsene - Beginn der Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung.

(3) - Rebell

(2) - Kleinkind

(1) - Baby

 

Arthur Schopenhauer: „...Nationalstolz.“

 

In sogenannten „Krisenzeiten“ tauchen plötzlich Menschen auf, die es immer wieder schaffen, die Klaviatur unseres Unterbewußten zu bedienen. Und wir sind äußerst anfällig dafür.

 

Das bißchen Ratio (5%) wirkt ziemlich hilflos

...gegen das Gros des Unterbewußten (95%).

 

Intellektualität schützt uns nicht vor Stolz und anderer Blindheit, wohl aber... die Geistige Reife.

 

Beispiel: Es ist die Reife des LEHRERS, die ihn daran hindert, sich auf das albernde Niveau der Kinder herunterziehen zu lassen. Aber er verurteilt sie auch nicht, weil er weiß, daß sich die Geistige Reife der Kinder (2) von der des Lehrers (5) unterscheidet. Er akzeptiert das Reife-Gefälle. Er geht täglich damit um. Er erwartet gar nicht, daß sie sich ständig auf seinem Reife-Niveau verhalten oder äußern. Er hält geduldig und fürsorglich die Latte beständig hoch.

 

Wenn aber in der Gesellschaft hin und wieder ganze Gruppen ausrasten, stehen wir entsetzt da, weil wir die Psychologie nicht verstehen: „Was wollen die denn? Sie haben doch alles!“

 

Intelligenterweise sollten wir akzeptieren*, daß nicht nur individuell, sondern auch in den Gruppen einer Gesellschaft... alle Stadien der Geistigen Reife ihren Ausdruck finden. So ist zu akzeptieren, daß es immer auch eine Gruppe geben wird, die eine sehr niedrige Reife repräsentiert.

 

Andererseits ist die Gruppe derer, die eine der höheren Reife-Stadien repräsentiert..., noch kleiner!

 

Wir haben Glück, wenn die Erwachsenen-Reife (4) überwiegt; 😚 sie zeigt sich unter anderem deutlich... in der Bereitschaft zur Übernahme von Verantwortung.

 

Es ist keine „Katastrophe“, wenn sich Menschen zu Gruppen zusammenrotten, um gegen den (Vater) Staat zu rebellieren (3), denn auch das ist eine wichtige Phase im Leben eines Menschen und auch in dem einer Gesellschaft. Wie sonst können sie gesehen werden? Auch Kinder (2) verhalten sich manchmal garstig, wenn sie das Gefühl haben, anders nicht wahrgenommen zu werden: Sie wollen dennoch (!) dazugehören und geliebt werden.

 

Frage: "Kann uns in diesen Tagen ein Blick in die Zeit der Aufklärung helfen?"

 

Nein, kann er nicht. 🤗 So wenig, wie uns in diesen und auch in anderen Tagen ein Blick in ein beliebiges andere Märchenbuch helfen kann.

 

Aufklärung... geschieht nicht durch das Fernbetrachten von etwas Vergangenem (Literatur), sondern indem wir in Echtzeit und mit eigenen Füßen das Feld der Aufklärung betreten.

 

Der Aufklärung liegt der Entschluß zugrunde, sich aus der selbstgebastelten Unmündigkeit heraus... zu emanzipieren.

 

  Aufklärung hat einen Anfang - in Form einer (Um-)Entscheidung.

  Aufklärung ist nichts, das wir erwerben oder sonst wie von außen bekommen könnten.

  Aufklärung betrifft nicht "die Anderen", sondern nur uns selbst.

  Aufklärung kann nicht angelesen, studiert oder gelehrt werden.

  Aufklärung ist kein Verfahren, das irgendwann einmal abgeschlossen wäre.

  Aufklärung ist die permanente BEREITSCHAFT, sich für die Wahrheit offen zu halten.

  Aufklärung heißt, sich nicht von den eigenen Vorurteilen einfangen zu lassen.

  Aufklärung bedeutet, die volle VERANTWORTUNG für die eigene Sicht auf die Welt, auf ihre Details und auf sich selbst zu übernehmen.

 

Das Gegenteil von Aufklärung (in diesem Sinne) ist außer Manipulation und Propaganda vorrangig die Denkfaulheit. 

 

_______________________________________

*)  Verstehen und Verständnis haben, bedeutet aber (selbst-verständlich) NICHT das Akzeptieren von Gesetzesbrüchen!

 

 

 

 

Klarheit im Ausdruck

 

  

"Dunkelheit und Undeutlichkeit des Ausdrucks ist allemal und überall ein sehr schlimmes Zeichen. Denn in 99 Fällen unter 100 rührt sie her von der Undeutlichkeit des Gedankens."

 

– Arthur Schopenhauer

  

 

 

 

Gelehrsamkeit

z

 

"Durch viele Zitate vermehrt man seinen Anspruch auf Gelehrsamkeit, vermindert aber den auf Originalität. Und was ist Gelehrsamkeit gegen Originalität! Man soll sie also nur gebrauchen, wo man fremder Autorität wirklich bedarf."

– Arthur Schopenhauer

 

Arthur, was schiltst du mich?! Man kann fremder Leuths Zitate auch als Kristallisationspunkt verwenden, als Ausgangspunkt für eine neue Betrachtung einer Facette von etwas. So genutzt, hat das Zitat nichts mit Autorität oder dem Vorschieben von jemanden zu tun. 

  • Gelehrsamkeit ist eine Ansammlung von Kopien.

  • Originalität und Gelehrsamkeit schließen sich aus.

 

Ja, die Autorität bleibt immer (!) die eigene Einsicht. Alles Übrige ist für den Papierkorb, ist nichts wert.

 

  

 

 

Wahrheit (als Begriff)

z

 

"Ein Begriff ist richtig; ein Urteil wahr; ein Körper real; ein Verhältnis evident."

– Arthur Schopenhauer

 

Meine Variante:  Ein Begriff ist passend, ein Urteil

angemessen, ein Körper real, ein Verhältnis evident.

 

Der Begriff "Wahrheit" ist mit diesem Ansatz einer Differenzierung noch nicht einmal "ausreichend" beschrieben! 

 

Wahrheit

Unwahrheit

Aufrichtigkeit

Wahrhaftigkeit

Was ist Wahrheit ?

Wahrheits-Schlüssel

Wahrheitsvermeidung

Eigenschaften der Wahrheit

  

 

 

p

Wissen - Macht - Reife

J

 

„Einer kann sehr viele Kenntnisse haben, ohne darum die mindeste Macht zu besitzen, während ein anderer die höchste Gewalt hat bei blutwenigen Kenntnissen.“

– Arthur Schopenhauer

 

Wenn du damit dem Satz des Francis Bacon: „Wissen ist Macht“ widersprechen möchtest, ok. Aber dem Gebilde aus...

 

1. Kenntnis (Informations-Wissen) und

2. Höchste Gewalt (Macht) fehlt das dritte Element, die

3. Geistige Reife (Weisheit).

 

Der Grad der Reife des Kutschers bestimmt den Weg,

den eine Kutsche aus Wissen und Macht einschlägt.

 

Wissen

Macht

Reife

 

Ohne die nötige Reife, ohne die Bereitschaft für Weisheit, ohne intelligente Steuerung führt die Kombination aus Wissen und Macht kurz-, mittel- oder langfristig ins Unheil.

 

Bisher haben wir (zu) viel Wert auf Wissen gelegt und einige sind scharf darauf, Macht ausüben zu können – nur ist die Reife derer oft nicht üppig gediehen.

 

Also sollten wir den Schwerpunkt verlagern und mehr als bisher Wert auf die Geistige Reife legen und dafür sorgen, daß möglichst viele Leute mit der erforderlichen Reife in machtvolle Positionen kommen.

 

Ja, das ist kein einfaches Unterfangen, denn...

 

Der Ehrgeiz liebäugelt mit der

Macht, nicht mit der Weisheit.

 

Und dennoch müssen wir uns genau darum kümmern, wenn wir zukünftig gemeinschaftlich so leben wollen, daß von „menschenwürdig“ die Rede sein kann.

F

z

 

 

Jugend

z

 

„Ein Hauptstudium der Jugend sollte sein, die Einsamkeit ertragen zu lernen, weil sie eine Quelle des Glückes und der Gemütsruhe ist.“

 

– Arthur Schopenhauer

 

Ja, in einer etwas intelligenter strukturierten Gesellschaft wird man dieses und noch vieles andere den Kindern nahebringen. Und man wird sie nicht nur auf das Funktionieren zu einem nützlichen Teil der Marktwirtschaft... trimmen.

 

 

 

 

Irrtum

z

 

Es gibt nur einen angeborenen Irrtum, und es

ist der, dass wir da sind, um glücklich zu sein. 

 

Arthur Schopenhauer

  

Na, ein paar mehr Irrtümer wird’s schon noch geben, aber daß wir hier auf dem Globus inkarniert sein sollen um glücklich zu sein..., is a Schmarrn. Wir machen Erfahrungen. Solche und solche.

 

 

 

 

Perspektive

z

 

Es kann so weit kommen, dass manchem die Welt, von der ästhetischen Seite betrachtet, als ein Karikaturenkabinett, von der intellektuellen als ein Narrenhaus und von der moralischen als eine Gaunerherberge erscheint.“

– Arthur Schopenhauer

  

Zwischen dem Genie und dem Wahnsinnigen ist die Ähnlichkeit, dass sie in einer andern Welt leben als der für alle vorhandenen.“

 

– Arthur Schopenhauer

  

Das gilt nicht nur zwischen diesen beiden von dir skizzierten Welten:

 

Jeder (!) von uns lebt in einer von

allen anderen verschiedenen Welt.

 

Der Abstand von einer Welt zur anderen

ist zumindest in einem Punkt immer und

überall gleich, nämlich... unüberbrückbar.

 

 

 

 

Erkenntnis

z

  

"Etwas erkennen nach dem, was es ganz an und für sich sei, ist für alle Ewigkeit unmöglich: weil es sich widerspricht. Denn sobald ich erkenne, habe ich eine Vorstellung: diese muss aber, eben weil sie meine Vorstellung ist, verschieden sein von dem Erkannten und kann nicht mit demselben identisch sein."

 Arthur Schopenhauer

 

Du formulierst es etwas umständlich, Arthur. Aber ja, so ist es.

 

Erkenntnis... ist flüchtiger als eine Sternschnuppe. Bereits wenn wir sie notieren, ist sie bloß noch Erinnerung.

 

"Sobald ich erkenne, habe ich eine Vorstellung: diese muss aber, eben weil sie meine Vorstellung ist, verschieden sein von dem Erkannten und kann nicht mit demselben identisch sein."

 

  Arthur Schopenhauer

Erstmal ist da die Erkenntnis.

Aber diese nimmt ihren Weg (als Vorstellung) durch unseren Ver-stand und dessen Sprachsystem. Von diesem Moment an handelt es sich schon nicht mehr um eine Erkenntnis, sondern allenfalls um die Erinnerung an einen Moment der Erkenntnis. Die Erkenntnis selbst liegt, bereits unerreichbar... in der Vergangenheit. Was noch ein bißchen bleibt, ist eine bruchstückhafte Erinnerung.

 

"Eine Vorstellung … muss aber, eben weil sie meine Vorstellung ist, verschieden sein von dem Erkannten und kann nicht mit demselben identisch sein."

 Arthur Schopenhauer

 

1.  Ja – Vorstellung ist nicht identisch mit Erkenntnis.

2. Nein – Vorstellung ist nicht deshalb nicht mit Erkenntnis identisch, weil sie eine Vorstellung ist, sondern...

 

Eine Erkenntnis ist

niemals Teil der Logik!

 

Erkenntnis ist... im Sinne der Logik nicht verstehbar. Die Erkenntnis erreicht uns auf einer Ebene, die mit dem Verstand und seiner Logik nicht erreichbar ist.

 

Einwand: "BEVOR wir sie notieren, nicht erst wenn wir sie notieren." 

 

Ja, schon bevor die Absicht entsteht, die Erkenntnis zu notieren, ist sie selber bereits uneinholbare Vergangenheit.

  

  

 

 

Literatur ?

z

 

Für eine gelungene Rede gebrauche gewöhnliche Worte und sage ungewöhnliche Dinge.“

– Arthur Schopenhauer

 

Den deutschen Schriftstellern würde durchgängig die Einsicht zustatten kommen, daß man zwar womöglich denken soll wie ein großer Geist, hingegen dieselbe Sprache reden wie jeder andere. Man brauche gewöhnliche Worte und sage ungewöhnliche Dinge. Aber sie machen es umgekehrt. Wir finden sie nämlich bemüht, triviale Begriffe in vornehme Worte zu hüllen und ihre sehr gewöhnlichen Gedanken in die ungewöhnlichsten Ausdrücke.

– Arthur Schopenhauer

 

Dem kann man nur zustimmen. Wie ich hörte, war der Platon sogar noch ein bißchen ungnädiger in Bezug auf die Schriftsteller, als du, Arthur, siehe Zitat des Augustinus: 

 

 

 

 

Platon und die Poeten

z

 

Sollte man nicht vielmehr dem Griechen Plato die Palme reichen, der, als er das Vernunftideal eines Staates entwarf, die Dichter als Feinde der Wahrheit aus der Stadt zu vertreiben empfahl? Er in der Tat wollte weder die Beleidigung der Götter dulden noch die Seelen der Bürger durch Hirngespinste umnebeln und verderben lassen.“

– Augustinus

 

Es gibt ein Auge der Seele... Mit Ihm

allein kann man die Wahrheit sehen.

 

Platon

 

Auch diesem läßt sich nur beipflichten. Man reiche ihm die Palme.

 

 

 

 

Instinkt

 

 

"Ganz ehrlich meint ein jeder es am Ende doch nur mit sich selbst und höchstens noch mit seinem Kinde."

– Arthur Schopenhauer

 

Das ist von der Natur so angelegt: Durch den einen Fall wird das

Individuum erhalten, durch den anderen die Art. So weit, so gut.

 

Zumindest wir Menschen kennen außer den archaischen Instinkten noch ein paar andere, feinere, höhere Impulse des Handelns.

 

Bei mangelnder Reife herrschen die individuellen und kollektiven Instinkte vor.

 

Bei Menschen höheren Reifegrades ist das nicht (mehr) der Fall. 

 

Arthur: „...ein jeder ... am Ende ... nur...“

 

Aufgrund deiner Äußerung müßte ich eigentlich annehmen, daß dir noch kein Mensch mit einer etwas höheren Geistigen Reife begegnet ist – dich selbst darin eingeschlossen. Wie sonst soll ich deinen Satz verstehen? 

 

 

 

 

Freiheit

z

 

Ganz er selbst sein darf jeder nur, solange er allein ist. Wer also nicht die Einsamkeit liebt, der liebt auch nicht die Freiheit; denn nur wenn man allein ist, ist man frei!“

Arthur Schopenhauer

 

Nein, Arthur: Ich bin frei.

Einerlei, wo und in welcher

Situation ich mich befinde.

 

Ob ich mich allein in meinem behaglichen Wohnzimmer befinde, bei ALDI in der Kassen-Schlange stehe, ob im Gefängnis beim Essen-fassen, auf irgend einem Präsidenten-Sessel den Kritikern lauschen oder als Sozialarbeiter... 

 

Meine Freiheit ist unantastbar, auch wenn ich die körperlichen und emotionalen Befindlichkeiten nicht beeinflussen/kontrollieren kann.

 

Wenn du "aus Gründen der Freiheit" in das AlleinSein flüchtest, ist das wohl eher als ein Akt der Unfreiheit zu sehen.

 

AlleinSein (Freiheit) ist unsere Natur, egal wie viele Leute um uns herumstehen oder -sitzen.

 

Auf die Freiheit!

 

Einwand: „Ich kann frei sein, da wo ich angenommen bin, da wo ich geliebt bin.“

 

Damit setzt du deiner "Freiheit" Bedingungen. Wo du angenommen bist, kannst du auch abgelehnt werden. Diese Liebe, von der du sprichst, kann dir jederzeit wieder entzogen werden.

 

Freiheit ist bedingungslos.

 

*  Ganz er selbst sein darf jeder nur, solange er allein ist.

*  Wer also nicht die Einsamkeit liebt, der liebt auch nicht die Freiheit;

*  denn nur wenn man allein ist, ist man frei! 

- Arthur Schopenhauer

 

Das sind verwegene Schlußfolgerungen, die du hier bietest:

 

Arthur: „Ganz er selbst sein darf jeder nur, solange er allein ist.“

 

Das ist nicht wahr. Du „darfst“ zu jeder Zeit „du selbst sein“. Es ist unser Bedürfnis nach Anpassung, das uns nicht „wir selbst“ sein läßt. Wir wollen ein bestimmtes Bild von uns abgeben, weil wir nicht ausgestoßen werden wollen. Letztlich ist es die Angst vor dem Verlust der eigenen Existenz, die uns diese selbstgewählten Einschränkungen nahelegt.

 

Es gibt aber ein paar Leute, die erlauben sich auch in der Gesellschaft anderer, „sie selbst“ zu sein. Diese werden dann als sehr schwierig empfunden. Sie sind für die Masse un-verstehbar und unberechenbar. Das macht ihr Angst. Du darfst und kannst auch in der Gesellschaft „du selbst sein“ – wenn du nur mutig genug bist. 🙂

 

Arthur: „Wer also nicht die Einsamkeit liebt, der liebt auch nicht die Freiheit;“

 

Deine Schlußfolgerung steht auf tönernen Füßen. Ich glaube nicht, daß es jemanden gibt, der nicht (auch) die Freiheit liebt. Aber wir werden als Person erst im Anderen gespiegelt; so erst bekommen wir die Bestätigung unserer Existenz.

 

Wer tatsächlich in das Allein-sein geht, benötigt keine Bestätigung, der hat einfach viel weniger Angst.

 

Arthur: „denn nur wenn man allein ist, ist man frei!“

 

Einspruch. Wie immer auch die Situation ausschaut, in der wir gerade stecken – wir sind immer und überall frei. Die Frage lautet anders:

Sind wir uns unserer Freiheit bewußt? Und:

Sind wir uns unserer selbst auferlegten Unfreiheiten bewußt?

 

Arthur: „nur wenn man allein ist, ist man frei!“

 

Noch ein Aspekt: Wenn du genau hin siehst wirst du sehen, daß du selbst dann, wenn du ganz allein in deiner Wohnung bist, nicht wirklich frei bist.

 

Von den Unfreiheiten durch die Körperlichkeit, denen des Emotionen-Komplexes und denen durch selbst verursachte Eingrenzungen des Denkens, denen du nicht entrinnen kannst einmal abgesehen:

 

Die einschränkenden Konditionierungen wirken.

 

Außer, du bist dir ihrer zu jeder Zeit voll bewußt.  

 

Einwand: "In der Gesellschaft anderer Menschen kann ich mich nie einhundertprozentig frei fühlen.“

 

Dann laß doch mal den hohen Anspruch von 100% fallen und schau (in einer beliebigen Situation) nach, ob etwas mehr Freiheit dir gut täte. Und wenn das so ist, schau doch mal nach, ob es und welche Alternativen gibt. Und wenn du die sehen kannst, ist es bloß noch eine Frage des Mutes. Manchmal muß man ein bißchen was riskieren, um die tatsächliche - meist selbstgewählte - Enge zu spüren und sie in Richtung von mehr Freiheit dehnen oder sprengen. Erst dann weißt du, daß du mehr Freiheit hast, als du denkst! Aber mit unserer Angst vor "Liebes- und Ansehensverlust" binden wir uns unnötigerweise in Situationen und glauben dann auch noch, daß es sich um "objektive und unabwendbare Probleme" handelt. 🙂

 

Einwand: "Ich muss immer irgendwie Rücksicht nehmen.“

 

Mußt du nicht. Wir haben nicht nur das ängstliche Kind in uns, sondern auch den Rebellen. Dem müssen wir einfach mehr Raum zur Entfaltung geben. Viel Vergnügen beim Ertasten deiner Freiheiten!

 

Einwand: "Die "Natur- und GeistesWISSENschaften" lassen uns die Erfahrung machen.“

 

Seit wann können andere Menschen oder Institutionen „unsere Erfahrungen“ machen?

 

Im Erfahren ist jeder

...ganz für sich allein.

 

Die Ergebnisse der Wissenschaften sind – sofern sie nicht unmittelbar nachvollziehbar sind – zunächst nichts weiter als... Glaubens-Angebote.

 

Einwand: "...gab es bisher nur einen Menschen , welcher für sich in Anspruch nehmen konnte auf der Erde allein gewesen zu sein.“

 

Wir kommen allein und gehen allein und dazwischen bauen wir die sehr starke Idee auf, nicht allein zu sein. Familie und Freunde helfen uns beim Aufbau dieser netten Idee. Aber ein paar Leute durchblicken dieses Eigen-Konstrukt und wissen, daß sie zu jeder Zeit... allein sind.

 

Wen immer du auch meinst, er ist nicht allein..., im Allein-Sein.

 

Einwand: "Doch wenn Gott mich liebt und ich in dieser Liebe lebe, dann kann ich frei sein.“

 

Dann könntest du niemals frei sein, es gäbe für dich gar keine Freiheit. Denn du setzt vor die Freiheit zwei Bedingungen: „Wenn Gott mich liebt“Dazu...

 

a) muß es einen Gott geben. Nur mal angenommen, es gibt ihn,

b) muß er dich lieben. (Wer liebt aber schon auf Grund einer

    Forderung 😉 „und ich in dieser Liebe lebe, dann...“

 

Wir können jetzt schon „ohne wenn & aber“ unsere Freiheit feiern, ganz unabhängig von den inneren, den äußeren oder den Ideen-basierten Umständen.

 

 

 

 

Glauben & Wissen

z

 

"Glauben und Wissen verhalten sich wie zwei Schalen einer Waage: in dem Maße, als die eine steigt, sinkt die andere."

– Arthur Schopenhauer

 

Weißt du das, Arthur, oder mutmaßest du?

 

Wenn du weißt, daß du glaubst, weißt du wenigstens, daß du dich just im Reich der Phantasie, der Illusion, des Märchens befindest.

 

Im Bereich des Wissens wird es schon problematischer. Mal Hand aufs Herz: Was weißt du denn... wirklich? Den Wenigsten fällt auf, daß sich selbst das, von dem wir glauben, daß wir es wissen, bei genauem Hinsehen, als Illusion herausstellt. 

 

Wenn du mich fragst: Glauben und der Glaube, zu wissen, beschweren nur die eine Waagschale. Die andere ist leer.

 

 

 

 

Gute Gedanken & würdige Gegenstände

z

 

Gute, ernste Gedanken, über würdige Gegenstände, lassen sich jedoch nicht zu jeder Zeit willkürlich heraufbeschwören: Alles was wir thun können ist, ihnen den Weg frei zu halten; durch ... Abwendung von allen Flausen und Possen. Man kann daher sagen, daß, um etwas Gescheutes zu denken, das nächste Mittel sei, nichts Abgeschmacktes zu denken. Man lasse den guten Gedanken nur den Plan frei: Sie werden kommen. Ebendeshalb soll man auch nicht, in jedem unbeschäftigten Augenblick, sogleich nach einem Buche greifen, sondern lasse es doch ein Mal stille werden im Kopf: dann kann sich leicht etwas Gutes darin erheben.

– Arthur Schopenhauer

 

Arthur Schopenhauer: "Gute, ernste Gedanken, über würdige Gegenstände, lassen sich jedoch nicht zu jeder Zeit willkürlich heraufbeschwören"

 

Zunächst mal Danke, Arthur, für die Unterscheidung von guten und albernen Gedanken und von würdigen und unwürdigen „Objekten“ geistiger Beschäftigung. Ja, wir haben keinen Einfluß darauf, ob und wann ein Gedanke oder ein Impuls auftaucht, der von größerem Wert ist. Das haben wir nun mal nicht in der Hand. Wir können uns nur bereit halten für ihn. Immerhin das liegt im Bereich unserer Möglichkeiten.

 

Arthur Schopenhauer: "Alles was wir thun können ist, ihnen den Weg frei zu halten;"

 

In der (ab)wartenden Haltung geben wir ein Zeichen unserer Bereitschaft und halten damit den Weg frei.

 

Arthur Schopenhauer: "durch ... Abwendung von allen Flausen und Possen."

 

Nämlich durch das Vermeiden von Albernheiten und jeglichen anderen Blödsinn im Ausdruck.

 

Arthur Schopenhauer: "Man kann daher sagen, daß, um etwas Gescheutes zu denken, das nächste Mittel sei, nichts Abgeschmacktes zu denken."

 

Ein wertvolles Hilfsmittel ist die Richtschnur der Wahrheit.

 

Arthur Schopenhauer: "Man lasse den guten Gedanken nur den Plan frei: sie werden kommen."

 

Der ungeteilte Respekt vor der Wahrheit macht den Plan frei und... die Weisheit ist nicht zu verhindern.

 

Arthur Schopenhauer: "Ebendeshalb soll man auch nicht, in jedem unbeschäftigten Augenblick, sogleich nach einem Buche greifen"

 

Die Weisheit ist ein scheues Reh: Der Griff nach einem Buch genügt und schon ist sie im Gestrüpp der Gedanken verschwunden.

 

Arthur Schopenhauer: "sondern lasse es doch ein Mal stille werden im Kopf"

 

Das ist für Menschen, die sich über „ihren“ Verstand definieren, sehr schwierig. Sie fühlen sich verloren, wenn ihre Gedankenschleife mal zum Stillstand kommt.

 

Arthur Schopenhauer: "dann kann sich leicht etwas Gutes darin erheben."

 

Dabei ist gerade die Stille im Kopf so hilfreich.

Und ja: Die Gedankenleere ist die Quelle der Weisheit.

 

 

 

 

Lehrer

z

 

Hier mal ein „guter, ernster Gedanke“ (im Sinne Arthur Schopenhauers) des Baltasar Gracián y Morales:

 

Es

gibt keinen,

der nicht in irgendetwas

der Lehrer des anderen sein könnte.

 

Baltasar Gracián y Morales

 

Dieser Satz des Baltasar Gracián y Morales ist übrigens ein Beispiel für den Lehrer-Typus (5), der sich gleichzeitig für eine noch höhere, nämlich für die Frequenz der Weisheit (6) öffnet.

 

Und ich erkannte, daß sie die Stille nötig hatten. Denn...

 

Nur in der Stille

kann die Wahrheit eines jeden

Früchte ansetzen und Wurzeln schlagen.

 

Antoine de Saint-Exupéry

 

Das ist mal keine leere Theorie, keine Mutmaßung, kein dummer Spruch für das Poesie-Album oder aus dem Wandschrank eines Intellektuellen. Antoine spricht hier aus seiner Erfahrung. Er weiß es aus eigener Beobachtung. Anders ist solch ein Satz nicht möglich.

 

Er ist seine

Erkenntnis.

 

Jeder Mensch..., wenn er nur genau genug hinschaut, kommt

– vielleicht mit leicht differierenden Worten oder Bildern – zwangsläufig zum selben Schluß.

 

 

 

 

Dummheit der Logik

 

 

"Höflichkeit ist Klugheit, folglich ist Unhöflichkeit Dummheit." 

 

Arthur Schopenhauer

 

Hier zeigt sich die Dummheit der Logik und ebenso die Dummheit desjenigen, der das Werkzeug Logik so anwendet: Als wenn jemand mit einem Fahrrad auf direktem Wege einen Fluß überqueren wollte.

 

Die Logik als solche ist so dumm wie ein Fahrrad und:

 Nicht für jede Angelegenheit benutzt man ein Fahrrad. 

 

 

Das gilt für jedes Werkzeug:

 

Die

Intelligenz

in der Anwendung...

bestimmt seine Nützlichkeit.

 

Was man an diesem Zitat des Arthur außerdem gut sehen kann...

 

Die Logik tummelt sich...

fernab jeglicher Weisheit !

 

 

 

 

Lebenswerk

z

 

„Im Alter gibt es keinen schöneren Trost, als daß man die ganze Kraft seiner Jugend Werken einverleibt hat, die nicht mitaltern.“

 

– Arthur Schopenhauer

 

Dem liegt wohl die etwas naive Idee zugrunde, Arthur, daß es von Bedeutung sei, daß etwas von einer Person (die etwas auf sich hält) post mortem... die Zeiten überdauert.

 

Spätestens im Reife-Spiegel...

zeigt sich, wie albern (2) das ist.

 

Alles Unwichtige fällt mit dem Tode ab, also auch das Denken, das Ego und das diesem so wichtige Gedächtnis. Wenn du das nicht sehen kannst, solltest du dir schnellstens – sicher ist sicher – einen Lorbeerkranz auf deiner Grabplatte einmeißeln lassen. Nebst einer Liste deiner großen Taten. 😉

 

 

Aber irgendwann bröckelt alles dahin. Auch deine „Werke“ und sogar... deine Grabplatte.

 

Niemand erinnert sich an den Grantler mit Pudel und

keiner da, den das freut und keiner, der das bedauert.

 

 

 

 

Nichts Neues

 

 

In allen Fächern des Denkens und Wissens sind wirklich neue und ganz ursprüngliche Gedanken überaus selten.“

– Arthur Schopenhauer

 

Es ist nahezu unmöglich. Es ist, als würde sich der Hamster in seinem Laufrad... von der Stelle bewegen wollen.

 

Denken und Wissen sind in Bezug auf die Intelligenz,

wie das Laufrad auf der Nabe: Geschlossene Systeme.

 

Außerdem soll schon der biblische Salomon erkannt haben, daß es nichts Neues gibt, unter der Sonne. 😉

 

"Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von allen."

 

― Karl Valentin 

(zugesprochen)

Und Jeder sagt es auf seine ihm eigene Weise.

 

 

 

 

Kalauer

z

  

In unserem monogamischen Weltteile heißt heiraten seine Rechte halbieren und seine Pflichten verdoppeln.“

Arthur Schopenhauer

 

Diesen Kalauer hat der Arthur wahrscheinlich vom Robert Lembke abgeschrieben. 🙂

 

 

 

 

Ehrfurcht

z

 

"Jeder dumme Junge kann einen Käfer zertreten. Aber alle Professoren der Welt können keinen herstellen."

 

Arthur Schopenhauer (?)

 

Der Philosoph verneigt sich ehrfürchtig vor

dem Prinzip des Käfers...,  vor dessen Seele. 

 

Er erlaubt sich zumindest partiell und temporär, diese Weisheit (6). Weil er weiß, daß wir Menschen hier auf der Erde immer unterhalb des Mysteriums bleiben werden. Wir werden nicht so viel ergründen können, wie wir denken, daß wir es könnten.

 

Die Antworten kommen „linear“, aber die auf sie folgenden Fragen gehen in einer Steilkurve nach oben.

 

Der Wissenschaftler erlaubt sich noch immer den respektlosen Untersuchungs-Ehrgeiz ohne Limits – ähnlich kleinen Kindern (2), die gelegentlich ebenfalls so weit gehen, daß sie Wesen töten, weil sie sie verstehen wollen.

 

Der Wissenschaftler von heute ist nicht so weit, daß er erkennt, daß auch er in seinem Metier sich um „Weisheit“ zu bemühen hat.    

 

  • Ehrfurcht... ist ein Aspekt der Weisheit.

  • Verantwortung… ist ein Aspekt der Weisheit.

 

Ein Großteil unsere Wissenschaft vermeidet es nicht nur, mit weiser Beobachtung oder intelligenter Wahrnehmung zu forschen, sondern diffamiert diese zudem als "unwissenschaftlich" und begnügt sich weiterhin mit solch primitiven Mitteln, wie dem Seziermesser, mit Zahlenreihen und Tabellen. Nicht einmal vor Kollisionen scheut sie zurück.

Erst wenn die Reife der wissenschaftlich Arbeitenden eine höhere ist, werden auch deren Methoden eine weitere Drehung nehmen und die aggressiven Methoden werden ganz in der Versenkung verschwinden oder nur noch in Ausnahmefällen Anwendung finden.

 

 

 

 

 

Rational

z

 

Einwand: "...dass der Welt ein irrationales Prinzip zugrunde liegt.“

 

Irrational“ klingt ein bißchen nach „dumm“. So als befände sich dieses "Prinzip" unterhalb des Rationalen. Das „der Welt zugrunde liegende Prinzip“ liegt jedoch über dem Rationalen. Unsere Ratio funktioniert bereits als ein (verschwindend) kleiner Teil dieses Prinzips, schwingt sich aber auch gerne mal zum omnipotenten Möchtegern auf. Es soll sogar Leute geben die – allen Ernstes – dieses Prinzip in eine einzige Formel quetschen wollen. 🙂 Diese Dummheit wird von den Leuten aber nicht erkannt, wenn sie – wie kleine Kinder – auf „groß“ machen (2).

 

Der Verstand hat die Möglichkeit, ein paar Dinge, die uns irgendwie betreffen, herauszufinden. Am Nutzen dessen können wir uns erfreuen.

 

Wir dürfen auch alle Möglichkeiten des Verstandes selbst ausloten, sollten aber ehrfürchtig seine Grenzen erkennen. Das gebietet die Intelligenz, die weit größer ist, als unser kleiner Verstand. 

 

 

 

 

Wer sind wir ?

z

 

Jeder sieht im anderen nur soviel, als er selbst auch ist.“

 

– Arthur Schopenhauer

 

Der Satz muß aber lauten: Wir sehen im anderen nur so viel, als wir auch... in uns selbst sehen.

 

„...als er selbst auch ist“... ist zudem falsch, denn auch er selbst ist mehr, als er in sich sehen kann. Wir sehen im anderen nur so viel, wie wir in uns selbst zu sehen, imstande sind.

 

 

Zur Form

 

"Jeder" und "er" müssen wir gegen „wir“ austauschen. Das wirkt sonst sehr distanziert; so, als habe der Autor selbst damit gar nichts zu tun, aber... es betrifft jeden von uns.

 

 

Zum Inhalt

 

Jesus sieht in sich den Sohn Gottes. Die unbewußte Masse dagegen sieht in Jesus einen vernichtungswürdigen Blasphemisten.

 

Der Mann neben ihm am Kreuz sieht in sich selbst einen Verbrecher. Jesus aber sieht in ihm jemanden, der schon gleich, sobald er die Gesellschaft verlassen hat, also gestorben ist, sich unmittelbar neben ihm, auf der selben Stufe befinden wird.

 

Ein Mann wie Jesus sieht selbst im "`Geringsten´seiner Brüder" immer nur... sich selbst.

 

Für Jesus gibt es keinen Fremden, gibt es keinen Feind.

Für jemanden wie Jesus... gibt es nur Söhne und Töchter Gottes.   

 

Wir können im Anderen nur soviel sehen, 

als wir auch... in uns selbst sehen können. 

 

Einwand: "Erlaube mir, dass ich Dir mit der Bibel widerspreche“

 

Nein, erlaube ich nicht. Warum wirfts du denn ein Buch zwischen uns, daß es nur so staubt? Ist es vielleicht doch so, daß sich Christen vor Intelligenz fürchten?

 

Jesus (ein Mann von hoher Intelligenz. 😉 brauchte kein Buch. Oder hast du je davon gehört, daß er den Judas dazu verdonnert hatte, seine Bibliothek in einem Handwagen hinter sich her durch den Staub zu ziehen? Ist doch viel zu umständlich, irgendwo nachzuschlagen, wenn doch die Intelligenz - selbst in der kargsten Wüste - immer standby ist.

 

Einwand: "Nein, erlaube ich nicht“ ... Hähä, tut mir leid, ob Du es erlaubst oder nicht, ist mir ziemlich egal - ich wollte halt höflich sein. Aber gut, geht auch ohne.“

 

Wenn du deinen Widerspruch zu meiner Äußerung von meiner Erlaubnis abhängig machst, mußt du auch meine Erlaubnis-Verweigerung akzeptieren. Sonst ist das keine Höflichkeit, sondern Falschheit.

 

Und mein "Nein" bezog sich nicht auf deinen Widerspruch, sondern auf "Bibel". Ich hätt´s halt gern, daß du mir mit deiner Intelligenz widersprichst, und nicht... mit einem toten Buch.

 

Gebt, so wird euch gegeben

Jesus / via Lukas

 

Der Satz des Lukas klingt aber nicht nach einem der uns bekannten ökonomischen Gesetze. 😉 Ergänzung im Sinne des Zitats:

 

Wer aber gibt, um  (mehr)

zu bekommen, der nimmt. 

 

Einwand: "Aus Jesus können wir keinen Allversöhner machen."

 

Wohlerzogen und brav war er jedenfalls nicht. Der Bursche hatte keinerlei Respekt vor seinen Eltern, kein bißchen Achtung vor den Theologie-studierten Alten. Man soll ihn sogar in der Kirche mit einer Peitsche gesehen haben!

 

Auf Empfehlung habe ich mir mal ein paar Zeilen angeschaut. Du mußt einen satten Alptraum gehabt haben! 🙂 Ist denn heut schon Halloween?

 

Ich lese da von Gericht, von Sortieren (am Bahnsteig?) von Guten von Schlechten und von Verfluchten, von ewigem Feuer, von Teufeln, von ewiger Pein, von Heulen und Zähneklappern.

 

Also, ich kann das Buch nicht empfehlen. 😉

 

Einwand: "Man sollte sich man mal fragen, warum einem an jemanden etwas stört.“

 

Deine Anteile, die du aber nicht als deine erkennst, stören dich im Anderen, weil der (unwissentlich und unabsichtlich) dich (dir aber unbewußt) an sie erinnert.

 

 

 

 

Stolz

z

 

„Jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein.“

– Arthur Schopenhauer

 

Du, Arthur, grantelst grad selbst auf einer Ebene der Reife, die dem Objekt deiner Grantelei in nichts nachsteht.

 

Es ist der Stolz selbst, der eine kindliche Reife (2) symbolisiert. An den scheinst du in kindlichem Gemüt ja wohl noch selber zu glauben?

 

Außerdem leben wir nicht in einer Welt, die nur aus Deinesgleichen besteht. Bei nur ein kleines bißchen mehr Reife, die bereits jeder verständnisvolle Lehrer (5) jeden Tag aufzubringen in der Lage ist, wäre dir das offensichtlich.

 

 

 

 

Genius & Intellekt

z

 

Jedes Kind ist gewissermaßen ein Genie und jedes Genie gewisser-maßen ein Kind.“

– Arthur Schopenhauer

Gewissermaßen, ja.

 

Und der Intellektuelle ist weder-noch. Er hat sich in den Verstand zurückgezogen und von der freien, von der intuitiven Art der Intelligenz abgeschnitten.

 

Der Intellektuelle gibt sich bereits mit dem linearen Denken (Logik) plus Gedächtnis und ein bißchen Rhetorik zufrieden.

 

 

 

 

Worte

z

 

Jedes überflüssige Wort wirkt seinem Zweck gerade entgegen.“

 

– Arthur Schopenhauer

 

Das liegt daran, daß jede Sprache als solche bereits eine Krücke ist, bloß ein provisorisches Hilfsmittel, ein billiges Werkzeug, das nur dann gebraucht wird, wenn notwendige Verständigung anders nicht möglich ist.

 

Zu viele Worte machen ein zunächst

sinnvolles Gespräch zum... Gelaber.

 

Fasse dich kurz!

 

 

 

 

 

      Jede

      Wahrheit

      durchläuft drei Stufen:

      Erst erscheint sie lächerlich, dann...

      wird sie bekämpft; schließlich ist sie selbstverständlich.

 

    Arthur Schopenhauer              

 

 

 

 

  

 

Tolstoi

z

  

"Jetzt jedenfalls bin ich überzeugt, daß Schopenhauer der genialste aller Menschen ist." 

Leo Tolstoi 1869 über Arthur Schopenhauer

Das ist Quark.

 

"Ich begreife nicht, wie sein Name unbekannt bleiben konnte. Es gibt nur eine Erklärung, dieselbe, die er so häufig wiederholt, daß es fast nur Idioten in der Welt gibt.” 

Leo Tolstoi 1869 über Arthur Schopenhauer

 

Nein, die Arroganz hat uns nicht am Kragen, nein... 🤗 Aber ein wenig nachvollziehen kann man Leo´s Begeisterung schon, wenn er gelegentlich mal auf einen Menschen stößt, der ebenfalls seinen Geist auch auf den höheren Ebenen zu nutzen weiß:

 

...die ganze Welt in einer unglaublich schönen und hellen Spiegelung." 

Leo Tolstoi 1869 über Arthur Schopenhauer

Ein Gruß 🌾

den beiden Herren.

 

 

 

 

Philosophie

z

  

Einwand: "Sobald ich meine Zeitmaschine fertig konstruiert habe, werde ich Schopenhauer besuchen gehen. Bei einem Schoppen Wein werden wir uns dann angeregt über seine Philosophie unterhalten.“

 

Hier liegt ein kleines Mißverständnis vor:

 

Es gibt keine

private Philosophie.

 

Es gibt weder „meine“ Philosophie, noch gibt es „deine“ Philosophie. Philosophie bedeutet: "Liebe zur Weisheit".

 

Weisheit ist 

keine Privatsache.

 

So wenig, wie es „meine“ Regentropfen oder „deinen“ Sonnenschein gibt.

 

Die Weisheit gehört uns nicht. Wir

können sie nicht in Besitz nehmen.

 

Der Weisheit ein © anpappen wollen ist daher kein Hinweis auf Weisheit, sondern ein Beleg für Dummheit. 🙂

 

Das Einzige, was wir in Bezug auf Weisheit vermögen: Wir können uns ihr öffnen, wir können uns in das Feld von Weisheit eintunen, wir können aus diesem Brunnen schöpfen.  

 

Zwar nicht in jedem Moment, aber...

Schopenhauer verstand etwas davon. 

 

  

 

 

Geistige Stammbäume ?

z

  

Einwand: "Ohne Schopenhauer kein Nietzsche und Freud, kein Kafka und wie sie noch alle heißen, die bis heute unseren Geist prägen.“

 

Dann ist der Arthur also die Mutter des Friedrich, aber auch die des Sigmund, des Franz „und wie sie noch alle heißen“? Interessant.🙂 Was hätten Nietzsche, Freud und Kafka bloß ohne den Schopenhauer gemacht? Würde man ihre Namen gar nicht kennen? 

 

Einwand: "die bis heute unseren Geist prägen“

 

Das ist ein ebensolcher Quatsch.

Der Geist ist keine Prägemasse. 

 

Er kennt auch keine Verwandtschafts-Bäume. 🙂

 

Jeder Einzelne steht auf seinen eigenen Füßen und öffnet sich der Weisheit – oder läßt es halt bleiben. 

 

 

 

 

Weisheit

z

 

Der Arthur Schopenhauer hat sich der Weisheit gegenüber öffnen können. Dafür lassen sich Textauszüge (Zitate) finden.

 

Den Schopenhauer zu lesen heißt jedoch, sich der eigenen Weisheit gegenüber zu verschließen. 😉

 

Auch dafür, daß sich der Herr Schopenhauer der Dummheit gegenüber öffnen konnte, lassen sich Belege finden. Ja, aber das tut dem eben Gesagten keinen Abbruch. 

 

Einwand: "Freud hat ja mal zugegeben, dass nicht er der Entdecker des Unbewussten war, sondern Schopenhauer.“

 

Gemeint ist hier wohl der e r s t e Entdecker von etwas? Denn jeder von uns ist Entdecker. W a n n  jemand etwas entdeckt, ist neben-sächlich, denn JEDER entdeckt in seiner Lebensspanne.

 

Sobald du dein Unbewußtes entdeckt hast, stehst du in dieser Sache neben ihnen, auf gleicher "Höhe".

 

 

 

 

Lesen

z

 

Lesen heißt, mit

einem fremden Kopf,

statt dem eigenen zu denken.

Arthur Schopenhauer

So is.

 

Mit dem Lesen knipsen

wir die Intelligenz aus.

 

Das heißt jetzt aber nicht, daß man Schopenhauer lesen sollte. 😃Das bringt`s genau so wenig. 

 

Dieser Arthur Schopenhauer war intelligent genug, sich neben anderem auch für die wesentlichen Dinge zu interessieren. So spürte er selbstverständlich auch die Anziehungswirkung der Mystik. Und nicht nur die der Christlichen Mystik. Ihn beschäftigten auch die Schriften des Buddhismus und die uralten Texte des Hinduismus (1100-1900 v.Chr. oder älter) wie die Veden und deren mystische Mitte, die auf geheimnisvolle Weise (esoterisch) übermittelten Upanishaden.

 

Wer ein wenig mit Meditation in Berührung
kommt, sieht, wie sich die Werte verändern.

 

 

  

 

Gute Gedanken

z

 

Man lasse den guten Gedanken nur

den Plan frei: Sie werden kommen.

 Arthur Schopenhauer

Genau so ist es. 

Wir brauchen nur ein wenig Platz zu machen, müssen nur einen Schritt beiseite treten. Und natürlich... den Raum entrümpeln, den Plan frei geben.

 

"Gute, ernste Gedanken, über würdige Gegenstände, lassen sich ... nicht zu jeder Zeit willkürlich heraufbeschwören: Alles was wir thun können ist, ihnen den Weg frei zu halten; durch ... Abwendung von allen Flausen und Possen. Man kann daher sagen, daß, um etwas Gescheutes zu denken, das nächste Mittel sei, nichts Abgeschmacktes zu denken. Man lasse den guten Gedanken nur den Plan frei: sie werden kommen. Ebendeshalb soll man auch nicht, in jedem unbeschäftigten Augenblick, sogleich nach einem Buche greifen, sondern lasse es doch ein Mal stille werden im Kopf: dann kann sich leicht etwas Gutes darin erheben."

 

– Arthur Schopenhauer

 

Arthur: "Gute, ernste Gedanken, über würdige Gegenstände“

 

Also... keine Albernheiten. 

 

Arthur: "Gute, ernste Gedanken, über würdige Gegenstände lassen sich nicht zu jeder Zeit willkürlich heraufbeschwören“

 

Ja, wir sind hier nicht der Macher, sondern der Empfänger. Hier sind Bereitschaft und Demut angesagt, vielleicht Dankbarkeit, vielleicht Ehrfurcht, jedenfalls kein: „Hier bin ICH und WILL...“

 

In Trivialitäten sind wir Macher,

in Bedeutendem: Empfangende. 

 

Arthur: "Man kann daher sagen, daß, um etwas Gescheutes zu denken, das nächste Mittel sei, nichts Abgeschmacktes zu denken.“

 

Das erste Mittel, ja – aber nicht (!) das letzte: Das wichtigste Mittel ist die wartende Offenheit bei Hintanstellung des Egos.

 

Es geht hier um Leersein, nicht um Denken!

 

Arthur: "Ebendeshalb soll man auch nicht,

in jedem unbeschäftigten Augenblick,

sogleich nach einem Buche greifen,

sondern lasse es doch ein Mal

stille werden im Kopf:

dann kann sich leicht

etwas Gutes darin erheben."

 

 

 

 

Lernen & Vergessen

z

 

Man lernt dann und wann etwas, aber man vergißt den ganzen Tag.

 

– Arthur Schopenhauer

Ja, gut beobachtet! 😎

Man vergißt den ganzen Tag. Gott sei Dank!

 

Stell dir nur mal vor, du würdest jeden Moment auch nur eines einzigen Tages erinnern. Den nächsten würdest du wahrscheinlich schon nicht mehr erleben. Wir haben das Glück, daß wir fast alles... sofort wieder vergessen.

 

Mit dem Lernen ist es anders. Hier wird nicht viel, oft sogar keine intellektuelle Verstandesaktivität benötigt. Wir lernen unentwegt – ohne jede Belastung.

 

 

 

p

Neue Gedanken 

z

 

"Man soll einen neuen Gedanken nicht deshalb gering schätzen, weil er von einem Dummkopf kommt."

Arthur Schopenhauer

 

Ein halbwegs intelligent verfahrender Mensch wird niemals einen neuen Gedanken gering schätzen – von wem immer dieser auch kommen mag.

 

Ein neuer oder ungewöhnlicher Gedanke sollte nüchtern auf seinen Gehalt geprüft werden. Das Medium und dessen Reputation spielen dabei keine Rolle.

 

 

 

z

Mitgefühl

J

 

"Mitleid mit den Thieren hängt mit der Güte des Charakters so genau zusammen, daß man zuversichtlich behaupten darf, wer gegen Thiere grausam ist, könne kein guter Mensch seyn."

 

– Arthur Schopenhauer

So weit kann ich nicht mitgehen, Arthur.

 

Obwohl wir beide, was unser Empfinden in Bezug auf die Tiere angeht, verwandt zu sein scheinen, kann ich niemandem die Menschlichkeit absprechen.

 

Ich kann nur nicht verstehen, wie man in einigen Bereichen mit Tieren umgeht, daß man sie als Fabrikware betrachten und ohne Not ihre Körper ausschlachten kann.

 

Ich kann nicht verstehen, wie man ein leben-wollendes Tier ins kochende Wasser werfen, oder wie man einem Rind das Fell abziehen kann, wenn man ihm nur ein einziges Mal in die Augen geblickt hat.

 

Ich kann nicht verstehen.., wie man das

Flehen ignorieren oder übersehen kann.

 

Und ich kann auch nicht verstehen, wie man sich damit wohlfühlen kann. Also gibt es für mich selbstverständlich keine Alternative zur ausnahmslos vegetarischen Ernährung. Die seit Jahrzehnten und zu 100% unkompliziert.

 

Aber was andere für sich beschließen, liegt in deren Entscheidungs- und Verantwortungs-Rahmen, nicht in meinem.

 

Ich kann es nur, so wie du,

überhaupt nicht verstehen.

 

p

F

 

Bildung

z

 

"Natürlicher Verstand kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen, aber keine Bildung den natürlichen Verstand."

– Arthur Schopenhauer

 

Mein Pc ist seehr gebildet! Er hat aber nicht das, was Arthur den natürlichen Verstand nennt. Er benutzt halt eine etwas ältere Sprache. Ich übersetze mal mit Intelligenz und Intuition.

 

Jedes Wissen und jede "Bildung" (was immer das ist) hat Erbsen-Größe gegenüber der Weisheit.

 

Weisheit kommt

ohne Wissen aus.

 

Und wohin uns Wissen ohne Weisheit bringt, sehen wir täglich, z.B. im TV. 🙂

 

Einwand: "Bildung bekommen wir von Anderen. Verstehen müssen wir selber. Wir werden Zeit unseres Lebens tagtäglich mit teilweise widersprüchlichen Informationen bombardiert. Der eine sagt dies, der andere meint das, der nächste will etwas völlig anderes. Was, wenn nicht unser Verstand, hilft uns zu verstehen was für uns wichtig, was schädlich und was völlig unwichtig ist?“

 

Was, wenn nicht unser Verstand, hilft uns zu verstehen was für uns wichtig, was schädlich und was völlig unwichtig ist?“

 

Und wenn du das rausgefunden hast, bist du der Weisheit schon ein Stückchen näher gekommen. 😉 Aber ACHTUNG! Andere können dir die Antwort nicht geben.

 

 

Intelligenz

kann fast jeden Grad von Bildung ersetzen,

aber keine Bildung... die Intelligenz.

 

 

 

 

Bedeutendes

z

  

"Nichts ist schwerer, als bedeutende Gedanken so auszudrücken, daß jeder sie verstehen muß." 

Arthur Schopenhauer

 

Wie kommst du denn auf die Idee, daß (d)ein Gedanke bedeutend sein könnte, Arthur? Gedanken sind Gedanken – mehr nicht. Wenn dir etwas Bedeutendes „einfällt“, ist es nicht von dir; ist es dir zugefallen, ist es nicht dein Produkt. Dein Verdienst ist es allenfalls, den Einfall nachträglich formuliert zu haben. Darum sprechen wir von „Nachdenken“: Der Verstand hinkt ständig... hinterher.

 

Weisheit = ist einfach.

 

Also kannst du sie auch einfach formulieren. Du bist doch nicht dieser Hegel. 😉

 

Nichts ist einfacher, als einen bedeutenden Einfall

so zu formulieren..., daß jeder ihn verstehen kann.

 

Das „kann“ ist hier wichtig, denn wenn der Andere nicht offen ist für das Bedeutsame, wenn er nicht darauf eingestimmt ist, wird er dennoch... selbst die einfachste Wahrheit nicht verstehen können.

 

Ein Indiz für die Bereitschaft zur Weisheit ist bereits: Die Fähigkeit zur Unterscheidung von Bedeutendem und Unbedeutendem.

 

Noch etwas...

Man kann nicht erwarten, daß alles verstanden wird. Denn das, was auf einer bestimmten Ebene gesprochen wird, kann nur auf (mindestens) der selben Ebene verstanden werden. Und wir sind nun mal nicht immer alle auf der selben Ebene. Du kannst also entspannen, lieber Arthur: Es muß dich nicht jeder verstehen!

 

Gedankenfreiheit

 

 

 

 

Be-Wertung

 

 

Nicht was die Dinge objektiv und wirklich sind, sondern was sie für uns, in unserer Auffassung, sind, macht uns glücklich oder unglücklich.

― Arthur Schopenhauer

 

Arthur bezieht sich hier auf Epiktet, der es, laut Schopenhauer seinerzeit so formulierte:

 

     Nicht die Dinge, sondern die Meinungen
     über die Dinge erregen die Menschen.

 

Wir werfen das Netz unserer Werte-Konzepte über die Dinge, um uns die Illusion von Kontrolle, von Sicherheit zu bescheren.

 

Und das "tun wir" fast vollautomatisch, sodaß wir die Dinge nicht mehr wertfrei sehen können. Wir interpretieren die Dinge.

 

Das Bewußtsein ist

dabei  verschleiert.

 

Erst wenn wir unseren Werte-Schleier beiseite ziehen, können wir die Dinge sehen, wie sie sind.

 

 

 

 

Das Gute lesen

z

 

Um das Gute lesen zu können,

ist es Bedingung, dass man

das Schlechte nicht lese.

Arthur Schopenhauer

 

Denn für das Zweite reicht die Lebenszeit nicht. Die Menge des Ersten dagegen ist einigermaßen überschaubar. Aber... wer kann denn schon das Erste vom Zweiten unterscheiden? 🤗

 

Und was, wenn das Lesen selbst „das Schlechte“ ist, weil du damit die Quelle deiner eigenen Weisheit leugnest oder mit dem Schmarren anderer zu kippst?

 

Lesen heißt, mit

einem fremden Kopf,

statt dem eigenen zu denken.

Arthur Schopenhauer

Schon besser.

Aber auch hier ist eine Illusion versteckt. Wer findet sie?

 

 

 

 

Selbstwert

z

 

Um fremden Wert willig und frei anzuerkennen

und gelten zu lassen, muß man eigenen haben. 

 

Arthur Schopenhauer 

 

Die Würde des anderen Menschen geringschätzen
kann nur..., wer sich der eigenen nicht bewußt ist.

 

Siehe...  Würde

 

 

 

 

Einfremdung

z

  

"Um originelle, unsterbliche Gedanken zu haben, ist es hinreichend, sich der Welt auf einige Augenblicke so gänzlich zu entfremden, daß Einem die allergewöhnlichsten Gegenstände als völlig neu und unbekannt erscheinen." 

Arthur Schopenhauer

 

Hierzu können hilfreich sein: Einsiedelei, Exerzitien, Meditation, gedankenleere Spaziergänge, aber auch... Achtsamkeit in allen alltäglichen Dingen.

 

Du sprichst vom...

Raum der Weisheit.

 

Aber wozu, bitte, brauchst du „unsterbliche Gedanken"? So etwas Dummes will doch bloß das Ego. Laß sie sterben. Who cares? Im Space der Weisheit gibt es neue. Immer wieder.

 

 

 

 

Verstand haben

z

 

"Viele verlieren den Verstand deshalb nicht, weil sie keinen haben."

 

– Arthur Schopenhauer

 

Stimmt es, Arthur, daß du den Quatsch stibitzt hast? Warum? Er ist ja nicht mal besonders originell – allenfalls ein dummer Stamm-tisch-Kalauer.

 

Etwas als Mittel zum Zweck zu benutzen,

setzt inneren Abstand vom Mittel voraus.

 

Diejenigen, die sich damit brüsten, Verstand zu haben, sind aber meist... dessen Sklave. Sie bilden sich bloß ein, ihn zu benutzen; in Wirklichkeit haben sie keinen Abstand zu ihm. Sie können nicht in Stille sein, gedankenleer.

 

Verstand haben“, sagt noch nichts aus. Es kommt drauf an, wie wir ihn gebrauchen: Die Geistige Reife des Benutzers entscheidet.

 

Diesen Kalauer produzieren oder plagiieren, ist kein Indiz für die Höhe des Geistes.

 

_________________________________________________________

PS: „Viele verlieren den Verstand deshalb nicht, weil sie keinen haben“ ― Baltasar Gracián y Morales Quelle: Handorakel und Kunst der Weltklugheit, übersetzt (!) von Arthur Schopenhauer.

 

 

 

 

Meinung

 

 

Viel zu viel Wert auf die Meinung anderer zu 

legen ist ein allgemein herrschender Irrwahn.

 Arthur Schopenhauer

Dem kann ich wieder mal...

einfach nur zustimmen. 😉

 

 

 

 

Die Weisheit des Arthur Schopenhauer

z

 

Weisheit scheint mir nicht bloß theoretische, sondern praktische Vollkommenheit zu bezeichnen. Ich würde sie definiren als die vollendete, richtige Erkenntniß der Dinge, im Ganzen und Allgemeinen, die den Menschen so völlig durchdrungen hat, daß sie nun auch in seinem Handeln hervortritt, indem sie sein Thun überall leitet.”

 

Arthur Schopenhauer

(http://www.schopenhauer-buddhismus.de/Weisheit/weisheit.html)

 

Über Theoretisieren und angelesenes „Wissen“

hat bisher noch keiner zur Weisheit gefunden.

 

Arthur Schopenhauer: ”Weisheit scheint mir nicht bloß theoretische, sondern praktische“

 

Weisheit ist nur für Praktiker, nicht für Theoretiker. So wie auch ein Therapeut nicht als Theoretiker, sondern ganz auf die Lösung eines Problems hin ausgerichtet, nämlich als Praktiker arbeitet.

 

Arthur Schopenhauer: ”Weisheit scheint mir praktische Vollkommenheit zu bezeichnen.“

 

Und was, bitte, ist „praktische Vollkommenheit“? Weisheit hat mit der Idee von Vollkommenheit nichts zu tun. Weisheit braucht keine Vollkommenheit.

 

„Vollkommenheit“ ist Zeitvertreib

für Sophisten, nichts für Praktiker.

 

Weisheit setzt auch keinen vollkommenen Menschen voraus (falls es so jemanden geben sollte), sie ist im Gegenteil grundsätzlich und bedingungslos allen Menschen zugänglich.

 

Arthur Schopenhauer: „Ich würde (die Weisheit) definieren als die vollendete, richtige Erkenntnis.“

 

Es gibt weder eine vollendete,

noch eine richtige Erkenntnis.

 

Gäbe es z.B. eine „richtige“, gäbe es auch eine „falsche“. Aber wie kann eine falsche Erkenntnis überhaupt... eine Erkenntnis sein? Und wer hatte denn schon mal eine unvollendete Erkenntnis

 

Erkenntnisse kommen sämtlichst ohne Adjektive aus.

 

Arthur Schopenhauer: ”Ich würde (Weisheit) definieren als Erkenntnis, die den Menschen so völlig durchdrungen hat, daß sie sein Tun überall leitet.“

 

Weisheit ist weder eine einmalige Erkenntnis, noch ist sie ein zündendes Ereignis mit anschließendem Dauerbetrieb – wie z.B. die Inbetriebnahme eines Leuchtturms.

 

Arthur Schopenhauer sagt auch: “Wenn man den Buddhaismus aus seinen Quellen studirt, da wird Einem hell im Kopfe.” (Quelle wie eben)

 

Den einen oder anderen hat dies Studium scheints mehr verwirrt..., als erhellt. 😇 Wer die Mystiker verstehen will, sollte meditieren, nicht studieren.

 

Nicht den Kopf anstrengen und vollstopfen, sondern... entleeren.

 

 

 

 

Religion

z

 

"Wenn die Welt erst ehrlich genug sein wird, um Kinder vor dem 15. Jahr keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird von ihr was zu hoffen sein." 

Arthur Schopenhauer

 

Einerseits kann ich das Herz erahnen, das hinter dieser Äußerung strahlt, lieber Arthur, aber andererseits: Wir können nicht alles und jeden kontrollieren, auch wenn wir es nach bestem Wissen und lauterster Absicht gerne möchten.

 

Die Eltern zum Beispiel, die ihre Kinder schon in deren ersten Lebenstagen taufen lassen, handeln zu nahe 100% in der besten Absicht in Bezug auf ihr Kind, weil sie sich selber in dieser Religion zuhause fühlen.

 

Zudem wissen wir nicht wirklich, welche Erfahrungen im (uns unbekannten) Lebensplan des einzelnen Menschen vorgesehen sind. 

 

Nicht alles, was uns als richtig und wichtig

erscheint, ist es auch für alle anderen Menschen.

 

  

 

 

Vorstellungen

z

 

Wer sich die Teufel mit Hörnern und die Narren mit Schellen vorstellt, wird stets ihre Beute.“

– Arthur Schopenhauer

 

Die Art der Vorstellung spielt hier keine Rolle, Arthur. Denn schon, wer überhaupt an Teufel und Narren glaubt... 😆

 

 

 

 

Der Traum

 

 

Wir haben Träume.

Ist nicht etwa das ganze Leben ein Traum? 

Arthur Schopenhauer

Was fragst du? Beantworte es selbst! 

  

Das Leben kann

als ein Traum angesehen

werden und der Tod als Erwachen. 

Arthur Schopenhauer

Alles "kann als" etwas "angesehen werden".

Das ist wischi-waschi. Die Frage ist, ob es so ist, ob das Leben Maya ist, eine Illusion, ein Traum - oder nicht!? 

 

Was ist deine Erkenntnis in dieser Sache?

 

 

 

 

Schöpfung

z

 

 "Wenn ein Gott diese Welt geschaffen hat, so möchte ich nicht der Gott sein: der Anblick ihres Jammers würde mir das Herz zerreißen." 

– Arthur Schopenhauer

 

Tja, da braucht´s einen kühlen Kopf. So ein Heißsporn wie du, Arthur, versteht davon nichts. Tröste dich: Es ist nicht dein Job.

 

"...wir haben (das Leben) durchmachen müssen, ohne je zu erfahren, warum und wofür."

– Arthur Schopenhauer

 

Maul nicht rum wie ein Jammerlappen: Du wolltest es genau so - du hast es bloß vergessen. Also weitermachen.

 

 

 

 

Recht haben

 

 

"Zum Denken sind wenige Menschen geneigt, obwohl alle zum Recht haben." 

Arthur Schopenhauer

 

Nicht „alle“, Arthur. Nur diejenigen..., denen ihr

Ego von höherem Wert scheint, als die Wahrheit.

 

  

 

 

Der Treppenfall

z

 

Der oft schlecht gelaunte Philosoph Arthur Schopenhauer fiel einmal in seiner Wohnung – da er, ganz in Gedanken, die oberste Stufe übersehen hatte – die Treppe runter. Glücklicherweise nahm er keinen Schaden.

"Da können Sie aber Gott danken!", riet ihm ein Bekannter.

"Ich werde mich hüten," brummte Schopenhauer, "nicht eine einzige Stufe hat er mir erspart!"

 

Nach solch einem Erlebnis kann man auch mal hadern. Sagen wir... für 10 Minuten. 😉

 

 

 

 

Zitate  des  Arthur Schopenhauer

 

 

Abends, sobald das Licht brennt, sieht der Verstand wie das Auge nicht so klar wie bei Tage: Daher diese Zeit nicht zur Meditation ernster, zumal unangenehmer Angelegenheiten geeignet ist.

 

Ach, es ist doch ein saures Stück Brot, das Philosophieprofessorenbrot!

 

Alle Beschränkung beglückt.

 

Allerdings ist das Volk souverän; jedoch ist es ein ewig unmündiger Souverän, welcher daher unter bleibender Vormundschaft stehn muß und nie seine Rechte selbst verwalten kann, ohne grenzenlose Gefahren herbeizuführen.

 

Aller Eigensinn beruht darauf, daß der Wille 

sich an die Stelle der Erkenntnis gedrängt hat.

 

Alles, alles kann einer vergessen, nur nicht sich selbst, sein eigenes Wesen.

 

„Alles im Leben gibt kund, daß das irdische Glück bestimmt ist, vereitelt oder als eine Illusion erkannt zu werden.“

 

Alles Leben ist Leiden.

 

Alles Verstehen ist ein Akt des Vorstellens.

 

Alle wahre und reine Liebe ist Mitleid, und jede Liebe, die nicht Mitleid ist, ist Selbstsucht.

 

Alle Wahrheit
und alle Weisheit liegt
zuletzt in der Anschauung

 

Alles, was irgend zur Welt gehört und gehören kann, ist unausweichbar mit diesem Bedingtsein durch das Subjekt behaftet und ist nur für das Subjekt da. Die Welt ist Vorstellung

 

Bei allem, was wir tun und lassen, wird, fast vor allem andern, die fremde Meinung berücksichtigt, und aus der Sorge um sie werden wir, bei genauer Untersuchung, fast die Hälfte aller Bekümmernisse und Ängste, die wir jemals empfunden haben, hervorgehen sehen.

 

"Besonders überwiegt die Gesundheit alle äußeren Güter so sehr, daß wahrscheinlich ein gesunder Bettler glücklicher ist als ein kranker König."

 

Das Geld gleicht dem Seewasser. Je mehr davon getrunken wird, desto durstiger wird man. 

 

"Das Glück gehört denen, die sich selbst genügen. Denn alle äußeren Quellen des Glückes und Genusses sind, ihrer Natur nach, höchst unsicher, misslich, vergänglich und dem Zufall unterworfen."

 

„Daß die niedrigste aller Tätigkeiten die arithmetische ist, wird dadurch belegt, daß sie die einzige ist, die auch durch eine Maschine ausgeführt werden kann. Nun läuft aber alle analysis finitorum et infinitorum im Grunde doch auf Rechnerei zurück. Danach bemesse man den "mathematischen Tiefsinn".

 

Dem bei weitem größten Teile der Menschen aber sind die rein intellektuellen Genüsse nicht zugänglich; der Freude, die im reinen Erkennen liegt, sind sie fast ganz unfähig: sie sind gänzlich auf das Wollen verwiesen.

 

"Der Egoist fühlt sich von fremden und feindlichen Erscheinungen umgeben, und alle seine Hoffnung ruht auf dem eigenen Wohl. Der Gute lebt in einer Welt befreundeter Erscheinungen: Das Wohl einer jeden derselben ist sein eigenes."

 

Der Mensch kann zwar tun was er will, 

aber er kann nicht wollen, was er will.

 

Der Mystiker steht zum Philosophen dadurch im Gegensatz, dass er von Innen anhebt, dieser aber von Außen. Der Mystiker nämlich geht aus von seiner inneren, positiven, individuellen Erfahrung, in welcher er sich findet als das ewige, alleinige Wesen u. s. f. Aber mitteilbar ist hiervon nichts, als eben Behauptungen, die man auf sein Wort zu glauben hat; folglich kann er nicht überzeugen. Der Philosoph hingegen geht aus von dem Allen Gemeinsamen, von der objektiven, Allen vorliegenden Erscheinung und von den in Jedem sich vorfindenden Tatsachen des Selbstbewusstseins. Seine Methode ist daher die Reflexion über alles Dieses und die Kombination der darin gegebenen Data; deswegen kann er überzeugen. (W. II, 699 fg.; P. II, 10 fg. H. 431.)

 

Abusus optimi pessimus.

Der schlimmste Mißbrauch ist der Mißbrauch des Besten.

 

Der wahre, tiefe Frieden des Herzens und die vollkommene Gemütsruhe sind allein in der Einsamkeit zu finden.

 

Die Betrachtung und Beobachtung jedes Wirklichen ist belehrender als alles Lesen und Hören. Denn sogar ist, wenn wir auf den Grund gehen, in jedem Wirklichen alle Wahrheit und Weisheit, ja, das letzte Geheimnis der Dinge enthalten.

 

Die Dogmen wechseln, und unser Wissen ist trüglich, aber die Natur irrt nicht. Ihr Gang ist sicher, und sie verbirgt ihn nicht. Jedes ist ganz in ihr, und sie ist ganz in jedem.

„Die Freunde nennen sich aufrichtig, die Feinde sind es.“

 

Die Gegenwart allein ist das, was immer da ist und unverrückbar feststeht.

Die Gegenwart allein ist wahr und wirklich: sie ist die real

erfüllte Zeit, und ausschließlich in ihr liegt unser Dasein.
 
Die Geschichte ist eine Fortsetzung der Zoologie.

 

Die Schrecken des Todes beruhen großenteils auf dem falschen Schein, dass jetzt das Ich verschwindet und die Welt bleibe. Vielmehr aber ist das Gegenteil wahr: Die Welt verschwindet, hingegen der innerste Kern des Ich, der Träger und Hervorbringer jenes Subjekts, in dessen Vorstellung allein die Welt ihr Dasein hatte, beharrt.

 

„Die, welche nur für die Zukunft leben, die das wahre Glück bringen soll, betrügen sich selbst um ihr ganzes Dasein.“

 

Ein geistreicher Mensch hat, in gänzlicher Einsamkeit an seinen eigenen Gedanken und Phantasien vortreffliche Unterhaltung.

 

Ein Genie ist ein Mensch, in dessen Kopfe die Welt als Vorstellung einen Grad mehr Helligkeit erlangt hat.

 

Ein Hauptstudium der Jugend sollte sein, die Einsamkeit ertragen lernen, weil sie eine Quelle des Glücks und der Gemütsruhe ist.

 

"Er ist sehr ungesellig" besagt beinahe schon: 

"Er ist ein Mann von großen Eigenschaften".

 

Es gibt Leute, die zahlen für Geld... jeden Preis.

 

Es gibt nur eine Heilkraft, und das ist die Natur.

 

Es liegt in jedem Menschen auch eine Neigung zur Wahrheit, die bei jeder Lüge erst überwältigt werden muss.

 

Gedanken kommen nicht, wann wir, sondern wann sie wollen.

 

Glaubt ihr wirklich, ... die Mörder, die ihr rädern seht, seien allein so schlecht unter allen? Seht ihr nicht, dass viele dasselbe wie jene täten, wenn sie nur könnten?

 

Hoffnung ist die Verwechselung des Wunsches einer Begebenheit mit ihrer Wahrscheinlichkeit.“ 

 

Ich gestehe, daß ich nicht glaube, daß meine Lehre je hätte entstehen können, ehe die Upanischaden, Plato und Kant ihre Strahlen zugleich in eines Menschen Geist werfen konnten.

 

Im Grunde haben nur die eigenen Grundgedanken Wahrheit und Leben; denn nur sie versteht man recht eigentlich und ganz. Fremde, gelesene Gedanken sind die Überbleibsel eines fremden Mahles, die abgelegten Kleider eines fremden Gastes.

  

"Im Reich der Wirklichkeit ist man nie so glücklich wie im Reich der Gedanken."

 

„In Deutschland ist die höchste Form der Anerkennung der Neid.“

 

In jeder menschlichen Unternehmung ist  ...  etwas, das nicht
in unserer Macht steht und nicht in unsere Berechnung fällt.

 

„Jeder Mensch hält die Grenzen seines eigenen Gesichtsfeldes für die Grenzen der Welt.“ 

..................................

 

Jeder sieht im anderen nur soviel, als er selbst auch ist.

 

– Arthur Schopenhauer 

 

Das heißt, daß wir jeden Menschen letztlich unterschätzen, weil wir von ihm nur wahrnehmen, was wir wahrzunehmen imstande sind. 

 

.................................. 

 

„Jede Trennung ist ein Vorgeschmack des Todes.“

 

Je mehr der Mensch des ganzen Ernstes fähig ist, desto herzlicher kann er lachen.

 

Kein größerer Irrtum, als zu glauben, dass das zuletzt gesprochene Wort stets das richtigere, jedes später Geschriebene eine Verbesserung des früher Geschriebenen und jede Veränderung ein Fortschritt sei. 

  

Lesen soll man nur dann, wenn die Quelle der eigenen Gedanken stockt; was auch beim besten Kopfe oft genug der Fall sein wird. Hingegen die eigenen, urkräftigen Gedanken verscheuchen, um ein Buch zur Hand zu nehmen, ist Sünde wider den heiligen Geist.

 

Man gebrauche gewöhnliche Worte und sage ungewöhnliche Dinge.

..................................

 

Man hat in der Welt nicht viel mehr, als die 

Wahl zwischen Einsamkeit und Gemeinheit.

– Arthur Schopenhauer

 

Man kann auch swingen. Eine dritte Möglichkeit. Mal allein sein, dann etwas Gesellschaft und wieder ganz allein sein. 

..................................

 

Man muß denken wie die Wenigsten und reden wie die Meisten.

 

Mystik im weitesten Sinne ist jede Anleitung zum unmittelbaren Innewerden Dessen, wohin weder Anschauung, noch Begriff, also überhaupt keine Erkenntnis reicht.

 

Nirgends ist dieser Geist des Christentums so vollkommen und kräftig ausgesprochen, wie in den Schriften der deutschen Mystiker, also des Meister Eckhard und in dem mit Recht berühmten Buche Die Deutsche Theologie. In demselben vortrefflichen Geiste geschrieben, obwohl nicht ganz gleich zu schätzen ist Taulers Nachfolgung des armen Leben Christi nebst dessen Medulla animae. Die Lehren dieser echten christlichen Mystiker verhalten sich zu denen des Neuen Testaments, wie zum Wein der Weingeist. Oder: was im Neuen Testament uns wie durch Schleier und Nebel sichtbar wird, tritt in den Werken der Mystiker ohne Hülle, in voller Klarheit und Deutlichkeit uns entgegen. Endlich auch könnte man das Neue Testament als die erste, die Mystiker als die zweite Weihe betrachten.

 

Originalgedanken

muß man abwarten,

bis es ihnen beliebt

zu kommen.

 

So ist denn der Richterstuhl der Nachwelt wie im günstigen so auch im ungünstigen Falle der gerechte Kassationshof der Urteile der Mitwelt.

..........................................................................................................

 

Überhaupt aber wird zur Entdeckung der wichtigsten Wahrheiten nicht die Beobachtung der seltenen und verborgenen, nur durch Experimente darstellbaren Erscheinungen führen; sondern die der offen daliegenden, jedem zugänglichen Phänomene. Daher ist die Aufgabe nicht sowohl, zu sehn was noch keiner gesehn hat, als, bei dem, was jeder sieht, zu denken, was noch keiner gedacht hat.

 – Arthur Schopenhauer

 

Arthur: "...zur Entdeckung der wichtigsten Wahrheiten"

 

Es gibt keine wichtige oder weniger wichtige Wahrheit.

 

Wahr ist bereits der

Superlativ von wahr.

 

Was wahr ist, ist wahr.

Was unwahr ist, ist unwahr.

Das ist alles. Kein Adjektiv!

 

Die Wahrheit kommt ohne Adjektive aus - oder anders gesagt: Adjektive machen aus der Wahrheit eine Unwahrheit. 

 

Arthur: "Daher ist die Aufgabe nicht sowohl, zu sehn was noch keiner gesehn hat, als, bei dem, was jeder sieht, zu denken, was noch keiner gedacht hat."

 

◾ Jeder sieht - was immer er auch sieht - auf eine Weise, wie es noch keiner gesehen hat.

◾ Daß zwei das Selbe sehen, ist nicht möglich.

◾ Wer etwas zum zweiten Mal sieht, sieht es ebenfalls auf eine Weise, wie es noch niemals gesehen wurde.

  

Wenn wir aber dem Verstand glauben, wenn der uns sagt, er habe es schon einmal gesehen und kenne es folglich, lassen wir uns von ihm an der Nase herumführen.

 

Arthur: "...denken, was noch keiner gedacht hat"

 

Dem zu glauben, läßt uns hinter die Weisheit

eines Königs namens Salomon zurückfallen:

 

"Es gibt nichts Neues unter der Sonne."

 

Wir müssen alles selber denken - sollten

 

aber nicht glauben, wir seien die Ersten.

 

..........................................................................................................

 

Viel leichter ist Widerlegen als Beweisen, Umwerfen als Aufstellen.

 

Viel zu viel Wert auf die Meinung anderer zu

legen, ist ein allgemein herrschender Irrwahn.

 

Vom Standpunkt der Jugend aus gesehen, ist das Leben eine unendlich lange Zukunft; vom Standpunkt des Alters aus, eine sehr kurze Vergangenheit.

 

Was im Neuen Testament uns durch Schleier und Nebel sichtbar wird, tritt in den Werken der Mystiker ohne Hülle, in voller Klarheit und Deutlichkeit uns entgegen. Endlich auch könnte man das Neue Testament als die erste, die Mystiker als die zweite Weihe betrachten.

 

Was kann impertinenter sein, als da, wo das rein Menschliche, wo Wahrheit, Klarheit und Schönheit allein gelten sollen, seine Vorliebe für die Nation, der die eigene werte Person angehört, geltend machen zu wollen.

 

Was mir allein schwerfällt zu verlassen, ist meine eigene und die öffentliche Bibliothek. Ohne Bücher auf der Welt wäre ich längst verzweifelt.

 

Wer etwas Sagenswertes zu sagen hat, braucht es nicht in preziöse Ausdrücke, schwierige Phrasen und dunkle Anspielungen zu verhüllen. Er kann es einfach, deutlich und naiv aussprechen, und dabei sicher sein, dass es seine Wirkung nicht verfehlen wird.

 

Wer zu der Erkenntnis, bis zu welcher allein die Philosophie ihn leiten kann, Ergänzung wünscht, der findet sie am schönsten und reichlichsten in den Upanishaden, sodann in den Enneaden des Plotinos, im Scotus Erigena, stellenweise im Jakob Böhm, besonders aber in dem wundervollen Werke der Guion Les torrens, und im Angelus Silesius, endlich noch in den Gedichten der Sufi und in den Schriften der christlichen Mystiker, besonders des Meister Eckhard.

 

Arthur Schopenhauer war kein MystikerZwar interessierte er sich sehr für die Mystik, er war aber kein Sucher, sondern verstand sich als Denker.

Er hat sich von Außen auf die Mystik zubewegt, also blieb ihm das Tor verschlossen. Der Schlüssel: Sie ist nur von innen her zugänglich.

 

Die Upanishad = Sich in Nähe niedersetzen.

 

Vom Entstehen unserer tiefsten Gedanken können wir uns keine Rechenschaft geben: Sie treten plötzlich in´s  Bewußtsein, wie eine Inspiration.

– Arthur Schopenhauer

Es sind nichtmal Gedanken.

Der Gedanke erfordert Zeit. 

 

"Wenn die Welt erst ehrlich genug sein wird, um Kinder vor dem 15. Jahr keinen Religionsunterricht zu erteilen, dann wird von ihr was zu hoffen sein."

 

Wer etwas Sagenswertes zu sagen hat, braucht es nicht in preziöse Ausdrücke, schwierige Phrasen und dunkle Anspielungen zu verhüllen. Er kann es einfach, deutlich und naiv aussprechen, und dabei sicher sein, dass es seine Wirkung nicht verfehlen wird.

 

„Wer viel eigene, innere Wärme hat bleibt lieber aus der Gesellschaft weg, um keine Beschwerde zu geben, noch zu empfangen.”

 

Wer weise geworden, sieht ein, daß für Eines Glück Alles daran liegt, was er selbst sich selbst sey.

 

„Wie ist doch jede Zeile...  so voll fester, bestimmter und durchgängig zusammenstimmender Bedeutung! Und aus jeder Seite treten uns tiefe, ursprüngliche Gedanken entgegen, während ein heiliger Ernst über dem Ganzen schwebt. Es ist die belohnendste und erhabenste Lektüre, die auf der Welt möglich ist: sie ist der Trost meines Lebens gewesen und wird der meines Sterbens sein.“  (...über die Veden)

– Arthur Schopenhauer

 

Zu den echten persönlichen Vorzügen - dem großen Geiste oder dem großen Herzen – verhalten sich alle Vorzüge des Ranges, der Geburt, selbst der königlichen, des Reichtums und dergleichen wie Theaterkönige zu den echten.  

 

Zwang ist der unzertrennliche Gefährte jeder Gesellschaft.“ 

 

 – Arthur Schopenhauer